Das Wichtigste auf einen Blick:
- Wichtig: gut einrastender Siebträger mit verschiedenen Siebeinsätzen
- Manuelle Heißdampfdüse für Milchschaum nach eigenen Wünschen
- Druck- und Temperaturanzeige
- Leichtes Reinigungsprozedere
Bei Siebträgermaschinen ist, wie auch bei den Kaffeevollautomaten, letztendlich der Kaffeegeschmack das maßgebliche Kaufkriterium. Für beste Ergebnisse sind Temperatur, Konsistenz, Menge der Crema sowie die einzelnen Geschmacksnuancen entscheidend. Manche Testmagazine bitten daher Expertinnen und Experten, zum Beispiel Barista, um ihre Einschätzung. Auch Kundenmeinungen geben Hinweise darauf, ob die Espressomaschine, die Sie ins Auge fassen, Ihre Vorstellungen erfüllt.
Kaffeezubereitung in der Espressomaschine: So individuell wie Sie selbst
Durch die einzelnen Handgriffe, etwa das Anpressen des Kaffeepulvers mit dem Tamper, entsteht viel Spielraum, den Kaffee an die eigenen Wünsche anzupassen – immer vorausgesetzt, Sie verfügen über ein gewisses Maß an Experimentierfreude. Denn Mahlgrad, Mahlmenge und Brühdruck sowie die Brühtemperatur können Sie ganz nach Ihren Vorlieben aufeinander abstimmen. Stark abhängig von der verwendeten Bohne ist die Güte der Crema, die hell bis dunkel und auch fein- bis grobporig auf dem Espresso entstehen kann.Milchschaum mit Dampf: Sind Einkreiser oder Zweikreiser besser?
Klassischerweise besitzen Espressomaschinen eine Heißdampfdüse, mit der Sie sowohl Ihre Tassen aufwärmen als auch Milch aufschäumen können. Gerade diese Handarbeit wird von vielen Kaffeegourmets geschätzt, denn dadurch sind unterschiedliche Schaumvarianten möglich. Mit leicht zu beherrschenden Schwenk- und Ziehbewegungen schäumen Sie die Milch für Ihren Cappuccino ganz nach Bedarf luftig oder cremig auf. Besonders gut gelingt das Aufschäumen, wenn sich die Stärke des Dampfes mithilfe eines kleinen Drehreglers einstellen lässt.Ein Großteil der Maschinen versorgt das Kaffee- und Milchsystem zusammen mit nur einem Heizkreislauf, namentlich die Einkreiser und die Geräte mit Thermoblock. Die Folge: Für den Heißdampfbezug muss höher aufgeheizt werden und nach der Dampfabgabe müssen Sie mit der nachfolgenden Kaffeezubereitung etwas warten, bis die Temperatur wieder auf Kaffeeniveau gesenkt ist. Die meist deutlich Preis-intensiveren Siebträgermaschinen mit Dualboiler (Zweikreiser) können gleichzeitig Kaffee und Milchschaum zubereiten. Ungeduldige und Eilige sind mit einer Zweikreiser-Espressomaschine besser bedient als mit einem Einkreiser. Doch aufgepasst: Geräte mit Thermoblock sind innerhalb einer Minute voll aufgeheizt und stehen für die Kaffee-Zubereitung bereit. Ein- und Zweikreiser benötigen mit einigen Minuten Aufheizzeit deutlich länger. Diese Zeit können Sie allerdings mit dem Mahlen der Bohnen und dem Tampern des Kaffeemehls sinnvoll nutzen.
Nach kurzer Eingewöhnungszeit lassen sich alle Geräte mühelos bedienen. Nicht nur optisch schön, sondern auch praktisch für individuelle Anpassungen sind analoge Anzeigen für Temperatur und Druck. Displays mit Text und Zahlen sind hingegen die Ausnahme. Viele Maschinen kommen mit einer überschaubaren Anzahl an Knöpfen aus.
Espressomaschinen-Reinigung vergleichsweise aufwändig, aber lohnend
Die Reinigung von Espressomaschinen ist deutlich zeitintensiver als bei den Kaffeevollautomaten. In puncto Reinigung schneiden die Geräte mit Siebträger im Durchschnitt daher in Tests etwas schlechter ab. Auf vollautomatische Reinigungs- und Pflegeprogramme wird bei den Siebträgermaschinen überwiegend verzichtet.Viele Reinigungsschritte können Sie dafür manuell durchführen. Für die Reinigung der Brühkammer wird etwa lediglich ein Blindsieb ohne Löcher in den Siebträger eingesetzt und eine Zubereitung ohne Kaffeepulver gestartet. Die hohen Temperaturen reinigen auf diese Art schnell alle Leitungen. Die Dampfdüse zum Milchaufschäumen können Sie häufig in Einzelteile zerlegen und die Milchfette dann unter fließendem Wasser lösen.
