SIM2 legt mit dem Nero 4S einen edlen, bildstarken Projektor vor, der andererseits mit einem Preis von aktuell 35.000 Euro (Stand April 2022) nicht zu den erschwinglichsten Exemplaren zählt. Schon sein Kristallglas-Gehäuse hinterlässt Eindruck im Test bei Audiovision, stellt es doch optisch „die gesamte Konkurrenz in den Schatten“. Aufstellen sollten Sie den Boliden, der 50 x 60 Zentimeter misst und satte 32 Kilo wiegt, allerdings am besten zu zweit. Der Test empfiehlt, die Ein- und Ausrichtung wiederum vom Fachmann durchführen zu lassen, der auf die Basistools wie die „Live Colors Calibration“ Zugriff hat, während dem Endanwender nur die allgemeinen Einstellungen zur Verfügung stehen (Gain/Offset, Gamma, 6-Achsen-Farbmanagement). Bedient wird per Fernbedienung und teilweise am Gerät. Lens-Shift-Korrekturen müssen Sie z.B. recht umständlich mit einem Schraubendreher direkt vornehmen, während Sie Zoom und Fokus bequem per Fernbedienung steuern. Stark: Getroffene Bildeinstellungen können gespeichert und mithilfe von Short-Cut-Tasten auf der Fernbedienung wieder abgerufen werden. Die integrierte Technik kann sich sehen lassen: Eine Lichtausbeute von etwa 6.000 bzw. knapp 5.000 im Test gemessenen Lumen, ein Pixelshift-Verfahren, das realistische 4K-Inhalte auf die Wand zaubert und HDR, realisiert über ein eigenes „dynamisches Tone Mapping“.
Auch wenn man im Test einzelne Parameter wie den On/Off-Kontrast als eher „enttäuschend“ einschätzt, ist man vom Bildergebnis insgesamt sehr angetan. Das beginnt bei der Bildschärfe, hier per UHD-Blu-ray geprüft: 4K wird zwar nicht nativ umgesetzt, sondern zeitlich versetzt per 4K-XPR-Shift, doch auch diese Technik transportiert ein eindrucksvolles Schärfe-Erlebnis, das mit nativem 4K mithält. Alle Bilddetails werden „sensationell herausgearbeitet“, Konturen sind glasklar zu erkennen. Weiterhin gibt es Lob für die Farbpracht, die hier – auch dank der hohen Lichtausbeute – hervorragend zur Geltung kommt. Schlussendlich kann sich auch die gleichmäßige Ausleuchtung auf der Leinwand sehen lassen. Regenbogeneffekte bewegen sich trotz DLP-Technik auf niedrigem Niveau. Nur die Schwarzwerte bleiben etwas hinter dem guten Gesamtergebnis zurück. Dunkle Flächen wirken eher wie ein Dunkelgrau, was aber angesichts kontrastierender, sehr heller Elemente im Bild kaum auffällt.
-
- Erschienen: 01.04.2022 | Ausgabe: 4-5/2022
- Details zum Test
„sehr gut“ (86 von 100 Punkten)
„Highlight“
„Der einzigartig anmutende Nero4S von Sim2 überholt alle DLP-Projektoren in unserem Testspiegel. Farbtreue, Lichtausbeute, dynamisches HDR und eine sensationelle Schärfe lassen ihn auf Referenzniveau spielen. Einzig sein suboptimaler Schwarzwert verhindert eine höhere Wertung.“