Totaler Fehleinkauf für Vielfahrer
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Vorteile:
fährt sich gut, einfache Bedienung, geringes Gesamtgewicht
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Geeignet für:
alltägliches Radfahren, Radweg, Straßen-Radfahren, lange Touren, größere Steigungen, Anfänger
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Ich bin:
begeisterter Radfahrer
Ich habe mir das Fahrrad Anfang Mai 2015 gekauft und bin als Vielfahrer in den knapp 3 Monaten 3000km damit gefahren. Ich bin eigentlich nur auf geteerten Straßen und Radwegen auf dem Flachen außerhalb von großen Städten unterwegs. Ich fahre "mäßig sportlich", d.h. meine Schnitte bewegen sich meist zwischen 25 und 30km/h, wobei ich mit einer sehr hohen Trittfrequenz (ca.100/min, auch am Berg) fahre.
Trotz dieser meiner Meinung nach fahrradfreundlichen Bedingungen waren schon nach 2000km (2 Monate) einige Mängel da:
(1)beinahe alle Schrauben fangen an zu rosten, obwohl ich nur zwei Mal im Regen gefahren bin. Eine Schraube, die zur Befestigung des vorderen Schutzbleches diente, musste schon ausgewechselt werden.
(2)Scheibenbremsbeläge hinten mussten gewechselt werden, obwohl ich aufgrund meines Terrains sehr wenig bremse.
(3)Am Antrieb wurden einige Komponenten locker, weshalb es zu einem unangenehmen Knackgeräusch kam. Der zuständige Kundendienst sagte, dass "das häufig vorkommt, da die Hersteller da nicht so genau darauf schauen, ob alle Schrauben fest angezogen sind".
(4)Nach gerade einmal 2000km musste die Kette gewechselt werden, obwohl ich diese sehr pflege (so viel Kettenöl wie nötig, so wenig wie möglich) und nur auf geteerten Straßen (+kein Schnee, Wintersalz etc.) gefahren bin.
In den letzten 20 Jahren war ich auf meinem Stahl-Rennrad unterwegs. Damit habe ich ca. 40.000km raufgefahren, habe mich nie groß um Pflege gekümmert, aber bei diesem musste ich bis auf die Bremsbeläge, Reifen und Schläuche noch nie etwas austauschen (d.h. ich fahre immer noch mit der ersten Kette, Ritzel, Tretlager, Gangschaltung, funktioniert alles wunderbar...).
Aufgrund meiner bisherigen Erfahrungen mit meinem Rennrad war ich schockiert, wie hoch der Verschleiß dieses Fahrrades ist und wie viel Pflege es benötigt - da schießen die laufenden Kosten besonders bei Vielfahrern wie mich in die Höhe. Es scheint aber, nachdem ich mich etwas in den entsprechenden Internetforen umgeschaut habe, so zu sein, dass dieser hohe Verschleiß bei heutigen Fahrrädern aufgrund der Leichtbauweise ganz normal ist.
Fazit:
Ich werde mir in meinem Leben kein neues "Mittelklasse"-Fahrrad mehr kaufen, sondern mich nach alten, gut gepflegten, hochwertigen und stabilen Stahl-Fahrrädern umschauen - außer die Fahrradhersteller setzen in Zukunft wieder auf niedrigen Verschleiß. Ich kann nicht verstehen, warum die heutigen Fahrradhersteller nur noch auf Leichtbau und möglichst viele Gänge (d.h. schmale Ketten) setzen. Wenn ich mir den durchschnittlichen Fahrradfahrer so ansehe, hat dieser meist mehr Übergewicht, als das Fahrrad überhaupt wiegt - und der Gewichtsunterschied zwischen meinen beiden Fahrädern ist minimal.
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