Nahaufnahme Heckenschere schneidet Hecke

Hecke, Strauch und Baum schneiden – aber wann?

Tipps für den besten Zeitpunkt und das richtige Gartenwerkzeug

Ist die Hecke zu groß geworden, blüht der alte Apfelbaum nicht mehr richtig oder sammelt sich immer mehr Totholz im Busch? Dann ist es Zeit für einen Rück- oder Formschnitt. Doch Vorsicht ist geboten: Nicht alle Pflanzen vertragen einen jährlichen Schnitt, und nicht zu jeder Jahreszeit dürfen Sie Ihre Pflanzen einfach beschneiden. Zum einen gibt uns die Natur dafür klare Vorgaben, zum anderen ist es gesetzlich streng geregelt, wann Sie Hecken-, Ast- und Gartenschere schwingen dürfen. Wir sagen Ihnen, welche Büsche und Bäume Sie wann beschneiden können und welches das beste Gartenwerkzeug dafür ist.

Keine Frage: Busch, Baum und Strauch wachsen und blühen ganz von allein und tragen auch ohne unsere Hilfe ihre Früchte. Im eigenen Garten aber wünschen wir uns zumeist Pflanzen, die einen schönen Wuchs und dichtes Blätterwerk haben. Prächtige Blüten und schmackhafte Früchte krönen diese Idealvorstellung, von der Sie mit den richtigen Pflegemaßnahmen zum geeigneten Zeitpunkt gar nicht so weit entfernt sind. Jedoch: Jede Pflanze hat ihre eigenen Ansprüche an die Pflege. Das gilt es am besten schon bei der Gestaltung des Gartens zu beachten.

Die Hecke: Formschnitt oder Rückschnitt?

Beim Formschnitt korrigieren Sie nur die Silhouette der Hecke und kappen herauswachsende Äste, Zweige und Triebe. Damit erreichen Sie dichte Verzweigung. Vom Gesetz her grundsätzlich ganzjährig gestattet, empfiehlt es sich, den Formschnitt noch vor der ersten Frostperiode abzuschließen.

Beim Rückschnitt hingegen schneiden Sie die Hecke radikal zurück, indem Sie das Gehölz bis auf den Stock stutzen. Man nennt dieses Vorgehen auch Auf-den-Stock-setzen. Diese Maßnahme ist nur in den Monaten Oktober bis Februar erlaubt.

Ein trapezförmiges Profil gewährleistet, dass die oberen und die unteren Zweigpartien ausreichend Licht erhalten. Eine Hecke sollte also an der Basis etwas breiter als an der Krone sein und von unten nach oben hin schmal zulaufen. Schattengewächse wie die Eibe vertragen auch ein rechteckiges Profil.

Die besten Heckenscheren mit geringem Gewicht

  Gewicht Unser Fazit Stärken Schwächen Bewertung Angebote
Light Heckenschere HS53

Gut

2,1

0,61 kg Robuste Hecken­schere für Profi-​ und Hob­by­gärt­ner

Weiterlesen

Weiterlesen

    noch keine bekannt

491 Meinungen

0 Tests

1910

Befriedigend

2,8

0,69 kg Ein­fa­che Schere für den Grün­schnitt

Weiterlesen

Weiterlesen

Weiterlesen

1 Meinung

1 Test

Fis­kars HS21

ab 21,49 €

HS21

Gut

1,6

0,78 kg Hand­li­che Hecken­schere für spo­ra­di­sche Ein­sätze

Weiterlesen

Weiterlesen

Weiterlesen

2.038 Meinungen

0 Tests

Der Strauch: Die Wuchsform entscheidet

Orientieren Sie sich an der Wuchsform des Strauchs, bevor Sie zur Schere greifen.

