Das Wichtigste auf einen Blick:
- verschiedene Anschlussarten von USB bis Thunderbolt
- keine Festplatte im Lieferumfang
- werden selten getestet
Wie werden Festplattengehäuse von Testmagazinen getestet?
Externe Festplatten sind eine praktische Sache. Mit ihnen lassen sich sensible Daten schnell und einfach transportieren. Sie erweitern die Kapazität des PCs oder Notebooks, ohne dass sie umständlich eingebaut werden müssten. Passende Gehäuse gibt es in allen Formen, Farben und Größen. Zudem gibt es mehrere Standards, mit denen die Modelle angebunden werden, und je nach Verwendungszweck eignen sich andere Modelle. Leider ist diese Produktsparte aber nicht sonderlich populär, vor allem weil die externen Festplatten bereits mit verbautem Speicher kommen und durch den harten Konkurrenzkampf oft spottbillig zu haben sind. Deshalb finden Festplattengehäuse nur selten ihren Weg in die Testredaktionen. In den wenigen Tests gelten im Wesentlichen dieselben Qualitätsanforderungen wie bei den Festplatten: Die Verarbeitung und Mechanik des Gehäuses wird geprüft, ebenso die Übertragungsraten. Letztere sind natürlich stark von der verwendeten Festplatte abhängig, aber der Adapterteil des Gehäuses hat durchaus einen Einfluss auf die Leistung. Sonderfunktionen wie eine RAID-Option für Festplattenverbünde oder eine eigene unterbrechungsfreie Stromversorgung sorgen für zusätzliches Lob, sind aber oft erst der Anlass für den Test eines solchen Produkts.Welche Bauformen gibt es bei Festplattengehäusen?
In der Regel unterscheidet man zwischen 2,5 und 3,5 Zoll großen Gehäusen. Während die kleinen Varianten meist ohne ein externes Netzteil auskommen, sieht es bei den großen Vertretern ganz anders aus. Durch die höheren Umdrehungsgeschwindigkeiten werden die Datenträger sehr warm und müssen gekühlt werden. Viele Gehäuse haben dazu einen extra Lüfter eingebaut, der allerdings oft sehr markant aus dem ruhigen Arbeitsumfeld heraussticht. Moderne Modelle sind aber meist so konzipiert, dass die Abwärme direkt über das Chassis abgeführt wird. Mit einem Kampfgewicht von 800 Gramm und mehr sind sie nur eingeschränkt mobil einsetzbar.Wie robust sind Festplattengehäuse?
HDD-Festplatten sind, bedingt durch ihre Technik, sehr anfällig gegenüber Stößen und Stürzen. Normale Festplattengehäuse schützen hier nur zu einem gewissen Grad vor Verschmutzungen und Stößen. Wer viel unterwegs ist, tut gut daran, die Festplatten mit Samthandschuhen anzufassen und sie vor Regen, Dreck und Erschütterungen zu bewahren. Es gibt jedoch auch für solche Einsatzzwecke entsprechende Modelle. Rugged-Gehäuse sind äußert robust und je nach Ausführung regen- und druckfest. Stürze vom Schreibtisch stecken sie locker weg. Eine Gummi-Polsterung absorbiert die Erschütterungen und hält sie von dem empfindlichen Innenleben ab.Welche Anschlussarten gibt es bei Festplattengehäusen?
Vor dem Kauf sollte man sich einen Überblick über die verschiedenen Anschlüsse machen. Da gibt es die klassischen 2,5 Zoll und 3,5 Zoll großen Gehäuse mit einem USB-3.0-Anschluss. Die Hälfte aller verfügbaren Modelle auf dem Markt bedienen sich dieser standardisierten Schnittstelle. Dank der Abwärtskompabilität zu USB 1.0 und USB 2.0 lassen sich die externen Gehäuse so auch an alte Rechner und Notebooks anbinden. Da viele Apple-Macintosh-Geräte nicht über diesen Anschluss verfügen, empfiehlt es sich, darauf zu achten, dass auch ein Firewire-Anschluss vorhanden ist.Thunderbolt: Chiphersteller Intel entwickelte in Zusammenarbeit mit Apple eine neue Schnittstelle. Diese kümmert sich nicht nur um den Datenaustausch, sondern kann auch Monitore ansteuern. Technisch handelt es sich um eine Kombination aus dem DisplayPort und einer auf PCI Express basierenden Schnittstelle. Sie wurde erstmals bei Apple-Produkten eingesetzt und ermöglicht eine sehr schnelle Datenübertragung von bis zu zehn Gigabit pro Sekunde. Zum Vergleich: USB 3.0 kommt auf gerade einmal fünf Gigabit pro Sekunde - nur die Hälfte des Wertes, den Thunderbolt derzeit erreicht. In ein paar Jahren sollen es sogar bis zu 100 Gigabit werden. Der größte Nachteil sind derzeit noch die Anschaffungskosten.
eSATA: Eine weitere Gattung sind externe Gehäuse mit eSATA-Anschluss. Über diese Schnittstelle arbeiten die eingebauten Festplatten genau so schnell als wären sie fest im Rechner verbaut. Allerdings werden die Modelle nicht direkt über das Verbindungskabel aufgeladen; somit muss der Strom aus einem externen Netzteil oder über einen USB-Port kommen. Die meisten 3,5-Zoll-Gehäuse sind dafür meistens mit einem separaten Anschluss versehen. Durch die Einführung von USB 3.0 ist eSATA aber praktisch überflüssig geworden. USB 3.0 ist gleich schnell und universell einsetzbar.