Der VP2765-LED legt dank seines MVA-Panels Profiqualitäten an den Tag und richtet sich daher an User, denen sehr an einer höheren Bildqualität gelegen ist. Der 27-Zöller von ViewSonic ist jedoch leider nicht konsequent auf Profi-Niveau ausgerichtet – die Auflösung beträgt nämlich nur Full-HD, und das Display kommt darüber hinaus mit dem von vielen ungeliebten 16:9-Seitenverhältnis daher.
Die Flüssigkristalltechnologie der MVA-Panels wird klassischerweise bei Monitoren, die speziell für die Bildbearbeitung verwendet werden, eingesetzt. Die Bildschirme bieten zum Beispiel eine sehr gute Graustufendarstellung sowie eine hohe Blickwinkelstabilität, zwei Punkte, in denen sie den TN-Panels, Standard im Consumer-Bereich, spürbar überlegen sind. Seit einiger Zeit fallen die Preise für MVA-Panels drastisch – vormals für Privatkunden schier unbezahlbar, liegen sie heutzutage nicht mehr gleich einen ganzen Quantensprung über ihren vergleichbaren Kollegen mit TN-Panels.
Auch der ViewSonic macht hier keine große Ausnahme. Der Bildschirm ist derzeit zwar nur in den Staaten erhältlich, die Kosten liegen bei knapp über 550 Dollar – was vermutlich in etwa auch der Euro-Preis sein wird. Möglich macht diese vergleichsweise niedrigen Anschaffungskosten der Verzicht des Hersteller auf eine hohe Auflösung. Anstelle der für die Zollgröße eigentlich angesagten 2.560 x 1.600 beziehungsweise 2.560 x 1.440 Bildpunkten bietet er nur die typische Auflösung eines 24-Zöllers, nämlich Full-HD, also 1.920 x 1.080 Pixel. Dies bedeutet gleichzeitig, dass der Bildschirm kein Plus an Bildinhalten liefert, sondern diese lediglich größer darstellt, im Vergleich zu einem 24-Zöller also „aufgeblasen“ wirken. Das Plus an Zoll ist daher im Grunde genommen nur ein Mehr an Bildschirmfläche.
Trotzdem ist der ViewSonic allein schon aufgrund seines hochwertigen Panels sowie seiner ausgefeilten Einstellmöglichkeiten in puncto Ergonomie ein sehr attraktiver Monitor – das Display kann nämlich in der Höhe verstellt, geschwenkt, geneigt sowie um 90 Grad in den Pivotmodus gedreht werden. Die Reaktionszeit des Geräts ist zwar etwas langsamer als die der gängigen TN-Panels, für Multimedia-Anwendungen – mit Ausnahme schneller Spiele vermutlich – reicht sie jedoch vollkommen aus. Die höhere Bildqualität kommt also auch zum Beispiel Videofans oder ambitionierten Hobbyfotografen zugute, die, sofern ViewSonic die in den Staaten verlangten Dollars 1:1 in Euro umrechnet, zumindest teilweise Profiqualität zu einem vergleichsweise günstigen Preis bekommen. Vormerken sollten sich daher User, denen viel an einer guten Bildqualität liegt, den Monitor auf jeden Fall.
-
- Erschienen: 02.10.2012 | Ausgabe: 11/2012
- Details zum Test
Note:2,3
„Sieger Preis/Leistung“
Homogenität: 3,0;
Graubalance: 3,0;
Schwarzpunkt: 1,0;
Weißpunkt: 3,5;
Profilqualität: 2,5;
Farbraumvolumen: 3,0;
Ergonomie: 1,0;
Stromverbrauch: 1,7;
Ausstattung: 1,5.