Die Schärfeleistung in der Bildmitte ist selbst bei Offenblende sehr gut und an den Rändern in den höheren Brennweitenbereichen immer noch gut. Durch Abblenden steigt die Auflösung auf ein exzellentes Niveau in allen Bildbereichen an. Bei 24 mm erreicht die Schärfe der Optik sogar Festbrennweiten-Niveau.
Aufgrund der relativ großen durchgängigen Blende von f/2,8 kannst Du auch bei wenig Licht verwacklungsfreie Fotos machen. Auch das Bokeh ist für ein Zoom-Objektiv sehr gut, denn der Unschärfebereich fällt sehr weich und stimmig aus.
Die Verzeichnung ist im Weitwinkel-Bereich deutlich tonnenförmig und im Telebereich kissenförmig. Dies lässt sich aber, genauso wie die hauptsächlich am Rand auftretende chromatische Aberration und die leicht vorhandene Vignettierung, nachträglich unkompliziert mit einer Bildbearbeitungs-Software entfernen.
Der Autofokus arbeitet mit einem Ultraschall-Motor und stellt sowohl bewegte als auch statische Motive gleichermaßen präzise scharf. An der Alpha 7R II benötigt der Autofokus dafür je nach Brennweite, lediglich 0,2 bis 0,6 Sekunden. Das ist schnell, reicht aber nicht an die Konkurrenz von Canon und Nikon heran.
Ein Bildstabilisator ist nicht verbaut, was aber bei diesem lichtstarken Weitwinkel-Zoom auch nicht unbedingt nötig ist. Bei den neuesten Kamera-Modellen hat Sony den Bildstabilisator bereits im Gehäuse integriert. Bei den ersten Alpha 7 Kameras musst Du, in Kombination mit diesem Objektiv, allerdings gänzlich auf eine Stabilisierung verzichten.
Dank des Abbildungsmaßstabes von 1:4 ist es mit Vollformatkameras möglich, ein Objekt von der Größe einer Postkarte formatfüllend abzubilden.
Der Fokusring lässt sich sehr leichtgängig verstellen, weist allerdings eine Verzögerung zwischen dem Einstellen des Ringes und der Veränderung auf dem Sucher/Display auf, was mit dem elektronischen Fokus zusammenhängt. Der Zoomring ist breit und gummiert, in der Bedienung allerdings etwas schwergängig.
Das Objektivgehäuse ist mit einem Staub- und Spritzwasserschutz versehen und besteht, wie das Bajonett, aus Metall. Die Verarbeitung ist sehr solide, was in dieser Preisklasse aber auch zu erwarten ist.
Um ein lichtstarkes Zoomobjektiv in dieser Qualität zu fertigen, ist einiges an Glas notwendig. Das schlägt sich im Gewicht von 886 g sowie in der nicht gerade kompakten Bauweise nieder. Die Kombination mit der leichten Alpha 7R II wirkt sehr objektivlastig. Vergleichbare Objektive anderer Hersteller sind allerdings auch nicht leichter.