Das Wichtigste auf einen Blick:
- Zuchtlachse erhalten bessere Testnoten als Wildlachse
- Wildlachs trotzdem teurer als Zuchtlachs
- Farbe des Fleisches mittlerweile kein Qualitätsindiz mehr
- Vor allem bei Fisch-Tiefkühlprodukten auf die Kühlkette achten
Tiefkühlprodukten hängt in der Regel kein besonders guter Ruf nach. Trotzdem wird Tiefkühllachs in großen Mengen verkauft. Denn frischer Fisch ist im Binnenland oftmals nicht so leicht zu bekommen, und so mancher traut den Frischetheken der Supermärkte erst recht nicht über den Weg. So richtig weiß man schließlich nicht, wie lange der Fisch da offen herumgelegen hat. Und ehe überhaupt kein Fisch auf den Teller kommt, greift man eben zur Tiefkühlvariante.
Wild- und Naturlachs
Ein Mangel an Auswahl herrscht in jedem Fall nicht. Lachs-Tiefkühlprodukte werden in den verschiedensten Ausführungen im Handel angeboten – vom einfachen tiefgefrorenen Lachsstück bis hin zu Fertigessen wie überbackenem Lachs für den Ofen und die Mikrowelle. Auf den Verpackungen wird hierbei fast immer unterschieden in Wildlachse (Naturlachse) und Zuchtlachse. Hierbei gelten die Wildlachse als besonders hochwertig, da ihr Fleisch durch den Verzehr von Krebsen und Garnelen eine besonders rote Farbe hat und eine fettärmere Struktur aufweist. Wildlachs ist daher auch deutlich teurer als Aufzuchtlachs, dessen Fleisch fetter und heller ausfällt.
Aufzuchtlachs nicht unbedingt schlechter
Interessanterweise konnte Zuchtlachs im Test von Tiefkühlprodukten jedoch durchweg mehr überzeugen. Im Vergleich der Stiftung Warentest aus dem Jahr 2018 ist dies deutlich zu erkennen. Auch sechs Jahre zuvor im Jahr 2012 betitelte die Stiftung Warentest ihren damaligen Vergleich mit "Zuchtlachs hängt Wildlachs ab".
Die Unterscheidung der beiden Sorten ist nicht leicht für den Konsumenten, denn häufig werden bei Aufzuchtlachs dem Futter zusätzlich (völlig harmlose) Farbstoffe beigefügt, damit das Fleisch ebenfalls die typische rötliche Färbung annimmt. Der gute Ruf des Wildlachses hat zudem dazu geführt, dass die Produzenten von Zuchtlachs neue Marketingstrategien ersonnen haben. So wird Lachs aus Aquakulturen gerne auch als Wildwasserlachs oder Fjordlachs bezeichnet, um beim Kunden Assoziationen zum Wildlachs zu wecken. In Wirklichkeit befinden sich jedoch lediglich Aufzuchtbecken in entsprechenden Wildwasserläufen oder Fjorden, wo die Fische gezielt kultiviert werden. Der meiste Lachs in unseren Kühlregalen entstammt besagten Aquafarmen. Sein Fleisch ist aufgrund anderer Ernährungsbedingungen in der Regel heller und fettreicher als jenes von Wildlachsen. Das muss allerdings kein Nachteil sein, denn tatsächlich gibt ein gewisser Fettanteil dem Fleisch einen aromatischeren Geschmack und erhöht eben auch den Anteil an den begehrten Omega-3-Fettsäuren. Dennoch gilt so manchem Verbraucher der echte Wildlachs als höherwertiger, was sich auch in den Preisen widerspiegelt.
Auch in 2021 wurde durch professionelle Testberichte bestätigt, dass Verbraucher lieber zu Zuchtlachs statt zu Wildlachsfilets greifen sollten.
- Die Stiftung Warentest deklariert in Ausgabe 8/2021:
„Klasse – trotz Masse, heißt das Fazit. Geschmacklich liegen zwei Zuchtlachsfilets aus dem Kühlregal vorn. Wildlachs kann da nicht mithalten.“
Die Kühlkette beachten
Wer Tiefkühllachs nicht sofort verarbeiten möchte, sollte auf die richtige Lagerung achten. Starke Schneebildung auf der Packung spricht häufig dafür, dass die Ware bereits einmal angetaut war - und dies ist gerade bei Fisch schnell gefährlich. Der Transport nach Hause sollte in einer Tiefkühltasche oder Kühlbox erfolgen, die Packung anschließend gleich ins Tiefkühlfach gelegt werden. Obwohl von den Herstellern eine Mindesthaltbarkeit von durchschnittlich 18 Monaten angegeben wird, sollte man bedenken, dass die Qualität trotzdem kontinuierlich abnimmt. Der Fisch sollte im Kühlschrank schonend aufgetaut werden. Dazu wird er am besten über einem Teller auf ein Rost oder Sieb gelegt, damit entstehende Flüssigkeit ungehindert abtropfen kann.Achtung: Die Flüssigkeit ist keinesfalls zum Verzehr geeignet und sollte daher in jedem Fall entsorgt werden!