  • Sträucher wie die Haselnuss, deren Triebe aus der Pflanzenbasis entspringen, lichten Sie in der Regel nah am Boden aus. Lassen Sie aufstrebende Triebe stehen, eher schwache Jungtriebe können Sie entfernen, damit sich die Kraft in den übrigen Trieben bündeln kann.
  • Sträucher wie der Rhododendron, die auf halber Höhe verzweigen, beschneiden Sie in der Regel nicht an der Basis, die nur selten einen Schnitt erfordert, sondern im Inneren. Entfernen Sie Totholz, jedoch nicht die Triebe.
  • Immergrüne Sträucher, zu denen Eiben, Fichten und Kirschlorbeer zählen, beschneiden Sie verdeckt. Das heißt, dass professionell durchgeführte Schnitte an der Pflanze so gut wie nicht sichtbar sind. Das erreichen Sie, indem Sie Äste und Zweige vollständig entfernen und keine Stummel stehenlassen.

Unsere besten Strauch- und Gartenscheren

Der Obstbaum: Gesundheit und reiche Ernte dank Rückschnitt

Mickriges und geschmackloses Obst ade! Wenn Sie Ihre Obstbäume regelmäßig schneiden, dürfen Sie sich auch über kräftiges Wachstum, reiche Blütenbildung sowie zur Erntezeit über prächtige Früchte freuen. Versäumen Sie die Entfernung von Totholz, neigen die Pflanzen zu einem unregelmäßigen Fruchtbehang, denn abgestorbene oder blühfaule Triebe können auch keine Früchte tragen. Steil aufragende Wassertriebe können den Bäumen Energie rauben, die sie für das Wachstum benötigen. Darüber hinaus können sie anfälliger für Schädlinge werden, wenn Sie das Innere der Pflanze nicht jährlich auslichten, oder Krankheiten ausbilden, wenn befallene Zweige nicht entfernt werden. Erfolgen die Schnittmaßnahmen jedoch zuverlässig, sorgen Sie damit für eine ausreichende Licht- und Luftzufuhr – neben angemessener Feuchtigkeit ihr Lebenselixier.

(Quelle: RBB; Horst sein Schrebergarten; Obstbäume Schneiden - Sommerschnitt beim Apfel)

Wie schneide ich große und dicke Äste?

Gehen Sie behutsam und Schritt für Schritt vor. Beginnen Sie, den Ast von oben in einem Abstand von rund 50 Zentimeter stückweise abzutragen. Setzen Sie das Schneidwerkzeug, zum Beispiel eine Astschere oder eine Astsäge, gleich am Stamm an, besteht die Gefahr, dass der Ast aufgrund seines Gewichts während der Schnittmaßnahme abbricht und eine große Wunde am Stamm hinterlässt. Arbeiten Sie gerade an dieser Stelle gründlich und lassen Sie keinen Stummel stehen.

Unsere besten Ast- und Baumscheren

Wann ist die beste Zeit für einen Schnitt?

Frühjahrsblüher:
Damit Sie sich jedes Jahr aufs Neue auf die ersten üppigen Blüten freuen können, sollten Sie Pflanzen wie Forsythie, Zierkirsche oder Felsenbirne regelmäßig schneiden. Frühjahrsblüher bilden ihre Knospen schon im Vorjahr aus und blühen an den ein- bis zweijährigen Trieben. Der Schnitt erfolgt im Frühjahr – nach der Blüte! Entfernen Sie alte blühfaule Äste und abgestorbene Zweige ohne Blätter nah am Boden. Lassen Sie nur die kräftigsten Jungtriebe stehen.

Sommerblüher:
Beliebte Pflanzen wie der Sommerflieder oder die Schneeball-Hortensie sind Ihnen für einen Schnitt im späten Winter (Januar bis März) dankbar. Der frühe Zeitpunkt begünstigt einen frühen Austrieb und schöne Blüte. Befreien Sie die Pflanzen von schwachen, quer wachsenden und toten Ästen und stutzen Sie die abgeblühten Vorjahrestriebe. Als Faustregel gilt: Je früher Sie schneiden, desto früher entwickeln sich auch die Triebe. Bei einem späten Schnitt kann sich die Blüte um ein paar Wochen verzögern. Achten Sie darauf, nicht bei Frost zu schneiden. Minusgrade können Ihrer Pflanze schaden und sie im Wachstum beeinträchtigen.

