Während The North Face in der Vergangenheit auf dem Trailrunningmarkt nur eine Nebenrolle gespielt hat und eher für Funktionsjacken und Wanderschuhe bekannt ist, begibt sich der US-Hersteller mit dem Flight Vectiv auf ziemlich neues Terrain - und kann dennoch in Tests sofort überzeugen. Das Modell ist ein besonderer Trailschuh, denn es ist der erste, der Elemente eines Superlaufschuhs wie Carbonsohle und Rocker-Shape mit einer griffigen Sohle und robustem Material kombiniert. Daran muss man sich laut Testläuferinnen und Testläufern zunächst gewöhnen. Doch in den meisten Tests bekommt der Schuh sehr gute Bewertungen.
Durch das Carbon in der Zwischensohle ist für eine hohe Energierückgabe gesorgt. Die vorn und hinten nach oben gewölbte Sohlenkonstruktion gewährleistet ein geschmeidiges Abrollen. So sind lange Trails in hohem Tempo möglich, sogar für Ultradistanzen ist der Schuh geeignet. Das Profil der Sohle ist nicht sehr tief. Dadurch bietet sich der Schuh optimal für Strecken mit unterschiedlichen Bodenverhältnissen an. Sowohl auf Waldwegen und Bergpfaden, egal ob bergab oder bergauf als auch auf Asphalt ist für ausreichend Stabilität und Dämpfung gesorgt. Lediglich bei matschigen Passagen stößt der Grip der Sohle an seine Grenzen. Die Passform wird als sehr eng und stabilisierend beschrieben, besonders in der Zehenbox. Für Läuferinnen und Läufer mit breiten Füßen könnte es also ungemütlich werden. Das Material ist nicht wasserdicht und wenn es einmal feucht im Inneren ist, trocknet der Schuh nur langsam. Es gibt auch eine etwas günstigere Variante ohne Carbon.
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- Erschienen: 07.05.2021 | Ausgabe: Ultrarunning 1/2021
- Details zum Test
ohne Endnote
„... Die konstruktionsbedingt steife Bauart und das rollende, reaktive Laufgefühl funktionieren schon auch auf dem Trail. An seine Grenzen kommt der Vectiv Flight aber, sobald etwa im technischen Terrain ein expliziter Vorfußaufsatz nötig wäre. Hier fehlt diesem aus einem Guss gearbeiteten Rocker die nötige Flexibilität, um intuitiv auf das Gelände zu reagieren. ... für trainierte
Athlet*innen also eine echte Option.“