Mit dem Sennheiser MM80 ist seit rund einem halben Jahr der Nachfolger für das äußerst beliebte iPhone-Headset MM50 am Markt erhältlich. Trotz der vergangenen Zeit kostet das gute Stück aber noch immer rund 120 Euro (Amazon) und ist damit mehr als doppelt so teuer wie das Geschwistermodell. Ist das Sennheiser MM80 diesen gewaltigen Aufpreis wert? Glaubt man den Aussagen der Käuferschaft, so ist dies vor allem eine Frage der Verarbeitungs- und weniger der Klangqualität.
Natürlich sollen auch die neuen MM80 einen exzellenten Klang vorweisen können und gleichermaßen mit ausgewogenen Höhen und kraftvollen Bässen punkten wie die MM50. Gleichwohl geben viele Nutzer unumwunden zu, dass der Unterschied zum Vorgänger in dieser Hinsicht nicht dermaßen hoch ausfällt, dass dies den teuren Preis rechtfertigen würde. Zudem spiele das Headset dadurch in einer Liga mit, in welcher es durchaus Konkurrenzmodelle gebe, die noch bessere Leistungen insbesondere hinsichtlich der Bässe böten.
Der hochwertigere Eindruck ergebe sich vielmehr durch die Verarbeitung und Ausstattung des MM80. So seien Kabel und Steckverbindungen deutlich stabiler, die Haptik angenehmer. Galt schon der Vorläufer als weitgehend unempfindlich gegenüber Kabelbrüchen, soll dies beim neuen Headset endgültig keine Frage mehr sein. In der Hinsicht sei das neue Sennheiser-Modell der Konkurrenz von Vmoda und Ultimate Ears überlegen. Zudem falle die Ausstattung mit Hardcover-Reisetasche, Mikroreinigungswerkzeugen und einem Flugzeugadapter besser aus.
Ungewöhnlich ist dagegen die neue Trageidee des Sennheiser MM80. Das Kabel des Headsets hängt nämlich nicht mehr direkt von den In-Ear-Steckern herunter, sondern wird oben über die Hörmuscheln und dann dahinter hinab geführt. Dies führt bei vielen Kunden zu einem ungewohnten und teilweise auch als unangenehm geschilderten Tragegefühl. So bietet das neue Headset-Modell also im Wesentlichen ein Plus an Verarbeitungsqualität für ein eventuelles Minus an Tragekomfort – zumindest für so manchen sich äußernden Nutzer. Wer es lieber bequem hat, greift daher wohl weiterhin zum MM50, alle anderen müssen überlegen, ob ihnen die geschilderten Vorteile den gewaltigen Aufpreis wert sind.
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- Erschienen: 19.02.2010 | Ausgabe: 2/2010
- Details zum Test
Note:2+
„... die Metall-Klammer um das Steuer-Modul nach persönlicher Präferenz zu befestigen ist ein Alleinstellungsmerkmal. Die Audioqualität des Headsets ist überraschend ausgewogen. Obwohl tiefe Töne noch etwas kräftiger sein könnten, ist der Gesanreindruck sehr positiv. Selbst bei niedriger Lautstärke lassen sich einzelne Tonspuren einwandfrei erkennen.“