Im gleichen Maß wie Handys leistungsfähiger und die Displays größer werden steigt auch die Beliebtheit von Handy-Spielen. Begnügten sich noch vor einiger Zeit die meisten Handy-Besitzer mit wenigen vorinstallierten Spielen, sind heutzutage Spiele-Apps von den meisten Smartphones nicht mehr wegzudenken - und das umfasst nicht nur einfache Denk- oder Gelegenheitsspiele. Heute werden selbst aufwendige Rollenspiele und Shooter für Handys umgesetzt.
Der Zeitenwandel auf Handy-Displays
Lange Zeit jedoch standen Handys als Medium für mobiles Gaming im Schatten der tragbaren Konsolen wie PSP und Nintendo DS. Kein Wunder: Einmal von den miserablen Leistungswerten der Hardware abgesehen waren Spiele auf einem kleinen Handy-Display kaum als Vergnügen zu bezeichnen. So beschränkte sich die Spielindustrie auf die Veröffentlichung grafisch anspruchsloser Casual Games oder beinahe unzumutbaren Billig-Umsetzungen berühmter PC-Spiele, die nur mit dem Namen ihrer Vorbilder warben.Mit den immer besser werdenden Displays moderner Mobiltelefone und dem Aufkommen leistungsstarker Smartphones hat sich dieses Bild aber gewandelt. Mobiles Spielen auf dem Handy ist gesellschaftsfähig geworden – auch wenn sich viele Nutzer nach wie vor auf kostenlose Spiele-Downloads beschränken. Doch mittlerweile sind auch zahlreiche kostenpflichtige Spieltitel auf dem Markt verfügbar, die speziell für Smartphones (primär mit Android oder iOS) entwickelt wurden und ihr meist nur geringes Entgelt absolut wert sind. Die Spieleindustrie stürzt sich regelrecht auf dieses neue Segment - und mobile Spielkonsolen drohen ins Abseits zu geraten.
Betriebssystem beachten
Dabei muss beachtet werden, dass längst nicht alle Handys auch alle Spiele nutzen können. Wie auch bei Computern nutzen diese die verschiedensten Betriebssysteme. In der Regel greifen die Leute heute zu einem Smartphone - und das läuft in 95 Prozent aller Fälle entweder mit iOS, Android oder (seltener) Windows. Entsprechend kann man auch nur Spiele herunterladen, die im jeweiligen App Store verfügbar sind. Wie auch an einem Computer muss dabei aber die Version des genutzten Betriebssystems beachtet werden – ein Spiel für Touchscreen-Handys mit Android 5.0 und aufwärts läuft nicht unbedingt auch auf Handys mit dem veralteten Android 4.0.Besonders um das iPhone von Apple herum hat sich eine ganze Spielindustrie entwickelt, die ansonsten im Handy-Markt ihresgleichen sucht. Das iPhone war das erste Handy, dessen Prozessor, Grafikchip und die intuitive Bedienbarkeit inklusive Bewegungssensor darauf ausgelegt waren, auch grafisch anspruchsvollere Spiele flüssig darzustellen. Mittlerweile haben die anderen Smartphones am Markt zwar längst die gleiche Hardware am Start - oder sind sogar deutlich leistungsfähiger - aufgrund des zeitlichen Vorsprungs erfreut sich das iPhone aber nach wie vor besonders der Gunst der Spieleentwickler.
Starke Betonung von kurzen Spielen
Natürlich unterscheidet sich das Spielverhalten auf einem Handy stark von demjenigen am heimischen Computer. Aufgrund der mobilen Nutzung stehen schnelle Spiele für Zwischendurch im Fokus. Besonders leicht für das Handydisplay anpassbar und entsprechend beliebt sind Action- sowie Jump'n'Run-Spiele. Auch Rätsel-, Sport- und Strategiespieltitel finden immer mehr den Weg auf das Handy. Seltener sind naheliegenderweise grafisch anspruchsvolle Spiele wie Rollenspiele und Ego-Shooter - die spielen viele Nutzer nach wie vor lieber grafisch prachtvoll an der heimischen Konsole. Doch das Bild wendet sich langsam: Es gibt eine ganze Generation junger Spieler, die das gelegentliche Spielen selbst anspruchsvoller Rollenspiele auf dem Smartphone als normal empfinden. Entsprechend finden auch solche Titel zunehmend ihren Weg aufs Display.Download auf das Handy
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Spiele auf das Handy zu übertragen. Früher war das noch recht kompliziert: Die günstigste Variante war der Download auf den heimischen Computer und die anschließende Übertragung auf das Mobiltelefon per Datenkabel oder auch Bluetooth-Verbindung. Bei Internet-fähigen Handys konnte auch der Download direkt über den Browser des Mobiltelefons erfolgen, wobei sich das meist nur bei Modellen mit schneller Internetverbindung und großem Display lohnte. Ansonsten ging es mit dem PC bequemer. Ein direkter Download per Internetverbindung oder auch via SMS war zudem meist mit zusätzlichen Kosten verbunden.Heute sieht das völlig anders aus. Smartphones besitzen jeweils vorinstallierte Schnellzugriffe auf ihren jeweiligen App Store. Von dort können die Apps per Bildschirmklick bequem heruntergeladen werden. Es gibt im Grunde kaum noch Hürden - außer, dass man Kreditkartendaten angeben oder alternativ eine Geldaufladekarte im Elektronikmarkt besorgen muss. Doch das sind im Vergleich zu früher wahrlich schon paradiesische Zustände...