Der Uvex Kid 3 ist ein typischer Vertreter der hartschaligen Freestyle-Generation, die optische Anleihen an Skate- oder Skihelmen aus dem Erwachsenenbereich nehmen. Der Radhelm richtet sich an Kinder mit Kopfumfängen von 51 bis 55 Zentimeter und punktet insbesondere mit seinem mitwachsenden Verstellsystem. Trotz seines noch jungen Produktlebens musste er sich bereits kritischer Augenscheinnahme durch den ADAC stellen (Mai 2013), der den Vergleich solcher Skatehelme zu den klassischen Kopfschützern in den Fokus rückte.
Großer Schutzbereich mit Hartschale
Die Ergebenisse können sich durchaus sehen lassen. Mit seinem großen Schutzbereich holt er beim Unfallschutz jede Menge Punkte. Bei der Oberschale setzt Uvex auf die Hard Shell Technologie, wie sie typisch für die Hartschalenbaureihe des Herstellers ist. In der Regel hat das allerdings eine Kehrseite. Denn nur wenige lassen sich an die Kopfform millimetergenau anpassen. Der Kid 3 gehört insoweit zu den Ausnahmen. Dies gründet sich im IAS getauften Verstellsystem in Gestalt eines Drehrades im Heck, das ein frei schwebendes Ringsystem bedient. Mitgelieferte Pads ergänzen das Feintuning in Sachen Passform in Gestalt von 10 Millimeter starken Polstern.Gut gelöst: Kühles Helmklima dank Lüftungskanälen
Selbst das Bewertungsbild zur stets besonders kritisch beäugten Helmklima fällt positiv aus. Die Air-Condition gelingt beim Kid 3 durch 10 Belüftungsöffnungen, die mit Luftkanälen miteinander vernetzt sind, aber auch mit einem klimaregulierenden Innenmaterial. Das Interieur ist zu Reinigungszwecken entnehmbar, austauschbar sowie antiallergisch, erhöht mithin Tragekomfort, Hygiene und Langlebigkeit. Weiter geht es zur Bedienung: Wie stets beim Kinderkopfschutz legt Uvex den Fokus auf kindgerechte Handhabung. Dies mittels mehrstufig verstellbarem, einhändig bedienbarem Drucktasterverschluss einerseits und dem FAS Gurtbandsystem andererseits. Der Gurtbandverteiler liegt wohlpositioniert in jeder Einstellung direkt unter und nicht auf den Ohren.
Nur die Sichtbarkeit trübt das Bild
Interessant beim Kid 3 ist er Umstand, dass er trotz seiner Hartschalenbauweise mit 350 Gramm noch einiges an Gewicht einspart. Nur in einem Punkt bleibt etwas zu wünschen. Auch wenn es die coole Optik stören mag, dank derer junge Helmverweigerer das Helmtragen überhaupt erst in Erwägung ziehen: Die Sichtbarkeit könnte höher sein. Zum Beispiel durch Reflektoren oder einer vernünftigen LED-Leuchte, die Licht dorthin wirft, wohin das Kind blickt. Nur ein am IAS-Drehrad positionierter Aufkleber mit reflektierenden Eigenschaften ist offenbar auch nach ADAC-Erkenntnissen zu wenig – hier sollte Uvex in der Tat nachbessern. Der Radhelm ist für rund 40 EUR (Amazon) erhältlich in drei unterschiedlichen Versionen mit Hochglanz-Finish.