Das Wichtigste auf einen Blick:
- große Auswahl auch an Modellen mit Sonnen- und Wetterschutz
- Holz vs. druckimprägnierte Baumarktware
- am besten nur nachgewiesenermaßen unbehandeltes Holz
- widerstandsfähig gegen Holzfäule sind Lärche, Douglasie, Robinie
- Vorteil Kunststoff-Sandkasten: spreißelfreie Oberfläche, langlebig
- Modellen unter 100 Euro oftmals von halbwertiger Qualität
Obwohl es weit aufregendere Gartenspielanlagen als den Sandkasten gibt, ist seine Beliebtheit in den letzten Jahrzehnten kaum gesunken. Für die meisten Kinder sind Sandkästen die Outdoor-Spielanlagen der ersten Stunde, haben aber kaum mehr Ähnlichkeit mit den schlichten Buddelkisten der alten Garde. Die Auswahl ist größer und reifer geworden. Denn heutzutage dienen Sandkästen nicht nur als Behälter für Spielsand und Förmchen, sondern vermehrt auch dem Schutz vor schlechtem Wetter und insbesondere vor Sonneneinstrahlung. Und so lässt sich die Reihe der grundlegenden Fragen bei der Auswahl eines Sandkastens anhand von Material und Größe viel weiter auffächern als noch vor einigen Jahren.
Was ist besser – Kunststoff oder Holz?
Eine Weichenstellung ist geblieben und die Strategie bleibt klug, sich bei der Wahl zwischen Holz und Kunststoff nicht allein von optischen Kriterien leiten zu lassen – die natürlichen beide Ausführungen repräsentieren können. Holz unterliegt, ganz unabhängig von seiner Behandlung mit Holzschutzmitteln, im Laufe der Jahre einer natürlichen Verwitterung und kann schon weit vor seinem endgültigen Zerfall splittern oder Risse bilden, die Verletzungsrisiken aufwerfen. Das Dilemma bei Holz: Ist es unbehandelt, und das trifft auf eine große Masse der im Markt vorgefundenen Sandkästen aus Nadelholz zu, hat man das Bedürfnis, es wie jedes Holz mit Erdkontakt so zu präparieren, dass es fünf, sechs Jahre durchhält. Kauft man stattdessen gleich die druckimprägnierte Baumarktware („KDI“), sieht man sich mit der Frage nach der Giftigkeit der verwendeten Wirkstoffe konfrontiert. Die Hersteller werben zwar mit Halbsätzen wie „ist chromfrei kesseldruckimprägniert“ oder verweisen sogar auf den Qualitätsindikator der typischen, optisch grün erscheinenden Salzausblühungen – auf der sicheren Seite ist man nur bei nachgewiesenermaßen unbehandeltem Holz. Tauchimprägniertes Holz ist übrigens nicht minder fragwürdig, wenn ein natürliches Material gewünscht wird. Auch bei diesem Oberflächenschutz werden Holzschutzsalze eingesetzt, die ähnlich wie beim Streichen aber eine geringere Eindringtiefe als bei druckimprägnierter Ware haben. Tipp: Widerstandsfähiger gegen Holzfäule sind Lärche, Douglasie oder Robinie.
Ausstattungsdetails mit Schutzcharakter
Wer sich ungern mit solchen Vorfragen aufhält, kann natürlich auch kurzerhand auf einen Kunststoff-Sandkasten zurückgreifen. Ihr ganz großer Vorteil liegt in der hohen Halbwertszeit und einer spreißelfreien Oberfläche, insbesondere im Bereich der Sitzflächen. Ein großes Interesse an den Kunststoffmodellen vermuten die Hersteller bei den Balkonbesitzern. Für sie gibt es aufklappbare Doppelschalen-Modelle, die nach Belieben mit Sand oder Wasser befüllt werden können und zusammengeklappt wie eine Muschel gegen Schmutz, Nässe und Laub geschützt sind. Diesen Schutzgedanken hat man heute verstärkt auf alle anderen Sandkastenarten übertragen, die frei im Garten aufgestellt werden sollen.Und die Varianzen sind schon erstaunlich: So gibt es Modelle mit Dachlift, der als Abdeckung und Sonnendach zugleich dient und mit Handkurbeln bedient wird oder Sandkästen mit fahrbarer Veranda und Überdachung, die zugleich als Spielhaus dient und nachts als Organizer-Podest für größere Gartenspielzeuge punktet. Doch zunehmend wird der Markt leider auch von schwarzen Schafen überrollt, die ausgesprochen miserable Käuferbewertungen provozieren. Vorwiegend lauten die Kaufrezensionen zu Produkten unterhalb der 100-Euro-Klasse auf „durchschnittlich“, weil es oft an der Verarbeitungsqualität fehlt, die man bei einem sicheren Kinderprodukt auch in den unteren Preisrankings erwarten darf.