Ein großes Problem von Fahrraddachträgern sind in der Regel die im wahrsten Sinne des Wortes hohen Betriebshürden. Denn sehr häufig muss das Fahrrad direkt an der oberen Spitze der Halter verschraubt werden, was selbst für normal gewachsene Menschen zum Problem wird, erst recht aber für zarter gebaute Personen. Der Thule ProRide 591 bietet in dieser Hinsicht ungewöhnlichen Komfort: Er besitzt einen praktischen Drehknopf zur Befestigung des Fahrrades in Höhe des Fahrzeugdaches.
So muss man lediglich auf das Autodach greifen und einen einzigen Knopf drehen – und schon schließen sich weiter oben die Halteklammern um den Rahmen des Fahrrades. Trotz der einfachen Bedienbarkeit und der ungewöhnlich simplen Lösung soll die Halterung bombenfest halten und nur wenig Spiel besitzen. Tatsächlich wird in Tests regelmäßig darauf verwiesen, dass aktuell kein anderer Dachträger solch gute Sicherheitswerte bei Ausweich- und Aufpralltests liefere. Um den Halt noch zu verstärken, werden die Reifen zusätzlich durch beidseitig verstellbare Zahnbänder festgezurrt.
Auch der Aufbau des ProRide 591 soll sich in Windeseile erledigt haben – sofern man die weitgehend kryptische Anleitung verstanden habe. Denn viele Nutzer monieren, dass diese nur viele Bildchen und schwer verständliche Grafiken liefere, so dass man eine ganze Weile benötige, um durch die Abfolge der Montageschritte durchzusteigen. Darüber hinaus würden für die Montage an einigen Fahrzeugtypen spezielle Adapter als Zubehör nötig – einen Hinweis auf jene finde sich aber weder in der Anleitung noch auf der Verpackung.
Leider ist das Anleitungsproblem sehr typisch für Thule. Schade, dass das Unternehmen zwar die unumstritten beste Technik liefert, beim Aufbaukomfort aber nach wie vor solchen Nachholbedarf hat. So riskiert das Unternehmen verärgerte Kunden, die dann doch zum einfacher verständlichen Konkurrenzprodukt greifen, selbst wenn der Thule ProRide 591 in Tests so gut abschneidet. Alles in allem ist er sein Geld (72 Euro, Amazon) nämlich mehr als wert.
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- Erschienen: 23.07.2014 | Ausgabe: 8/2014
- Details zum Test
ohne Endnote
„Der Dachträger bietet die günstigste Option zum Radtransport und zugleich ungehinderten Zugang zum Kofferraum. Die Räder werden über den Kopf aufs Autodach gehievt. Mit Rennrädern kaum ein Problem, mit schweren Bikes schon eher. Hoher Mehrverbrauch, da die Fahrräder voll im Wind stehen.“