Heckenschnitt:
Nicht nur für den Spargel ist der 24. Juni ein wichtiges Datum – um den so genannten Johannistag erfolgt der letzte Spargelstich des Jahres –, auch für den Heckenschnitt ist er von Bedeutung. So sollten Sie mit dem ersten Schnitt des Jahres mindestens bis Ende Juni warten, da zu diesem Zeitpunkt die Hauptwachstumsphase der Hecke allmählich beendet ist. Braune, kahle Stellen können Sie aber schon vorher beseitigen. Erlaubt ist ohnehin nur ein Formschnitt, kein Rückschnitt. Vor dem Griff zur Heckenschere empfehlen wir Ihnen außerdem, Ihre Hecke auf mögliche Vogelnester zu untersuchen und sicherzustellen, dass die Jungvögel wirklich schon alle ausgeflogen sind.

Baumschnitt:
Die Monate November bis März sind die ideale Zeit, um Hand an Ihren Obstbaum zu legen: nach der Ernte, jedoch rechtzeitig, bevor das mildere Klima und der Neuaustrieb wieder einsetzen. Ein späterer Rückschnitt kann die Entwicklung des Baums verzögern. Wichtig: Schneiden Sie Ihre Obstbäume nur in einer frostfreien Periode. Ein paar Tage hintereinander sollten es schon sein, denn sonst raubt der Schnitt der Pflanze unnötig viel Kraft. Gleiches gilt für Gartengehölze wie Ahorn, Birken oder Pappeln.

Nicht nur ältere Obstbäume benötigen einen ordentlichen jährlichen Schnitt. Auch für junge Bäume ist die regelmäßige Pflege die Voraussetzung für viel Freude am und mit dem Baum.

Achtung, Schnittverbot!

Schreiben Sie es sich dick in den Kalender, denn bei Missachtung droht ein heftiges Bußgeld: Größere Schnittmaßnahmen wie komplette oder stärkere Rückschnitte, das Roden von Hecken und Büschen sowie das Fällen von Bäumen sind nur im Zeitraum vom 1. Oktober bis 28. Februar eines jeden Jahres erlaubt. Zwischen dem 1. März und dem 30. September sind sie verboten. Dieses Verbot dient in erster Linie zum Schutz heimischer wild lebender Tiere und ihrer Lebensräume. Vögel, Eichhörnchen & Co. können sich in dieser Zeit ungestört um die Aufzucht ihrer Jungen kümmern.

Es gibt aber auch Ausnahmen: Schonende Pflege- und Formschnitte sind ebenso ganzjährig erlaubt wie behördlich angeordnete Maßnahmen und die Entfernung kranker Bäume und Gehölze.

§ 39 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) regelt den allgemeinen Schutz wild lebender Tiere und Pflanzen. In Absatz 5 können Sie sich über Verbote von Schnittmaßnahmen sowie deren Ausnahmen informieren. Verstoßen Sie gegen das Gesetz, begehen Sie eine Ordnungswidrigkeit und müssen mit einer saftigen Geldbuße von bis zu 10.000 Euro rechnen.

Das kleine Werkzeug-ABC: Hecken-, Ast- und Gartenscheren

Zum richtigen Schnitt gehört auch das richtige Werkzeug. Ein Überblick:

Astschere

Fiskars PowerGearX Bypass-Getriebeastschere LX98-L.
(Bildquelle: fiskars.de)

  • zum Schneiden von Ästen bis zu einer Dicke von ca. acht Millimetern
  • Gartenwerkzeug mit zwei ca. 50 bis 60 Zentimeter langen Griffen; beidhändig zu bedienen
  • Man unterscheidet zwei Schnittprinzipien:
    1. Bypass-Astschere: beide Klingen gleiten aneinander vorbei; sorgen für einen präzisen, glatten Schnitt
    2. Amboss-Astschere: hat nur eine Klinge, die auf eine glatte Metalloberfläche trifft; bewirkt eine gute Kraftübertragung beim Schneiden, was das Zerteilen größerer Durchmesser erlaubt, den Schnitt aber nicht ganz so sauber durchführt
Baumschneider

Baumschneider Gardena StarCut 410 plus.
(Bildquelle: gardena.com)

  • vom Prinzip her ein Astschneider an einem Teleskoparm
  • die Schneide wird in der Regel per Seilzug bedient
Gartenschere

Gardena Gartenschere B/S-XL.
(Bildquelle: gardena.com)

