Das Wichtigste auf einen Blick:
- Markt: Minipumpen und Standpumpen am weitesten verbreitet
- Unterschiedliche Ventilarten beachten: Dunlop- vs. Presta/Sclaverand- vs. Autoventil
Marktüberblick: Welche Fahrradpumpen gibt es?
Der Markt der Fahrradpumpen unterteilt sich in Minipumpen, Rahmenpumpen, Standpumpen und Fußpumpen. Minipumpen sind oft nicht länger als 20 cm und unterwegs die idealen Pannenhelfer. Rahmenpumpen sind die Klassiker. Diese fallen länger aus und werden, wie der Begriff schon andeutet, in den Rahmen oder zwischen zwei Befestigungspunkten an ein Rahmenrohr geklemmt – Tests zu Rahmenpumpen gibt es kaum. In der Heimwerkstatt haben sich vor allem die Standpumpen bewährt, die oft auch noch ein Manometer und deutlich mehr Wumms mitbringen.Das macht eine gute Fahrradpumpe aus
Ob es nun eine Minipumpe für die Satteltasche oder eine Standpumpe sein soll, die Wunschliste lautet: Der Reifen soll mit möglichst geringem Krafteinsatz und am besten auch noch mit wenigen Hüben schön prall werden. Diese Anforderungen lassen sich leider nicht ganz leicht zusammenführen. Denn am Markt der Fahrradpumpen ist es häufig so: Schnelle Pumpen liefern wenig Druck und starke Pumpen wenig Luft pro Hub. Die Hersteller kennen das Dilemma und werfen inzwischen Pumpen auf den Markt, die praktischerweise zwei Modi kennen: HV („high volume“) und HP („high pressure“). Entsprechende Modelle finden sich sowohl unter den Minipumpen (z. B. die Gem von Crank Brothers oder Injex T Zoom von SKS) als auch unter den Standpumpen (z B. die Gem Floor Pump von Crank Brothers).Fußnote: Bei vielen Minipumpen funktioniert das nur mäßig, entweder weil sich kein nennenswerter Unterschied feststellen lässt oder weil der Druck selbst auf HV-Stufe zu schwach ist, um etwa einen Rennradreifen auf die gewünschten acht, neun oder mehr bar zu bringen. Hier empfehlen sich Spezialisten wie die Race Rocket HP, die es auf 11 bar bringt. Das Luftvolumen pro Hub ist bei solchen Pumpen zwar gering, was beim Rennradreifen aber letzten Endes keine Geige spielt, weil er eh schmaler ausfällt. Als dauerhafte Option empfehlen wir Minipumpen fürs Rennrad aber nicht. Eher als Pannenversicherung, denn selbst druckstarke Pumpen machen die Arme müde. Langfristig sind sie mit einer Standpumpe besser beraten. Doch auch in diesem Segment gibt es Unterschiede. Der nur 8 bar starken Air-X-Press 8.0 von SKS steht am anderen Ende die Topeak JowBlow Sport III mit satten 11 bar gegenüber. Geländerowdys haben es leichter: MTB-Reifen benötigen weniger Druck, Mountainbiker können daher auch zur schwächeren Pumpe greifen, die dafür mehr Luft pro Hub in die Schlappen presst und eine Menge Zeit spart. Wie bei den Rennradpumpen gibt es auch für MTBs spezielle Modelle, die sich per Zusatz „MTB“ oder „Mountain“ explizit an Mountainbiker richten.
Dann ist da noch das Problem mit dem Ventil: Bei vielen Handpumpen wird der Pumpenkopf direkt mit dem Ventil verbunden. Um beide passgenau zu vereinen, braucht es Geschicklichkeit und eine ruhige Hand. Modelle mit flexiblem Schlauch wie die Tech Drive HV von Lezyne bieten eine praktikable Lösung. Standpumpen kennen das Problem nicht, weisen aber oft eine andere Marotte auf: Leider folgen viele Hersteller der Annahme, dass es sinnvoll ist, das Manometer am Pumpenfuß zu platzieren. Besser macht es SKS bei der Airworx, die keine Adleraugen erfordert. Bei der bereits erwahnten Gem Floor von Crank Brothers ist es immerhin auf halber Höhe montiert.
Ventilarten: Presta, Schrader, Sclaverand, Dunlop – alles keine Raketenwissenschaft
Die gängigsten Ventilarten sind das Dunlop- sowie Presta- bzw. Sclaverand-Ventil.
Schon bei der Ventilart haben Sie die Wahl zwischen drei Ausführungen – und der Pumpenkopf sollte natürlich dazu passen. Nicht alle Produkte sind mit Adaptern oder „Multivalve“-Köpfen für sämtliche Ventilarten ausstaffiert. Ein genauer Blick in die Produktbeschreibung lohnt sich daher.