Das Wichtigste auf einen Blick:
- im Normalfall erst für Schüler ab der vierten Klasse sinnvoll
- „mitwachsender“ Rücken bei den großen Marken fast schon Standard
- am besten mit zweitem Hauptfach und DIN-A4-tauglichem Organizerfach
- sichtbar in Dunkeln: breite Reflektoren oder LED-Anstecklicht
- meist fehlen grelle Neonflächen für Tagessichtbarkeit nach Schulranzennorm
- bei Modellen für Grundschüler am besten mit standfestem Boden
Schulrucksäcke im Test: Für Grundschüler unbedingt grell leuchtend
Kultiges Design, aber null Leuchtflächen, kein Bodenplatte, nicht wasserdicht und mit Problemstoffen belastet: Viele Schulrucksäcke wirken wie das Gegenteil sicherer Schulranzen, wie sie die Stiftung Warentest gern sehen würde. Produziert werden sie speziell für Kinder ab der fünften Klasse, allen voran von Ergobag, der sich mit Taschen wie Satch Pack, Satch Match oder Satch Sleek an Trekkingrucksäcken für Erwachsene orientiert. Geraten sie in die Testauswahl für einen Schulranzen-Vergleich, geht es ihnen vor allem im Kapitel Sichtbarkeit an den Kragen.Rucksäcke für die Grundschule: Ein buntes Design reicht nicht
Nach den Maßstäben der Stiftung Warentest müssen Schultaschen möglichst grell leuchten, und zwar tagsüber wie in der Dämmerung. Vom prozentualen Anteil an grellen Neonflächen und reflektierenden Flächen nach DIN 58124, der sogenannten Schulranzennorm, wollen die Test-Profis keinesfalls abrücken. Das gilt auch für Ranzen vom Typ Schulrucksack, die eigentlich erst ab der vierten oder fünften Klasse gedacht sind. Schlechte Karten haben da Modelle wie der Ergobag Cubo. Um etwa die Öko-Tester von sich zu überzeugen, hätte er mit optischer Warnwirkung auftrumpfen müssen – also mit 20 Prozent Leuchtflächen in Farben wie Rot-Orange oder Gelb, Pink oder Neongrün. Ein buntes Design allein reicht nicht.Düstere Schulrucksäcke sind nichts für ganz Kleine
Weil größere Kinder andere Geschmackspräferenzen haben als Grundschüler, klappt das bei Schulrucksäcken für weiterführende Schulen noch weniger als bei den Schulranzen, wie Tests regelmäßig zeigen. Die meisten Schulrucksäcke für Jungen und Mädchen sind recht dunkel und verfehlen die Anforderungen der Schulranzennorm mit an Sturheit grenzender Konsequenz.
Doch bei einem Schulrucksack für die erste, zweite oder dritte Klasse sollten Sie sich am meisten Gedanken um die optische Warnwirkung machen. Erst später, mit einem Schulrucksack ab der vierten oder fünften Klasse, werden andere Krierien wichtig: Packmaße, ausreichend Stauraum, Laptopfach, Tragetechnik, robuste Schultergurte und eine Trageergonomie, die sich anfühlen sollte wie ein maßgeschneiderter Handschuh.
Was denn nun: Sind Kinder mit einem Schulrucksack ohne Leuchtflächen etwa illegal unterwegs?
Ob Schulrucksack für die Grundschule oder klassischer Schulranzen – wenn es um die Sicherheitsausstattung geht, kommen Stiftung Warentest und Öko-Test unterm Strich zu ähnlichen Ergebnissen: Modelle mit mangelhafter optischer Warnwirkung sind nicht empfehlenswert. Dumm nur, dass die grellen Leuchtflächen nicht gerade Kaufgrund Nummer eins für viele Eltern sind – im Gegenteil: Meist wird das gekauft, was dem Kind gefällt. Und bei einem Darth Vader als liebstes Motiv bleibt nicht viel Raum für Experimentierfreude, mit der sich aus einem düsteren Heftetransporter ein toller Sicherheitsranzen machen ließe.
