Auf den ersten Blick ist das Kochtopf-Set Karin von Testrut perfekt für Sparfüchse: Schon für knapp 26 EUR (Amazon) soll es ein sechsteiliges Edelstahlest mit passenden Glasdeckeln geben, gerüstet mit einem praktischen Schüttrand und angesichts der blau abgesetzten Kunststoffbeschlagteile sogar dem aktuellen Trend zur Farbigkeit folgend. Doch wie ein Blick in die Nutzerkommentare der Online-Marktplätze zeigt, fallen die Kochergebnisse nur selten befriedigend aus.
Lieferumfang und Ausstattung
Dabei handelt es sich um fünf Kochtöpfe mit Bodendurchmessern von 14, 16, 20 und 24 Zentimeter, jeweils mit einem hitzebeständigen Glasdeckel mit Edelstahlrand und Entlüftungsloch. Ergänzt wird das Ensemble durch eine Stielkasserolle mit einem Durchmesser von 16 Zentimeter, die – recht außergewöhnlich für ein derartiges Setangebot – ebenfalls deckelbewehrt ist. Die zylindrische, allerdings leicht gebauchte Form der Töpfe verspricht gute Gebrauchseigenschaften wie Stapelbarkeit, leichte Reinigung und – nicht unerheblich – eine ansprechende Optik beim Kochen und in der Verwendung von offenen Küchen. Passend zu den blauen Kunststoffbeschlagteilen runden bläulich gefärbte Glasdeckel das Set optisch ideal ab.Drei verschiedene Materialien
Wie stets bei solchen Günstigangeboten lohnt ein besonders kritischer Blick auf die Topfbodeneigenschaften, sind sie doch verantwortlich für Aufheizverhalten, Wärmeleitfähigkeit und -aufspeicherung der Töpfe. Versprochen wird eine Materialkombination aus Stahl, Kupfer und Aluminium, eingebettet in einem rundum gekapselten Sandwichboden. Prinzipiell sind damit die besten Eigenschaften des jeweiligen Werkstoffes in einem einzigen Topfboden vereint: Kupfer und Alu sind ausgezeichnete Wärmeleiter, wenngleich Alu leicht oxidiert und sich unter Hitzeeinwirkung verzieht – jedoch halb so schlimm: Eingebettet in das Edelstahl-Topfmaterial sollen die jeweiligen Werkstoffe gegen die genannten Widrigkeiten gut geschützt sein.
Allenfalls als Notset zu gebrauchen
Bisehrige Nutzer urteilten eher enttäuscht über das Set: Die Verarbeitung wirke billig, das Material sei dünnwandig, im Prinzip sei das Ganze höchstens als Notset für die Erst-WG oder den Wohnwagen zu gebrauchen. Während dickliche Milchspeisen keinesfalls unfallfrei gelängen, verbrenne Fleisch an manchen Stellen, während es ansonsten roh bliebe. Dies gründe sich in der ungleichmäßigen Wärmeverteilung, die fernab jeder Kalkulierbarkeit liege, mit der die Hitze das Gargut erreiche. Und gerade die schlechte Berechenbarkeit ist ein typisches Beispiel für die nicht sehr glücklichen Kompromisse, zu denen ein solches Kampfangebot zwingt.