Studio- und Produktfotografen werden die sd Quattro aufgrund ihrer hohen Auflösung, der guten Farbwiedergabe und des Detailreichtums unter optimalen Lichtbedingungen lieben. Diese Performance kann die Kamera allerdings nur bei ISO 100 abrufen. In höheren ISO-Stufen bleiben Details auf der Strecke, die Dynamik sinkt und das Rauschen nimmt rasant zu.
Die Kamera ist für Fotos bei wenig Licht nur sehr eingeschränkt geeignet. Bereits ab ISO 400 gehen Details sichtbar verloren und ISO 800 kann gerade noch verwendet werden, obwohl das Rauschen bereits deutlich sichtbar ist. Selbst die Aufnahme von RAW-Bildern verbessert die Bildqualität nicht, da Sigmas RAW-Konverter die Auflösung ab ISO 400 senkt.
Die Kamera stellt trotz Hybrid-Autofokus sehr langsam scharf. Mit einer Auslöseverzögerung von etwa 1,4 Sekunden ist die Kamera alles andere als schnappschusstauglich. In Schwachlichtsituationen liegt der, mit nur neun AF-Feldern ausgestattete Fokus teilweise ganz daneben. Ebenfalls verbesserungswürdig ist die langsame Verarbeitungsgeschwindigkeit.
Nach dem Standard-Messverfahren der CIPA sind mit einer Akkuladung etwa 200 Fotos möglich. Damit ist die sd Quattro ein ziemlicher Energiefresser. Da die Akkulaufzeit vom individuellen Nutzungsverhalten abhängt, ist es aber auch möglich, dass der Akku 300 Fotos durchhält, wie einige Nutzer berichten.
Neben den manuellen und halbautomatischen Belichtungsprogrammen, bringt die sd Quattro einen Super-Fine-Detail-Multishot-Modus mit. Dieser kombiniert sieben unterschiedlich belichtete RAWs miteinander und errechnet daraus ein etwa 370 Megabyte großes Foto mit deutlich reduziertem Rauschen - ein Stativ ist dabei natürlich Pflicht.
Das robuste Gehäuse aus einer Magnesiumlegierung ist durch Dichtungen vor dem Eindringen von Staub und Spritzwasser geschützt. Auch im Bajonett ist ein entsprechender Filter integriert. Diese exzellente Verarbeitung ist in dieser Preisklasse selten, was Fachmagazine und Nutzer ausnahmslos loben.
Das ungewöhnlich aussehende Gehäuse liegt erstaunlich gut in der Hand. Für kleine Hände ist das Gehäuse aber unter Umständen zu groß. Alle Bedienelemente sind schnell erreichbar und haben einen angenehmen Druckpunkt. Das Menü ist übersichtlich und durchdacht, ebenso wie das Quick-Menü, das mit acht beliebigen Funktionen belegt werden kann.
Das Display ist fest verbaut und leider nicht per Touch bedienbar, dafür aber hochauflösend. Rechts neben dem Display ist zusätzlich ein kleiner Status-Monitor integriert. Der Sucher ist etwas ungewöhnlich aus der Mitte nach recht verschoben worden. Er löst ebenfalls hoch auf, verzerrt das Bild bei Schwenks jedoch stark.
Videos kann die sd Quattro aufgrund des Direktbildsensors nicht aufnehmen.
Da die Kamera keine Videos aufnimmt, ist auch kein Mikrofon integriert.