Nach dem wenig rühmlichen Testergebnis eines der Kinderwagen der Nobelmarke Stokke (Trailz) wäre es nur konsequent, wenigstens ein gutes Wort für andere Produkte mit dem beliebten skandinavischen Design einzulegen. Der Stokke Steps Stuhl etwa wirkt auf den ersten Blick wie eine aufpolierte Perle unter den Holz-Hochstühlen im Markt. Klar im Design, streng auf die Funktion reduziert und aus hochwertigen Materialien wie Buchenholz in den Beinen und Kunststoff im Sitzteil gefertigt.
Wird als Basisteil erst mit Zubehör zum Hochstuhl
Dabei handelt es sich aber nicht um einen fertigen Hochstuhl für Babys und Kleinkinder, sondern um ein Basisgestell zum Erweitern mit diversen Komponenten für die unterschiedlichsten Entwicklungsstufen des Kindes. Laut Hersteller ist er das „Herzstück“ eines Sitzsystems, das mit der gleichnamigen Wippe, dem Babysitz und dem Steps Baby Set-Tischchen zu einem mitwachsenden Komplettset für Babys ab dem Sitzalter verwendet werden kann. Solche modularen Systeme sind selten bei Hochstühlen, zumindest in dieser Ausprägung. Und gerade an dieser Stelle drängt sich auch aus Sicht der Nutzer ein Verdacht auf.Lässt sich direkt an den Familientisch rücken
Das Steps-Set ist nämlich nur etwas für Hochbetuchte. Für die Basis werden je nach Anbieter schon um die 180 Euro fällig, der Babysitz schlägt mit der Hälfte, Tischchen und Kissen mit jeweils rund 40 Euro zu Buche. Befürworter argumentieren mit dem hohen Wiederverkaufswert der Stokke-Stühle und damit, dass ein Stuhl ohne Essbrettchen, Kissen und Gurten durchaus von Vorteil sein kann. Der Stuhl lasse sich ohne jeglichen Vorbau wie Bügel oder Essstischschen perfekt an den Familientisch rücken, für Kletterer sei ein Gurt ohnehin hinfällig, und Stokke selbst sekundiert mit dem Stuhl für aktive, selbständige Kleinkinder. Über die verstellbare Fußstütze könne das Kind selbständig aus dem Stuhl heraussteigen.