Und es mag brutal klingen: Reflektoren zum Nachrüsten, bei Hersteller Ergobag ein ganz eigenes Thema, sind rundum sinnlose Produkte, wenn es um den Prüfpunkt Tagessichtbarkeit geht. Den großen Sprung in Richtung Testsieg werden sie damit nicht machen. Den schaffen nur Schulrucksäcke mit dicken, in den Ranzenkorpus eingearbeiteten, selbstleuchtenden Leuchtflächen. Zumindest bei einem Schulrucksack für jüngere Kinder wird man diese Forderung stellen müssen. Ein Schulrucksack für die weiterführende Schule darf dann ruhig etwas dezenter gestaltet sein.
Gewicht im Fokus: Wie schwer darf ein Schulrucksack maximal sein?
In Ordnung sind etwa 1.000 bis 1.400 Gramm Eigengewicht, am besten trotz großer Organizerfächer für DIN-A4-Ordner und großformatige Hefte, die keine Eselsohren bekommen dürfen. Weil ein Rucksack mit Laptop, Büchern, Lunchbox und Skateboard mit den Jahren ohnehin an Gewicht gewinnt, ist ein leichtes Ranzen-Material gefragt – im Idealfall zugleich standfest, gepolstert, robust sowie wasserabweisend, damit Ihr Kind mit der wachsenden Bücherlast nicht auch noch einen Regenschutz mitschleppen muss.Wie gut sich die einzelnen Modelle in diesen Gewichtsrahmen einordnen, ist stark altersgruppen- und figurabhängig, wie es insbesondere von Ergobag oder Scout exerziert wird:
- Als mit 28 cm relativ schlanker Schulrucksack bringt es beispielsweise das 20-Liter-Modell Ergobag Pack (2023) auf nur 1.100 Gramm.
- Der ca. 30 cm breite Ergobag Satch Pack fasst 30 Liter bei 1.100 Gramm (Now or Never Limited Edition 2023)
- Das ebenfalls 30 cm breite 30-Liter-Modell Ergobag Satch Match verfügt über zwei dehnbare Außenfächer, bringt aber auch 1.400 Gramm auf die Waage
- Soll es ein rucksackähnlicher Schulranzen für die erste Klasse sein, treffen Sie mit dem knapp 1.100 Gramm schweren Scout Nano Basic eine gute Wahl. Laut Stiftung Warentest ist er aber nicht für zarte Erstklässler geeignet.
Kinder sollten höchstens zehn Prozent ihres eigenen Körpergewichts auf dem Rücken tragen, lautete lange Zeit eine Faustregel. Aus Sicht einiger Orthopäden gilt das noch immer. Das Gewicht der Schulranzen sei maßgeblich verantwortlich für Rückenschmerzen bei Kindern.
Andere widersprechen: Kinderrücken verkraften mehr. Selbst eine Belastung mit 17 Prozent des Körpergewichts verändere die Haltung der Kinder nicht. Die 10-Prozent-Regel sei nicht nur unbegründet, sondern täusche sogar eine falsche Sicherheit vor: Einzelne, schwächere Kinder könnten auch schon mit weniger Gewicht überfordert sein.
Und konkret? Vaude, ein Hersteller u. a. von Kinderrucksäcken mit viel Ergonomie-Ehrgeiz, sieht das so: Jüngere Schulkinder könnten auf Rucksäcke mit einem Volumen von 6 bis 10 Liter zurückgreifen – je nach Figur und Beladung. Ein kräftiges Kind packt auch einen größeren Rucksack mit 18 Liter, Teenies bis 33 Liter.
Schulrucksäcke mit geringem Eigengewicht in der Übersicht
Gewicht | Unser Fazit | Stärken | Schwächen | Bewertung | Angebote | |
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ab 84,15 € Sehr gut 1,2 |
1500 g |
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481 Meinungen 0 Tests |
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ab 119,90 € ohne Endnote
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1400 g |
Gutes Tragesystem in wasserempfindlicher Verpackung Weiterlesen |
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ab 119,00 € Sehr gut 1,3 |
1350 g |
Viel Platz zum fairen Preis Weiterlesen |
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143 Meinungen 0 Tests |
Wie groß darf ein Schulrucksack sein? Welches Fassungsvermögen für welches Alter?
Eine allgemeine Empfehlung der Fachgesellschaften wie bei den Schulranzen – maximal 15 Liter bei einem Eigengewicht von maximal 1.200 Gramm – gibt es bei Schulrucksäcken nicht. In den Online-Shops dominieren 30- bis 33-Liter-Modelle mit DIN-A4-Fächern, Laptopfach und rückennahen Fächern für schwere Ordner und Bücher die Bestenliste für das Mittel- und Oberstufenalter. Im Grundschulalter gehören mitwachsende, 20 bis 25 Liter fassende Schulrucksäcke mit Anpassung der Rückenlänge zu den meistgekauften Modellen sowie mit Brustgurten, die sowohl längen- und höhenverstellbar als auch abnehmbar sind.Achten Sie konsequent darauf, dass der Schulrucksack nicht überladen ist, gleich welche Größe.
