Dieser Gerätetyp zeichnet sich durch eine Vielzahl an Zubehörteilen für alle möglichen Anwendungen und Materialoberflächen aus und wird gerade deshalb gern bei Renovierungsarbeiten eingesetzt. Die Geräte sind meist sehr kompakt gebaut und deshalb auch recht leicht zu bedienen. Zudem können sie wegen ihrer geringen Größe besonders gut in schwierigen Arbeitspositionen an schwer zugänglichen Stellen eingesetzt werden, noch besser, wenn sie dazu nicht über ein Kabel, sondern über einen Akku mit Strom versorgt werden. Ihr großer Funktionsumfang soll im Allgemeinen die kostspielige Anschaffung mehrerer Maschinen überflüssig machen. Doch nicht alle Multischleifer, Schleifmäuse oder auch Multifunktionsschleifer halten, was sie zu versprechen scheinen. Deshalb gilt es, einige Kriterien vor der Anschaffung einer solchen Maschine zu beachten.
Häufige Funktionen und Einsatzgebiete
Für den Einsatz auf großen Flächen wie etwa Türblättern oder Arbeitsplatten sind die Maschinen naturgemäß weniger gut geeignet, ihre Stärken zeigen sie eher bei der Bearbeitung kleiner Flächen und Profildetails wie Rundungen, Nuten, Ecken, Winkeln und Kanten. Dort können sie je nach verwendetem Aufsatz so unterschiedliche Geräte wie etwa Deltaschleifer oder Schwingschleifer ersetzen. Gängige Zubehörteile sind beispielsweise Aufsätze zum Schleifen, Glätten und Polieren. Multischleifer können aber nicht nur zur Vorbereitung von Streicharbeiten verwendet werden, oft liegen den Modellen in einem Koffer neben Aufsätzen zum Schleifen mit passendem Schleifpapier auch Segmentsägeblätter bei, mit denen kleinere Trenn-, Nut- und Fräsarbeiten durchgeführt werden können. Das Material des zu bearbeitenden Werkstücks spielt da eigentlich keine große Rolle.
Schleif- und Spezialaufsätze
Die dreieckige, oft an ein Bügeleisen erinnernde Grundform der Schleifplatte ist ideal, um etwa mit der spitzwinkligen Seite in Ecken und Winkel zu gelangen. Diese Grundform hat unmittelbare Auswirkungen auf die Wahl des Schleifpapiers, worauf später noch eingehender eingegangen wird. Manche Schleifsätze beinhalten Spezialaufsätze, mit denen rechtwinklige Innen- oder Außenkanten, innen liegende schmale Flächen, Lamellen, Halb-, Viertel und Rundstäbe bearbeitet werden können. Einige Zubehörsätze ermöglichen so vielfältige Aufgaben wie Schleifen, Schneiden, Kürzen, Fräsen oder Raspeln. Andere Schleifteller wiederum ersetzen Exzenter, Delta oder Rechteck.
Das Schleifpapier
Dem Schleifpapier sollte man besonderes Augenmerk schenken, denn manche Hersteller konstruieren die Form ihrer Aufsätze so proprietär, dass nur die Papiere desselben Herstellers genau darauf passen. Das ist besonders ärgerlich, wenn zum Beispiel eine Baureihe unter den Modellen ausläuft und nach einer gewissen Zeit kein passendes Verschleißzubehör mehr auf dem Markt zu bekommen ist. Zudem sind Staubabsauglöcher in verschiedenen Anordnungen eingestanzt, sodass bei nicht genau angepasstem Schleifpapier das Absaugen nicht so funktioniert, wie es eigentlich sollte. Das macht dann nicht nur den Einsatz einer Staubmaske erforderlich, sondern das Papier selbst wird dadurch eher heiß und verklebt schneller. Also sollte darauf geachtet werden, dass möglichst viele Absauglöcher mit denen des Aufsatzes deckungsgleich sind. Im Allgemeinen findet man jedoch auch Schleifpapier im Handel, das bei einem breiten Spektrum an Geräten verschiedenster Marken angewendet werden kann. Zur Not kann man auf mit Klett überzogenes Standard-Schleifpapier ausweichen, das man sich selbst passend zurechtschneidet. Dann muss man eben mit den zuvor beschriebenen negativen Begleiteffekten leben. Das Papier sollte idealerweise mit einer Klett-Oberfläche überzogen sein, was einen sehr einfachen Wechsel möglich macht.
Ausstattung, Komfort und Kosten
Viele Schleifer, darunter auch manche Einsteiger-Modelle, kommen bereits mit verstellbarem Handgriff. Ein verstellbarer Zusatzhandgriff erleichtert obendrein etwas länger andauernde Arbeiten in ungünstigen Positionen. Die meisten aktuellen Maschinen verfügen über eine elektronische Drehzahlregelung, was für ein behutsames Herangehen an besonders empfindliche Werkstücke notwendig ist. Wenn man auch innerhalb genutzter Räumlichkeiten arbeiten will, ohne großen Aufwand auf das Abhängen des Mobiliars mit Folie verwenden zu wollen, sollte das Gerät Vorrichtungen zum Absaugen des anfallenden Staubs wie beispielsweise eine Staubfangbox mit Feinstaubfilter und einen Absaugadapter besitzen. Die oft mit weniger Anschaffungskosten verbundenen netzbetriebenen Schleifer sollten einfach wegen des Komforts mit einem möglichst langen Kabel versehen sein. Um bei der Arbeit rundum beweglich zu sein, kann man sich für den Kauf eines Multischleifers mit Akku und Schnellladegerät entschließen. Dass die Leistungsaufnahme in Watt und die maximale Anzahl Schwingungen pro Minute auch eine Rolle spielen, erklärt sich aus der Natur der Sache. Je höher die Leistung und die Schwingungszahl, desto flotter ist der Arbeitsfortschritt. Bei sehr leistungsstarken Maschinen sollte die Kraft des Motors dann aber unbedingt mittels einer elektronischen Regelung fein dosiert werden können.
Fazit
Multischleifer sind nicht nur, wie der Name suggeriert, allein zum Schleifen geeignet, manche davon kommen mit einer Menge an Spezialaufsätzen, die sie zu wahren Multitalenten werden lassen. Gerade diesen Aufsätzen sollte vor dem Kauf aber besondere Aufmerksamkeit gelten. Wer nur ab und zu etwas zu schleifen hat und sicher ist, dass es bei diesen Arbeiten nicht zu sensibel zu geht, dem reicht vielleicht schon ein Einhandmultischleifer der Einstiegsklasse für um die 25 bis 30 EUR. Nach oben hin sind je nach Ausstattung und Qualität der Verarbeitung bis über 130 EUR möglich.