Für den "gehobenen" Hobysten.
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Vorteile:
Gehäusequalität, Bilqualität
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Ich bin:
Hobby-Fotograf
Die EOS 40D ist nun seit knapp 1 ½ Jahren in meinem Besitz und hat rund 10.000 Fotos gemacht. Leider musste die Kamera vor kurzem repariert werden, weil der Spiegel beim Auslösen sich oben verklemmte und nichts ging mehr. Nur noch die Batterie entfernen und wieder einsetzten, dann ging der Spiegel wieder in Normalstellung, der Verschluss schloss sich und ein Foto wurde dabei auch noch gemacht. Die Reparatur dauerte etwa 2 ½ Wochen, „Spiegelmechanik repariert“ stand auf dem Begleitschreiben, was ja alles oder nichts sagte, doch es lief noch unter Garantie resp. Gewährleistung.
Ich durfte jetzt mal mit der EOS 5D, 12,8 Megapixel (also die alte) einen Tag fotografieren, im Vergleich zu meiner 40D. Mit beiden Kameras, mit einem Stativ und mit einigen Objektiven (auch Fremdobjektive) zog ich einen ganzen Tag durch die Botanik und fotografierte je etwa 300 Fotos. Die Aufnahmen waren motivmäßig alle gleich oder ähnlich, immer im Kamerawechsel auf das Stativ. Abgesehen von der alten (hm, 4 Jahre alten) Technik der 5D war ich mit dem Ergebnis meiner 40D außerordentlich zufrieden. Natürlich waren auf dem Bildschirm leichte Unterschiede zu sehen. Für mich waren die von der 40D farbkräftiger und kontrastreicher(?) . Es lässt sich schlecht beschreiben. Alle Aufnahmen wurden zu über 90% im Raw-Format aufgenommen. Im Rauschen, bei 3200 ISO, gab es leichte Unterschiede. Natürlich machte sich das Vollformat und die effektiven 12,8 Mp der 5D da schon bemerkbar. Aber Pixel sind nicht alles. Mein persönlicher Eindruck bei den wenigen Ausdrucke im Format A3 und einmal in A3 plus, sah ich von den Auflösungen keine nennenswerten Unterschiede. Sie waren nicht identisch, aber welcher Ausdruck besser war konnte ich nicht sagen. Es war auch eine Geschmacksfrage. Die Motive waren gleich und wurden mit dem gleichen Objektiv aufgenommem, mit Fotoshop nur leicht bearbeitet, minimal geschärft und der Cropfaktor der 40D konnte nur bedingt bei den Aufnahmen berücksichtigt werden. Bei Nahaufnahmen ging das gut.
Für die EOS 40D besitze ich kein EF-S Objektiv und „arbeite“ überwiegend mit EF-Festobjektiven. Ich denke auch, dass der Ausschnitt aus dem mehr mittleren Bereich der Vollformat-Objektive besser ist. Ich besitze auch noch Mittelformatobjektive von Zeiss u.a. die sich auch hervorragend an der 40D machen (mit Adapter und manuellen Einstellungen). Es kommt immer darauf an, was man machen will, denn für den rasenden Reporter sind solche Objektive nichts. Die Kamera ist ja eigentlich nur ein Werkzeug und dafür ist die 40D hervorragend mit ihrem 10,1 Mp auf 22,2x14,8 mm Sensor. Die 50D mit ihren rund 50% mehr Pixeln auf fast gleich großem Sensor (nur etwa 1mm breiter und länger) herrscht da ein ganz schönes Pixelgedränge. Da muss sehr viel umgerechnet und ausgeglichen werden, was die 50D ja auch schafft.
Hervorragend ist auch der Live-View, an den man sich erst gewöhnen muss. Diesen benutze ich nur bei Portraits- und Landschaftsaufnahmen mit Stativ und mit 10-facher Vergrößerung lässt sich der Ausschnitt an Schärfe hervorragend an dem nur 220.000 Pixel großen Monitor kontrollieren. Das geht aber auch aus der Hand (üben).
Mein Fazit:
Eine hervorragende Kamera für den gehobenen und mit etwas größeren Ansprüchen ausgestatteten Hobbysten, den Semi-Professionellen. Eine Kamera für ein hochwertiges Hobby und nicht für Knippser gedacht.
In den Foren liest man zu oft, dass viele Einsteiger sich die Kamera kauften und damit nicht klar kommen(?). Auch heute, in der schnelllebigen Zeit fallen die Meister nicht vom Himmel und die Automatik kann, Gott sei Dank, nicht alles. Man muss sich mit der Kamera schon auseinandersetzen und immer wieder probieren und sie austesten. Die Vollautomatik (das grüne Rechteck) ist eigentlich ein Blödsinn (da würde eine einfache Kamera reichen)und ist wohl für Tante Erna gedacht, die auch mal mit der Kamera vom Neffen in ihrem Kaffeekränzchen fotografieren will.
Gute technische Aufnahmen macht nicht nur das Objektiv, sondern auch das im RAW- und im 14 Bit- Format aufgenommene Foto. Heute kommt aber auch noch die nachträgliche Bearbeitung am Computer mit hinzu, leider. Aber – das gute Bild, die Bildgestaltung macht immer nur der, der hinter der Kamera steht und weniger die Technik. Auch alte Meister mit einfacher Technik haben tolle Fotos gemacht.
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