Das Wichtigste auf einen Blick:
- Wallboxen ermöglichen das Laden von Elektroautos zu Hause
- Sie sind mit integriertem Ladekabel oder nur einem Stecker als Ladeanschluss erhältlich
- Für schnelles Laden bieten sich Wallboxen mit 11-22 kW Ladeleistung an, privat sind 11 kW sinnvoll
- Wandladestationen bis 11 kW sind anmeldepflichtig – mehr als 11 kW sind genehmigungspflichtig
- Die Installation muss durch einen Fachbetrieb erfolgen
Zu Hause tanken - die Wallbox macht's möglich
Die Auto-Tankstelle für daheim: Das war und ist bei klassischen Verbrennungsmotoren unmöglich. Anders verhält es sich mit rein batteriebetriebenen Elektroautos (BEV) und, zumindest für den Elektromotor, auch mit Plug-In-Hybriden (PHEV). Möglich machen das Wandladestationen, besser bekannt als Wallboxen, die ein schnelles Aufladen von Elektroautos erlauben. Eine gewöhnliche Haushaltssteckdose ist für eine solche Belastung nicht ausgelegt: Sie macht das Laden des Autos nicht nur zu einer enorm zeitintensiven, sondern durch Überhitzungs- und Überlastungsgefahr für Haushaltsstromnetze auch gefährlichen Angelegenheit.
Wallbox im Mietshaus? § 554 BGB macht’s grundsätzlich möglich
Eine Wallbox verschafft am Heimatstandort eine gewisse Unabhängigkeit von öffentlichen Ladesäulen. Wer über einen eigenen Stellplatz, ein Carport oder eine Garage verfügt, kann sie anbringen lassen. Auch Mieter haben, wenn sie einen eigenen Stellplatz mit angemietet haben, unter bestimmten Voraussetzungen (z.B. einem fest angemieteten Stellplatz) das Recht, vom Vermieter die Zustimmung zur Anbringung einer Ladestation zu verlangen. Dazu wurde im Bürgerlichen Gesetzbuch in § 554 ein entsprechender Passus eingefügt.Hinweis: Die Installation einer Wandladestation soll immer durch Elektroniker bzw. Fachbetriebe erfolgen.
Im Fokus: Die Ladeleistung
Bei der Suche nach einer geeigneten Wallbox gehört die Ladeleistung zu den wichtigsten Auswahlkriterien. Allgemein gilt: Je mehr Ladeleistung, desto schneller ist das Auto geladen. Natürlich steigen damit aber auch die Anschaffungs- und Betriebskosten. Die meisten Wallboxen am Markt sind mit einer maximalen Ladeleistung von 11 kW oder 22 kW ausgestattet. Für private Haushalte sind besonders Wandladestationen mit 11 kW maximaler Ladeleistung empfehlenswert. Sie müssen beim regionalen Stromnetzbetreiber nur angemeldet werden. Die stärkeren 22-kW-Boxen müssen hingegen sogar zuerst vom Netzbetreiber genehmigt werden. Es kann nämlich sein, dass ihre Installation einen Ausbau der elektrischen Hausanschlussleistung erfordert, was erhebliche weitere Kosten nach sich ziehen kann. Die Ladegeschwindigkeit ist zwar gegenüber den 11-kW-Stationen schneller, aber auch nicht um Welten: Der ADAC hat ermittelt, dass ein leerer 40kWh-Akku bei 22 kW Ladeleistung in ca. 2 Stunden, bei 11 kW Ladeleistung in 3,5 Stunden voll aufgeladen ist (Quelle: ADAC Tipps zu Wallboxen). Bei den meisten Boxen müssen Sie nicht die maximale Ladeleistung nutzen, sondern können auch geringere Stufen einstellen. Sowohl die 11-kW-Geräte als auch die 22-kW-Stationen benötigen Drei-Phasen-Anschlüsse. Ihre Installation hat grundsätzlich durch Fachbetriebe zu erfolgen, um Schäden am Stromnetz zu vermeiden.
Tipp: Vor der Anschaffung einer Wallbox das Gespräch mit dem örtlichen Stromnetzbetreiber suchen, die meisten haben inzwischen Beratungsangebote für Ladestationen. Die detaillierten Installationsvoraussetzungen sind zudem nicht in allen Regionen gleich. Viele Netzbetreiber bieten zudem inzwischen spezielle Auto-Stromtarife an.
