Dem Schmutz auf Autofelgen ist nicht leicht beizukommen: Es handelt sich um eine Mischung aus Straßenstaub, Reifengummi und dem Abrieb der Bremsbeläge, und diese Mixtur wird durch die Hitze der Bremsscheiben regelrecht festgebacken. Ein Felgenreiniger soll das Problem lösen – im wörtlichen Sinne. Doch nicht allen Mitteln gelingt dies gleich gut. Im Idealfall entfernen sie den Schmutz, ohne zu aggressiv zu wirken, denn vor allem Leichtmetallfelgen sind empfindlich.
Neutral bis alkalisch
Felgenreiniger enthalten Tenside, also waschaktive Sustanzen, deren Aufgabe es ist, den Schmutz zu unterwandern und ihn damit zu von der Felge zu trennen, so dass er leicht entfernt werden kann. Viele Felgenreiniger wirken im alkalischen oder neutralen Bereich: Foerch gibt für sein Produkt einen pH-Wert von 13 an, Teroson für den Felgenreiniger V2 einen pH-Wert von 10, Nigrin für den Turbo Felgenreiniger einen pH-Wert von 9. Liqui Moly hingegen bleibt mit seinem Felgen-Reiniger Spezial bei einem pH-Wert von 7-8 im neutralen Bereich, und auch Sonax bewirbt sein Felgenreiniger-Gel als pH-neutral. Solche Reiniger gehen schonend mit dem Material um. Bei längerem Einwirken des konzentrierten Mittels kann es aber besonders bei Reinigern, die stärker ins Alkalische tendieren, zu helleren Streifen auf den Reifenflanken kommen, die aber im Regelfall nach einigen Tagen verschwinden.
Verätzungsgefahr
Von ganz anderem Kaliber sind die säurehaltigen Reiniger, etwa der grün eingefärbte Tuga Alu Teufel Spezial (pH-Wert 1,8) oder das Felgenreiniger-Konzentrat von Technolit, dessen ph-Wert aufgrund der enthaltenen Salzsäure sogar bei nur 1 liegt. Derartige Mittel zeigen starke Wirkung, aber nicht nur im Positiven. Wenn die Säure nicht restlos entfernt wird, was selten gelingt, dann lässt sie die Teile der Bremsanlage, die direkt hinter den Felgen liegen und mit benetzt wurden, im Zeitraffer-Tempo korrodieren. Abgesehen davon ist der Umgang mit solchen Produkten gefährlich, Haut und Augen sollten wegen des Verätzungsrisikos vor einem Kontakt unbedingt geschützt werden. Am besten, man überlässt derartige Mittel den Werkstätten und greift zu milderen Felgenreinigern, die sich in Vergleichstests als gut herausgestellt haben.
Gute Reiniger
Empfehlenswert ist u.a. das
P21 Felgen-Reiniger Power Gel des Herstellers Dr. Wack. Es ging aus mehreren Vergleichstests entweder als Sieger hervor oder belegte zumindest einen der vorderen Plätze. Die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) bewertete das Produkt von Dr. Wack bei Tests in den Jahren 2009 und 2012 als „sehr empfehlenswert“, die Auto Bild kürte es ebenfalls zum Testsieger. Mit guten Ergebnissen glänzen kann auch der
Nigrin Felgen-Reiniger Evotec, der meist etwas erschwinglicher ist als das Erzeugnis von Dr. Wack. Den
Sonax Xtreme FelgenReiniger Plus kann man aufgrund ordentlicher Testresultate ebenso in die engere Wahl ziehen.
Nachbürsten hilft bei Discount-Mittel
Für die Sprühflaschen der renommierten Marken muss man allerdings tief in die Tasche greifen. Die GTÜ hat daher das Mittel des Discounters Lidl als Preis-Tipp genannt. Während es bei den teureren Reinigern mit dem Aufsprühen, Einwirken lassen und Abspülen getan ist, mussten die Tester zwar beim W5 Car Care ein wenig mit der Bürste nachhelfen. Doch dafür war die Halbliter-Sprühflasche bereits für 1,60 EUR zu haben, während das Mittel von Dr. Wack das Zehnfache kostet.