Klarer Vorteil gegenüber Vollautomaten: Die Innenreinigung entfällt, da das Kaffeemehl nur im Siebträger mit Wasser in Berührung kommt. Das garantiert dauerhafte Hygiene und eine gleichbleibend hohe Kaffeequalität.
Analoge und digitale Einstellmöglichkeiten: Alles für Ihren Geschmack
Siebträgermaschinen bieten Ihnen viele Optionen, Kaffee und Milch zu individualisieren. Die ersten Stellschrauben sind der Mahlgrad und die Menge des verwendeten Kaffeepulvers. Bei einigen Maschinen ist ein Mahlwerk integriert, bei anderen können Sie auf externe Kaffeemühlen oder, für Gourmets weniger attraktiv, Filterkaffee aus der Tüte zurückgreifen. Das Mehl verdichten Sie mit dem Tamper im Siebträger. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt, denn je nach Anpressdruck verändert sich die Durchlaufgeschwindigkeit des Wassers und damit maßgeblich der Geschmack. Zu guter Letzt können Sie bei den teureren Modellen auch auf die exakte Brühtemperatur Einfluss nehmen und diese mit einem elektronischen Brühtemperaturregler (PID) konstant aufrechterhalten. Anwenderfreundlichkeit und Bandbreite der Einstellungen sind groß.Im Lieferumfang von Siebträgermaschinen: Verschiedene Siebeinsätze und Tamper
Ein essenzieller Bestandteil jeder Espressomaschine sind die Siebeinsätze. Hier wird nicht nur zwischen Ein- und Zweitassensieben unterschieden, sondern es gibt auch Blindsiebe zur Reinigung, Siebe für den Einsatz von vorportionierten Pads und spezielle doppelwandige Siebe für mehr Crema. Beim Cremasieb wird durch die doppelte Siebung das Wasser im Durchfluss verlangsamt; die geringere Anzahl an Löchern am Siebboden verstärkt diesen Effekt. Vor allem die grobe Körnung von bereits vorgemahlenem Pulver können Sie damit ausgleichen. Mahlen Sie selbst, reichen die Einzelwandsiebe bei feinem Mahlgrad gut aus.Zusätzlich zum Sieb ist der Tamper zum Anpressen des Kaffees wichtig. Ob dieser aus Metall oder aus Plastik besteht, macht vom Ergebnis her kaum einen Unterschied. Das höhere Eigengewicht von Metalltampern erleichtert lediglich die Handhabung etwas.
Welche Testkriterien hat die Stiftung Warentest bei Siebträgermaschinen?
Die Redaktion der Stiftung Warentest legt im Test ihren Schwerpunkt auf die Getränkezubereitung. Bewertet wird unter anderem, wie lange die Siebträgermaschinen für das Aufheizen und die Getränkezubereitung brauchen, wie es um die Variationsmöglichkeiten von Espressotemperatur und -stärke bestellt ist und wie gut die Milch aufgeschäumt wird. Bei der Handhabung wird nicht nur die Verständlichkeit der Gebrauchsanleitung beurteilt, sondern auch das Zubereiten der Getränke sowie das Reinigen und Entkalken der Maschine. Der Fund von Schadstoffen sorgt im schlimmsten Fall für Abwertungen des gesamten Geräts, so geschehen beispielsweise im Vergleichstest von sieben Siebträger-Modellen in Ausgabe 12/2021 bei je einem Modell von Severin und Solis. Beide Geräte gaben Blei oberhalb der Grenzwerte frei. Auch die Sicherheit wird im Test berücksichtigt.Wie steht es um die Nachhaltigkeit?
Die Stiftung Warentest prüft bei den Siebträgermaschinen zwar nicht deren Haltbarkeit, bewertet jedoch die Reparierbarkeit und den Stromverbrauch. Viele Geräte schneiden in beiden Punkten „gut“ ab, im Test 2021 gab es nur gute bis befriedigende Gesamtergebnisse für den Prüfpunkt Umwelteigenschaften.Ausführliche Informationen zum Thema "nachhaltige Kaffeemaschinen" finden Sie auf der Webseite besser-nachhaltig.com
Günstiger Testsieger 2021 mit Thermoblock
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Lese-TippFalls Sie gerne die Vor- und Nachteile aller Kaffeemaschinentypen auf einem Blick wissen wollen, dann empfehlen wir Ihnen unseren Artikel „Welche Kaffeemaschine passt zu mir?“. Dort werden Ihnen die Haupttypen wie Kaffee-Filtermaschinen, Espressomaschinen und Kaffeevollautomaten kurz und knapp vorgestellt.