Welcher Schulrucksack verdient das Gütesiegel „ergonomisch“?
- ein Beckengurt, der die Last von den Schultern auf das stabile Becken verlagert
- ein Brustgurt verhindert, dass die Riemen von den Schultern rutschen
- anschmiegsame Polsterung, die den Rucksack nah an den Körper bringt
- ein Lageverstellriemen zum Heranziehen des Gewichts an den Rücken
- ein Tunnelzug mit Kompressionseffekt
- ein rückennahes Fach für schwere Bücher
- ein stabilisierender Alurahmen, der die Lastverteilung auf das Becken unterstützt
- auf die aktuelle Körpergröße einstellbare Tragriemen
- mit Schnallen justierbare Gurte und Schulterriemen
- ein mitwachsendes Tragesystem, das einen Verstellbereich von ca. 1 bis 1,50 m abdeckt
- guter Tragekomfort, gut gepolsterte und ergonomisch geformte Schultergurte
Darauf kommt es Eltern an: Was sind die besten Schulrucksäcke für jüngere Kinder?
Die besten Schulrucksäcke für die Grundschule sind den Rezensionen nach zu urteilen ausgeklügelte Varianten spezialisierter Marken wie Ergobag (Satch, Pack), Hama (ScaleRale, Mate), 4You (Igrec), Belmil oder GMT for Kids.Immer mehr Marken versuchen inzwischen auch, mit Nachhaltigkeit zu punkten. Dazu gehört insbesondere Ergobag mit bluesign-zertifizierten Taschen wie pack aus der ECO-HERO Edition. Sie entsprechen den Vorgaben des Grünen Knopfes und tragen beispielsweise mit ihrem hohen Anteil an Recycling-PET und Schnallen aus Rizinusöl zur Nachhaltigkeit bei.
Ausstattung im Vergleich: Welche Erfahrungen machen Eltern mit Schulrucksäcken?
- Eltern achten bei Schulrucksäcken vor allem auf Haltbarkeit und Materialqualität: Halten die Nähte den Zugkräften stand? Sind Seiten-, Außen- und Innentaschen stabil und so aufgeteilt, dass Trinkflaschen und ein Standard-Multimedia-Laptop hineinpassen?
- Damit der Schulrucksack auch für höhere Klassen und die Oberstufe ausreicht, wird zu Modellen ab 30 Litern geraten, Laptopfächer sollten Rechner bis 17 Zoll Bildschirmgröße aufnehmen und gut gepolstert sowie wasserabweisend sein.
- In Rezensionen unter Amazon & Co. freuen sich Eltern über praktische Details wie Kunststoff-Böden, die Standsicherheit geben und Stürze abfedern.
- Negativ äußern sich Eltern über schlecht zu tragende Billigheimer. Dann kann Schweres wie Bücher, Ordner und Rechnernicht nah an den Rücken gebracht werden und so die Lastübertragung von den Schultern auf das stabile Becken nicht funktionieren.
Wie die Hersteller daran arbeiten, ist unserer Ansicht nach unwesentlich – Hauptsache, sie tun es. Manche setzen auf Tunnelzüge mit Kompressionseffekt, andere auf elastische Federstahlschienen – auch das kann die Hebelwirkung auf den Rücken reduzieren. - Auch beim Fassungsvermögen setzt es oft Abzüge. Dann passt zusätzlich zum Laptop kein dickerer DIN A4-Ordner hinein oder die Fächereinteilung lässt keine vernünftige Organisation zu.
- Oft sind die Fächer auch zu schmal und die Reißverschlüsse platzen – oder die Fronttaschen sind zu mickrig, um eine normale Brotzeitbox aufzunehmen. Wollen Sie unbedingt vermeiden, dass Hefte und Bücher bei Regen nass werden, sollten Sie in eine Regenhülle investieren.
Achtung: Die meisten Schulrucksäcke bestehen aus Polyester. Das Ranzen-Material mag wasserabweisend sein – komplett wasserdicht ist es nicht.