Stelton x-120-1 Pure Black

Beschäftigt man sich mit Kochmessern als Geschenkthema, kommen speziell die Auffälligen in Betracht. Das Stelton X-120-1 Pure Black beispielsweise bewegt sich mit seiner Fertigung aus einem einzigen Stahl und dem schwarzen Überzug fernab der graumäusigen Messervarianten und dürfte vor allem eine männliche Nutzerschaft ansprechen. Entsprechend gut schneidet es bei Kaufrezensenten ab, die Kochen mit Ästhetik verbinden – muss sich allerdings einen Vorwurf gefallen lassen, der bei Designermessern nicht selten ist.

Fehlender Handschutz vorne

Denn ganz ähnlich wie beim Chroma type 301 P-18 fehlt es auch hier an einem nennenswerten Kropf zwischen Griff und Schneide und damit an einem wichtigen Sicherheitsmerkmal. Die messerführende Hand hat keinen Anhaltspunkt, wo der Griff endet und die Klinge beginnt – noch nicht einmal in Form einer sensorisch schützenden „Perle“ wie beim genannten Wettbewerber, den das ETM-Testmagazin in diesem Punkt abstrafte (11/2012). Der Bart (vorderer Handschutz) ist außerdem scharfkantig und spitz, wodurch die Gefahr besteht, dass die Finger nach vorne unter die Klinge geraten. Diese besteht aus robustem Chromnickelstahl und ist in ihrer Form deutlich abgerundet – gut für Schneidaufgaben wie das Wiegen von Kräutern und Zerteilen von Gemüse oder Fleisch.

Aus einem Stück gefertigt

Wer vornehmlich Wert auf Hygiene und Reinigungsfähigkeit seines Messers legt, macht mit einem solch fugenlosen Design natürlich alles richtig, da Krankheitserreger oder Lebensmittelreste sich nirgendwo festsetzen können. Die matte Oberfläche bürgt für gute Griffigkeit, die ausgewogene Balance erleichtert die Handhabung, der für europäische Messer typische beidseitige Schliff erspart dem Hobbykoch das Erlernen einer bestimmten Schneidtechnik und liefert saubere Schnittbilder. Die geschwungene Klinge eignet sich für die professionelle Wiegebewegung der messerführenden Hand, bei der sich nur das mittlere Drittel der Schneide über das Schneidgut hebt. Die Spitze bleibt auf dem Brett, man schneidet nur während einer nach vorne schiebenden Bewegung.

„Straffer Look“

Ob am Ende der „straffe, stilvolle Look“ (Stelton) oder die Testdisizplinen Schärfe, Schnitthaltigkeit und Sicherheit eines Messers den individuellen Produktnutzen und damit die Kaufentscheidung bestimmt, ist wie stets bei einem Kochmesser eine Frage von persönlichen Präferenzen. Mit Ausnahme der genannten Sicherheitslücke punktet das Stelton-Messer in allen Belangen, und wer 75 EUR (Amazon) für ein Geschenk im Budget findet, dürfte dem Beschenkten Nutzwert und Freude am Design gleichermaßen zuteil werden lassen.