Mit der WB2200F schickt Samsung das neue Pferdchen im Bereich Bridgekameras ins Rennen. Allerdings wirbt das Unternehmen mit einem völlig falsch verstandenen Zitat von Robert Capa - „Du bist nur gut, wenn du nah genug dran bist.“ und schmälert damit die Vorfreude auf die eigentlich gute Neuentwicklung.
Extrem große Brennweitenspanne
Der Dokumentarfotograf sollte sich mitten im Geschehen befinden und nicht aus weiter Ferne die Szenerie heranholen – das ist zumindest das, was Herr Capa gemeint hat. Samsung hingegen zielte mit dem zum Werbespruch verkommenen Zitat auf seine Leistung im Telebereich ab. So eignet sich die Digitalkamera mit einer maximalen Brennweite von, umgerechnet in das Kleinbild, 1.200 Millimetern hervorragend, um beispielsweise Tiere in der freien Wildbahn zu fotografieren, ohne dass diese sich gestört fühlen. Wer will kann damit natürlich auch Paparazzi-Bilder seines Lieblingsstars anfertigen. Neben dem Super-Tele glänzt aber auch das Weitwinkel mit kleinbildäquivalenten 20 Millimetern. Eine Reportage, wo der Fotograf „nah dran“ ist, wäre also durchaus möglich und würde mit reizvollen Aufnahmen der gesamten Szenerie glänzen.Plus: neue Bauform – Minus: kleiner Sensor
Ein Vertikalgriff mit einem zusätzlichen Auslöser ermöglicht ein bequemes Arbeiten im Hochformat. Einziger Nachteil ist das zusätzliche Gewicht. Was bleibt - und damit die Bridgekamera für die semiprofessionelle Arbeit eigentlich uninteressant macht – ist der nur 1/ 2,33 Zoll kleine Bildsensor. Auf diesen müssen sich zudem 16 Megapixel drängen. Das bedeutet nicht nur wenig Bilddetails, sondern auch höheres Bildrauschen. Da nützt es kaum, dass der Chip eine Empfindlichkeit von ISO 3.200 aufweist, wenn das Rauschen ab ISO 400 schon einsetzt.