  • zum Schneiden dünner Äste und Triebe im Obst- und Gartenbau, zum Beispiel Weinreben oder Rosen
  • zwei Typen:
    1. Amboss-Schere: schneidende Klinge trifft auf glatte Metalloberfläche
    2. Bypass-Schere: zwei schneidende Klingen gleiten aneinander vorbei
Grasschere, Rasenschere und Strauchschere (häufig Kombigeräte)

Akku-Strauchschere mit Strauchschere (lang) und Grasmesser (kurz) von Stihl.
(Bildquelle: stihl.de)

  • zum Beschneiden von sehr kleinen Rasenflächen, besonders an Kanten und in Ecken, und zum Stutzen von Trieben; für die akkurate Nacharbeit bzw. den Formschnitt von Büschen und Sträuchern
  • ausgerüstet mit nur einem Schneideblatt; die Messer sind beidseitig geschliffen; mit und ohne Stiel erhältlich; häufig lässt sich an den Geräten das Grasschneideblatt unkompliziert gegen ein Strauchschneideblatt tauschen
  • Grasschere: handgeführt oder als elektrische Schere mit Netz- oder Akkubetrieb
  • Strauchschere: in der Regel Akkugeräte
Heckenschere

Schneidet im Test „sehr gut“ ab: die Akku-Heckenschere EasyHedgeCut 12-35 von Bosch.
(Bildquelle: bosch-garden.com)

  • zum flächigen Schneiden und für den Zuschnitt von Hecken, Sträuchern und Büschen
  • manuell zu bedienende Handheckenschere: ca. 60 Zentimeter lang, Klingen ca. 30 bis 40 Zentimeter lang
  • arbeitet nach dem Scherenprinzip; ausziehbare Teleskopgriffe unterstützen die Hebelwirkung beim Schnitt
  • mit Motor (Benzin-, Elektro- oder Akkuantrieb): ist mit einem ca. 40 bis 70 Zentimeter langen Schwert ausgerüstet; anstelle von zwei scherenartigen Klingen verfügt das Gerät über zwei gezahnte Schneidbalken, die mit großer Geschwindigkeit aneinander vorbeigleiten
Heckenschneider

Elektro-Teleskop-Heckenschere RPT4545E mit 450 Watt von Ryobi.
(Bildquelle: de.ryobitools.eu)

  • für die Pflege überbreiter, langer und hoher Hecken; schneidet auch Gestrüpp und Heckenkronen; ermöglicht bodennahe und Überkopfarbeiten dank großer Schaftlänge und schwenkbarem Messerbalken
  • Betriebsart: Benzin, Elektro und Akku; funktioniert vom Prinzip her wie eine motorisierte Heckenschere; hat einen langen Schaft und lässt sich im Schnittwinkel verstellen
Multifunktionsschneider

Fuxtec-Multifunktionsschneider FX-MT 152.
(Bildquelle: fuxtec.de)

  • Set aus verschiedenen Scheren-/Sensen-Aufsätzen (Inhalt kann variieren)
  • Antrieb: Benzin, Strom oder Akku

von Katrin Werner

Fachredakteurin im Ressort Home & Life – bei Testberichte.de seit 2017.

Wir arbeiten unabhängig und neutral. Wenn Sie auf ein verlinktes Shop-Angebot klicken, unterstützen Sie uns dabei. Wir erhalten dann ggf. eine Vergütung. Erfahren Sie, wie sich Testberichte.de finanziert

Alle Preise verstehen sich inkl. gesetzlicher MwSt. Die Versandkosten hängen von der gewählten Versandart ab, es handelt sich um Mindestkosten. Die Angebotsinformationen basieren auf den Angaben des jeweiligen Shops und werden über automatisierte Prozesse aktualisiert. Eine Aktualisierung in Echtzeit findet nicht statt, so dass der Preis seit der letzten Aktualisierung gestiegen sein kann. Maßgeblich ist der tatsächliche Preis, den der Shop zum Zeitpunkt des Kaufs auf seiner Webseite anbietet.

Newsletter

  • Neutrale Ratgeber – hilfreich für Ihre Produktwahl
  • Gut getestete Produkte – passend zur Jahreszeit
  • Tipps & Tricks
Datenschutz und Widerruf