Ab sofort ist für rund 300 Euro das neue Flaggschiff im Navi-Sortiment von TomTom erhältlich. Das Go Live 1015 wurde zum einen mit einer stärkeren Hardware ausgestattet, im Mittelpunkt steht jedoch die Ausweitung der Live-Dienste, über die via Internet nützliche Reiseinformationen bezogen werden können. Eher kurios hingegen mutet das neue Feature an, über das Navi Twitter-Nachricht zu verschicken, überaus attraktiv hingehen ist das kostenlose Kartenupdate, das TomTom seit Neuestem gewährt.
In technischer Hinsicht hat sich gegenüber dem Vorgängermodell, dem TomTom Go Live 1005, kaum etwas geändert. Das in etlichen Tests mit sehr guten Bewertungen belohnte Navi zählt unbestreitbar zu den Topgeräten am Markt, gravierende Veränderungen oder Verbesserungen standen demnach für den Hersteller während der Entwicklung des Nachfolgers nicht unbedingt ganz oben auf der Tagesordnungsphase.
Stattdessen hat TomTom die Live-Dienste weiter ausgebaut. Sie dienen in erster Linie dazu, dem Fahrer eine breite Palette möglichst aktueller Informationen zu anzubieten, einen Teil davon aus dem Internet. Zu den Highlights zählt dabei der Stauinformationsdienst HD Traffic, der ausweislich etlicher Test die genauesten und verlässlichsten Angaben zur aktuellen Verkehrssituation liefert – kein Wunder, dass sich die Live-Navis besonders bei Autofahrern, die viel und häufig unterwegs sind, großer Beliebtheit erfreuen.
Die Live-Dienste umfassen auch lokale Suchen, etwa nach Restaurants oder Events, nach der Wettersituation oder Hotels – auch sie sind vor allem für Vielfahrer interessant. TomTom hat mit dem neuen Navi das Angebot auf Direktzugänge zu Yelp, Expedia und Tripadvisor erweitert, drei Internetplattformen mit Infos zu Unterkünften, Restaurants- oder Eventkritiken. Ferner können mittels einer Suchfunktion Infos zu lokalen Geschäften, Produkten und Unternehmen oder Dienstleistungen erfragt werden – kurzum: Der Live-Dienst des Navigationssystem versteht sich immer mehr als Schnittstelle zum Internet, eine Funktion, die bei den stärksten Konkurrenten der Navis, den Smartphones, selbstverständlich ist.
Kein Wunder nimmt es deshalb, dass auch erstmals ein soziales Netzwerk auf einem Navi Premiere feiern darf, wenn auch nur mit eingeschränktem Umfang. Dem Fahrer steht nämlich die Option offen, via Twitter seinen Followern die genaue Ankunftszeit vor Ort zu melden, die Nachricht kann vor der Fahrt bereits vorformuliert werden und wird dann kurz vor dem Abschicken nur noch aktualisiert.
In puncto Routingfunktionen und Ausstattung hat sich hingegen nichts geändert – warum auch. Das Navi bietet Bewährtes und Unersetzliches wie unter anderem eine Bluetooth-Schnittstelle, um das Gerät als Freisprechanlage benutzen zu können, sowie eine verbesserte Darstellung alternativer Routen (mit der äußerst sinnvollen Option übrigens, sich die Verkehrslage beider Routen anzeigen zu lassen, um gegebenenfalls rechtzeitig die Route zu wechseln), außerdem eine Sprachsteuerung, und noch vieles mehr – nicht ohne Grund ist das 1015 zugleich das Flaggschiff als auch mit 300 Euro (Amazon) das derzeit kostspieligste Modell von TomTom – aber der Preis relativiert sich dadurch, dass TomTom dem Käufer drei Jahre lang kostenlose Kartenupdates spendiert.
Und noch ein Schmankerl für Weltreisende zum Schluss: Mit dem neuen Navi feiert auch ein weltweiter Kartensatz („World“) Premiere, der insgesamt 66 Länder aus Europa, Australien, Neuseeland, Nordamerika, Süd-Ost-Asien und Südafrika umfasst. Die „World“-Version ist für 350 Euro (Amazon) zu haben.
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- Erschienen: 24.01.2013 | Ausgabe: 2/2013
- Details zum Test
„gut“ (77%)
Navigieren (50%): „gut“;
Handhabung (45%): „gut“;
Karten (1%): „sehr gut“;
Telefonieren (2%): „gut“;
Akku (1%): „durchschnittlich“;
Verkehrsinformationen (1%): „sehr gut“.