Die Modellpalette der Hersteller wechselt zwar nicht jedes Jahr wie in vielen anderen Bereichen. Trotzdem verwundert es leicht, wenn sich ein Staubsauger über nun schon lange Zeit hinweg kontinuierlich Jahr für Jahr als Kassenschlager entpuppt. Die Rede ist vom VS06G2410, der für deutsche Ohren einen altehrwürdigen Herstellernamen trägt, nämlich Siemens. Schon für deutlich unter 100 EUR (Amazon) zu haben, ist und bleibt er die Alternative zu einem Low-Budget-Modell, was er nicht zuletzt einer zentralen Eigenschaft verdankt: Er saugt wie verrückt.
Hoher Stromverbrauch
Die Kehrseite der Medaille heißt aber ein hoher Stromverbrauch. Der Siemens stammt nämlich noch aus einer Generation, in der eine möglichst hohe Wattzahl im Datenblatt stehen musste, damit ein Staubsager überhaupt ernst genommen wurde. 2.400 Watt sind es bei voller Auslastung der Saugstufen, verglichen mit heutigen Modellen eine pure Verschwendung. Mittlerweile haben die meisten Hersteller nämlich, das ab Herbst 2014 geltende neue EU-Energielabel vor Augen, die Stromaufnahme ihrer Neumodelle merklich gesenkt, dieselbe Saugkraft wie früher ist heute teilweise schon für deutlich weniger als 1.000 Watt zu haben. Andererseits haben viele Kunden schon darauf hingewiesen, dass sie den Siemens nur selten auf höchster Stufe arbeiten lassen, meist genügt die Hälfte der tatsächlichen Saugkraft, und zwar auf Hart-/Glattböden wie auch auf Teppichen. Trotzdem: Wem ökologische Aspekte sehr am Herzen liegen, bekommt für nur 20 EUR mehr mit dem VS06G1666 ebenfalls ein Siemens-Modell, das aber wesentlich weniger Strom verbraucht, leiser und dank HEPA-Filter sogar für Allergiker geeignet ist.
Nicht sonderlich hart im Nehmen
Verbraucher wiederum, die auf eine möglichst lange Lebenszeit spekulieren, dürfen nur unter einer Bedingung beim Kassenschlager zulangen, nämlich dann, wenn sie bereit sind, pfleglich mit ihm umzugehen. Die Materialqualität und auch -Anmutung des Kunststoffgehäuse steht öfter in der Kritik, aber auch die Kunststoffverbindung zwischen der Bodendüse sowie dem Saugschlauch lasse bereits relativ früh Verschleißerscheinungen erkennen. Eine Liaison auf Lebenszeit wird der Siemens daher wohl kaum, eher ein Lebensabschnittspartner. Geradezu optimal dagegen ist er für Wohnungen mit Platzproblemen, denn in puncto Größe darf der Staubsauger mit Fug und Recht als „sehr kompakt“ bezeichnet werden.
Fazit
Weder der hohe Stromverbrauch noch die Verschleißerscheinungen scheinen den Siemens Sympathiepunkte zu kosten, und so ist damit zu rechnen, dass er noch einige Zeit auf der Liste der beliebtesten Staubsauger ganz oben stehen wird. Mit gutem Recht, wie unterm Strich behauptet werden darf. Viele Modelle, die weniger kosten als er, verlangen Abstriche bei der Saugkraft und sind ebenfalls nicht robuster, und die vorliegenden Testergebnisse und zahllosen Kundenrezensionen geben die Sicherheit, auf keinem Fall falsch zu liegen – kurzum: Wer einen zuverlässigen, soliden Staubsauger für ein paar Jahre sucht, zum Beispiel für die Studienzeit, sollte 88 EUR in die Hand nehmen und sich den Siemens zum Beispiel über
Amazon zulegen.