Der dieser Tage von ViewSonic angekündigte VX2770Smh-LED liegt gleich in zweierlei Hinsicht voll im Trend. Zum einen nämlich ist der Bildschirm mit einem hochwertigen IPS-Panel ausgestattet, zum anderen bietet er jede Menge an Bild- beziehungsweise Arbeitsfläche.
Sinneswandel
Bei den Monitoren im Consumer-Bereich findet derzeit ein Sinneswandel statt. Denn die Hersteller bietet vermehrt Geräte an, die nicht mehr, wie dies jahrelang der Fall war, mit einem TN-Panel arbeiten, sondern mit einem IPS-Panel. Weiterentwicklungen der ursprünglich aus dem Highend-Bereich stammenden Flüssigkristalltechnologie haben diese Technologie erschwinglich gemacht und damit für den breiten Markt lukrativ. Die Technik räumt vor allem mit der notorischen Blickwinkelschwäche der TN-Panels auf, die bei seitlichen Einblicken massive Verfälschungen hinsichtlich Kontrast, Helligkeit und Farbe zeigten. Ein IPS-Panel hingegen bietet aus fast jedem Blickwinkel ein nahezu identisches Bild für jeden Betrachter. Darüber hinaus liegt die IPS-Technologie in puncto Bildqualität vorne. Der ViewSonic soll den kompletten sRGB-Bereich abdecken, vergleichbare Produkte bieten außerdem „natürlicher“ wirkende Farben, und in Kombination mit den als Hintergrundbeleuchtung verbauten LEDs überzeugen IPS-Monitore mit einer detailreicheren Wiedergabe dunkler Bildbereiche. Insgesamt betrachtet lohnt sich die Investition in einen Bildschirm mit IPS auf jeden Fall, und dies gilt insbesondere, wenn auf dem Gerät hauptsächlich Multimedia-Anwendungen wie Videos und Spiele laufen sollen. Für den normalen Office-Betrieb hingegen ist die bessere Bildschirmtechnologie streng genommen nicht notwendig.
Platz ohne Ende
Ein weiterer Sinneswandel wiederum ist auf Seiten der Kunden zu beobachten. Denn nachdem speziell im Consumer-Bereich Geräte mit einer Bilddiagonalen von 24-Zoll das Nonplusultra an Bildfläche waren, drängt es immer mehr User dazu, noch einmal drei Zoll draufzulegen. Der Zugewinn betrifft dabei bei den meisten Modellen lediglich die reine Bildschirmfläche, denn die Auflösung der meisten aktuellen 27-Zöller liegt im Consumer-Bereich auf dem Niveau eines 24-Zöllers, also bei 1.920 x 1.080 Pixeln, sofern es sich, wie der ViewSonic, um ein 16:9-Modell handelt. De facto wird also nicht mehr Bildinhalt angezeigt, dazu müsste auch die Auflösung größer sein, sondern nur das Bild eines 24-Zöllers auf 27 Zoll aufgeblasen – ein Effekt, der vor allem bei Officeanwendungen, also etwa bei Textdokumenten, förmlich ins Auge springt.
Konkurrenzdruck
Dafür sind diese großen Bildschirme mit Full-HD-Auflösung fast für jedermann erschwinglich geworden, viele Geräte sind schon für 250 bis 300 EUR erhältlich. Der ViewSonic, für den bislang noch keine konkreten Angebote für den deutschen Markt vorliegen, wird allerdings leicht darüber liegen, in den Staaten zum Beispiel wird er derzeit für 320 US-Dollar angeboten. Mit in etwa dieser Summe in EUR ist also zu rechnen, doch die bessere Bildtechnologie rechtfertigt die Mehrinvestition, die sich vor allem für Multimedia-Nutzer lohnt, und die deshalb den ViewSonic bei seinem demnächst ausstehenden Launch zumindest in den engeren Kreis der potenziellen Kandidaten aufnehmen sollten, in dem zum Beispiel der
AOC i2757Fm oder der
LG IPS277L-BN, die jeweils für knapp 280 EUR zu haben sind (AOC:
Amazon, LG:
Amazon), als gleichwertige Wettbewerber auf ihn warten.