Das Wichtigste auf einen Blick:
- sehr gute Räumleistung
- schont die Körperkräfte
- verschiedene Gerätetypen für alle Anforderungen
Immer mehr im Kommen und dabei umweltfreundlich: Schneefräsen mit Akkuantrieb wie das Modell AS 5148 Li von Alpina Garden. (Bildquelle: amazon.de)
Wenn Sie sehr große Schneemengen bändigen müssen, wie sie zum Beispiel zu Beginn des Jahres 2019 weite Teile Südbayerns und Österreich überraschten, greifen Sie am besten zu einer Schneefräse. Denn in harten Wintern reicht der Griff zu Schneeschaufel, Schneeschieber oder Besen häufig nicht mehr aus. Auch können nicht alle Grundstückbesitzer:innen einen Rasentraktor oder Aufsitzmäher ihr Eigen nennen. Aber warum sind diese Fahrzeuge auch praktisch im Winter? Ganz einfach: Einige dieser Maschinen können Sie mit der Montage eines Schneeschilds in ein Schneeräumfahrzeug verwandeln.
Kräfte sparen: Räumgeräte für den Privatgebrauch
Schneefräsen bieten den großen
Vorteil, dass Sie für die Schneebeseitigung keine Körperkraft einsetzen müssen. Zudem räumen sie den Schnee nicht wie ein Pflug einfach nur zur Seite, sondern fungieren wie eine Schneeschleuder und werfen ihn über ein schnell rotierendes Rad weit zur Seite.
Der Nachteil ist, dass sich mit der Schneefräse ein weiteres großes Gerät zu Ihrem Gartenfuhrpark gesellt, das auch im Sommer, wenn es nicht benötigt wird, seinen Platz beansprucht. Doch welches Gerät ist für den Heimgebrauch überhaupt sinnvoll? Fräsen werden leider nur sehr selten getestet. Dabei wäre ein Vergleich verschiedener Modelle auch in diesem Segment sehr hilfreich für die Kaufentscheidung.
Überschaubare Arbeit: Das Räumen von einfachen Wegen
Die Schneeräumer gibt es als einfache, zweirädrige Modelle für Preise um 750 Euro, als kraftvolle Arbeitstiere mit Benzinmotor um 2.000 bis 2.500 Euro und sogar in Ausführungen mit Kettenantrieb, die bis zu 36.000 Euro kosten können.
Für den normalen Heimgebrauch reichen in der Regel die einfachen Modelle mit bis zu sechs PS Motorleistung vollkommen aus. Sie besitzen in der Regel
bis zu 56 Zentimeter Räumbreite, und ihre Räder – manches Mal auch mit Radantrieb – sorgen dank des Spezialprofils auf Schnee für sicheren Halt. Ihre Auswurfweite mit um die acht Meter ist für das Freiräumen Ihrer Garagenauffahrt und Ihrer Garten- oder Gehwege völlig ausreichend.
Auswurfweite
Wenn Sie die Auswurfweite des Fahrzeugs nicht auf die Anforderungen vor Ort anpassen, landet der Schnee dort, wo Sie zehn Minuten später ebenfalls räumen möchten – zusätzliche Arbeit, die Sie sich ersparen sollten. Hersteller unterscheiden bei der Auswurfweite oft zwischen ein- und zweistufigen Systemen. Beim zweistufigen System wird der Schnee erst in der Frässchnecke gesammelt und komprimiert, ehe er von einem Gebläse durch den Kamin ausgeworfen wird. Dies garantiert in der Regel höhere Wurfweiten und einen größeren Schneedurchsatz je Stunde.
Da geht noch mehr: Räumen von größeren Flächen
Wenn Sie allerdings nicht nur auf einem Weg, sondern auch auf größeren Flächen wie einem Parkplatz, einer breiteren Hauszufahrt oder in Gärten Schnee beseitigen möchten, sollten Sie sich an die Preisklasse um 2.000 Euro halten. Hier finden Sie Schneefräsen, die zwar den Standardmodellen optisch noch stark ähneln, aber mit
Motoren bis zu 13 PS deutlich kraftvoller auftreten. Meist ist das Gewicht dieser Geräte im Vergleich auch höher, so dass sie auch auf schwierigem, vereistem Untergrund noch festen Halt finden.
Räumbreiten von bis zu 80 Zentimeter stellen zudem sicher, dass Sie auch große Flächen schnell freigeräumt bekommen.
Räumbreite
Die Räumbreite bestimmt das Arbeitstempo maßgeblich mit, denn eine breite Schneefräse beseitigt mit einem Arbeitsschritt mehr Schnee als eine schmale. Als Faustregel können Sie sich merken: Je breiter das Fahrzeug ist, desto schneller und effektiver können Sie damit räumen.
Hat als Benziner mehr Räumkraft als eine elektro- oder akkubetriebene Maschine: Schneefräse McCulloch MSB 121 mit 6,4 PS Leistung. (Bildquelle: amazon.de)
Luft nach oben: Praktische, aber teure Zusatzausstattung
Praktisch sind zudem ein
Differenzialgetriebe, welches mehr Grip auf Eisflächen verleiht, sowie ein
Halogen-Scheinwerfer für die Arbeit im Dunkeln. Überdies können einige Maschinen mit einem bequemen
Elektrostarter, einem
hydrostatischen Getriebe oder gar
beheizten Handgriffen aufwarten – dann klettert der Preis aber schnell auf 2.500 Euro und mehr. Diese Modelle lohnen sich für Sie also nur, wenn Sie regelmäßig größeren Flächen zu Leibe rücken.
Wer's noch größer mag: „Schlachtrösser“ mit Kettenantrieb
Jenseits dieser Preisklasse finden Sie die Fahrzeuge, die auf einen Raupenantrieb bzw. Kettenantrieb setzen. Sie besitzen nicht zwangsweise noch stärkere Motoren, können aber dank ihrer Kettenführung und ihres sehr hohen Gewichts fast ohne Führung arbeiten.
Sie graben sich auch durch den härtesten und tiefsten Schnee und können mit Räumbreiten von bis zu 120 Zentimetern dienen. Für private Anwender:innen sind diese Schneefräsen aber schlichtweg übertrieben – und mit 5.000 bis 36.000 Euro auch eine sich kaum rechnende Investition.
Pappschnee und Pulverschnee – was gilt es zu beachten?
Egal ob Sie feuchten oder trockenen Schnee zur Seite räumen möchten, als Faustregel gilt: Je nasser der Schnee ist, desto langsamer sollten Sie die Schneefräse vorwärtsbewegen. Denn bei pappiger Konsistenz können größere Mengen an Schnee die Maschine schnell verstopfen. Benutzen Sie eine Fräse mit Benzinantrieb, sollten Sie das Gerät vor dem Räumen gut warmlaufen lassen, um Schnee gleich welcher Beschaffenheit effektiv zu beseitigen.