Ladeanschluss: Stecker oder Kabel
Wallboxen werden entweder mit einem integrierten Ladekabel oder mit einem Stecker angeboten. Die Wahl hängt wesentlich davon ab, ob man schon ein passendes Ladekabel besitzt. Es gibt zwar mehrere Steckertypen, aber Standard in Deutschland und Mitteleuropa ist grundsätzlich Typ-2. Inzwischen gibt es auch Modelle, die mit zwei Ladepunkten ausgestattet sind, also auch zwei Fahrzeuge gleichzeitig laden können.
Bedienung und Ausstattung
Wie bei vielen technischen Geräten gibt es eine große Bandbreite von Ausstattungen und Bedienungskomfort, die aber nicht immer mit dem Preis zu tun haben. Manche Geräte können wirklich nur an der Box selbst bedient bzw. eingeschaltet werden, ohne etwa die Ladeleistung anpassen zu können. Diese Modelle besitzen in der Regel auch keine Authentifizierungstechnik zum Schutz vor Stromdiebstahl. Im besten Falle verfügen sie über eine LED-Anzeige. Modelle mit etwas umfangreicheren Einstellmöglichkeiten am Gerät können dort etwa auch den Stromverbrauch ablesen oder sind mit intelligenter Technik ausgestattet. In Sachen Netzwerkverbindungen gibt es von gar nichts bis zu umfangreicher Konnektivität mit WLAN, LAN, SIM und Bluetooth viele Variationen. Einige bieten externe Steuerung und Nutzungsstatistiken, z. B. per LAN/WLAN über eine Browserseite an. Andere bieten Apps an, die z.B. eine präzise Steuerung der Ladeleistung nach Uhrzeiten und in Echtzeit sowie viele Auswertungsmöglichkeiten ermöglichen. An Bedeutung gewinnt dabei das Kommunikationsprotokoll OCPP (Open Charge Point Protocol), welches als übergreifender Standard dient und die übertragenen Daten zwischen Box und App durch Verschlüsselung schützt.Authentifizierung: Schutz vor Stromklau
Es gibt je nach Hersteller und Modell verschiedene Authentifizierungstechniken, um die heimische Wallbox vor Stromklau zu schützen. RFID-Karten, PIN-Nummern oder die Sicherung per App sind die gängigen Technologien. Allerdings gibt es auch Wandladestationen, die keine Schutztechnik besitzen. Je nach den Örtlichkeiten geht man mit einer solch ungeschützten Box ein hohes Risiko ein, wenn man bedenkt, welche Strommengen durch sie fließen können.
Förderung von Wallboxen: Haushaltsmittel verbraucht
Theoretisch gibt es für die Anschaffung von Wallboxen im privaten Sektor Förderprogramme der Förderbank des Bundes, der „Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)“. Allerdings sind die dafür vorgesehenen Haushaltsmittel verbraucht und nach aktuellem Stand (Juni 2022) ist keine Neuauflage in Sicht. Dennoch ein Tipp: Im Falle eines Falles müssen Fördermittel immer beantragt werden, bevor irgendeine Art von Bestellung, Beauftragung oder Kauf erfolgt. Das ist in vielen Förderprogrammen eine zwingend einzuhaltende Regelung.Was sagen Tests in Fachmagazinen zu Wallboxen?
Wallboxen finden sich ab rund 500 Euro im Handel - das sind dann meist sehr einfache Modelle. Für umfangreicher ausgestattete Modelle sind häufig Preise im dreistelligen Bereich zu erwarten. Vergleichstests gibt es noch nicht viele zu Wallboxen. Die Produktkategorie ist noch jung und es tauchen immer wieder neue Hersteller und Modelle auf.Gut
1,7
go-e Charger Homefix 11 kW
Zum Produkt
Im gemeinsamen Vergleichstest der Stiftung Warentest und des ADAC Anfang 2022 schnitten die meisten Produkte trotz einiger Unterschiede in Ausstattungen und Details mit der Note "gut" ab. Als Spitzenreiter haben sich die preiswerte und trotzdem gut ausgestattete go-e Charger Homefix 11 kW und die leider doppelt so teure Commander 2 von Wallbox Chargers hervorgetan. Vorsicht ist vor der Eve Single S-Line 904460587 von Alfen sowie der GLB 22 kW 353419P von PC Electrics geboten - im Test stellte sich der Fehlerstromschutz als mangelhaft heraus.
Der Vergleichstest von AllesBeste.de kürt die ABL eMH1 1W1101 zum Sieger, die besonders zuverlässig, preiswert und einfach zu handhaben ist.
ohne Endnote
ABL eMH1 1W1101
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