Mein abschließendes Fazit nach 4 Wochen Benutzung
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Vorteile:
auch manueller Weißabgleich möglich, ausgezeichnete Bildqualität, ansprechende Optik, auch für Einsteiger leicht verständlich, angenehme Haptik
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Nachteile:
Akkufach mit leicht zu öffnendem Plastikdeckel fragwürdig, WLAN/NFC-Funktion, Body aus Plastik
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Geeignet für:
Draußen, Portraits, Urlaub/Freizeit, alltäglichen Gebrauch, Hobbyfotografen mit wenig Ansprüchen, Jugendliche, Erwachsene, Anfänger, privat, Video
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Ich bin:
Anfänger/Einsteiger
Hallo,
ich muss zuerst einmal sagen, dass ich noch regelrecht ein Anfänger auf dem Bereich der Fotografie bin, jedoch denke ich, dass das der Aussagekraft meiner Rezension nichts ab tun wird :)
Die NX30 habe ich jetzt seit ca. 4 Wochen und habe dazu das mitgelieferte 18-55mm F3,5 - 5,6 OIS III Objektiv, sowie zusätzlich noch ein 50-200mm F4 - 5,6 OIS III Telezoom.
Erster Eindruck:
Die Verpackung der Kamera ist relativ klein und alles ist sehr kompakt darin verstaut. Man bekommt also kein riesen Paket zugeschickt.
Mitgeliefert wird natürlich das Gehäuse, das Kit Objektiv, ein Samsung Gurt, der Akku, ein USB-Kabel, ein USB-Netzstecker, Adobe Lightroom 5, CD mit Samsung Tools und eine Bedienungsanleitung.
Das USB-Kabel ist sehr kurz gehalten, hier wäre es eine Überlegung wert sich ein etwas Längeres dazu zu bestellen, wenn man die Kamera nicht fast direkt neben die Steckdose stellen will ;)
Sehr positiv ist, dass eine Vollversion von Lightroom 5 beiliegt! Somit kann man (nach etwas Einarbeitungszeit in das Programm) Bilder gut bearbeiten und seine Bildersammlung verwalten.
Wenn man die NX30 nach dem Auspacken dann zum ersten Mal in den Händen hält, merkt man wie "klein" und leicht sie wirklich ist. Für mich war das Perfekt, ich kann sie sehr gut in der Hand halten und finde die Griffigkeit ganz gut. Wer jedoch allzu große Hände hat, könnte diese Kamera etwas zu klein/schmächtig finden.
Die Kamera:
Leider besteht der Body komplett aus Plastik, nur stellenweise sind extra Gummierungen um die Griffigkeit zu unterstützen. An sich ist das jedoch kein allzu großer Minuspunkt, da das Plastik sich doch recht hochwertig anfühlt (ein klein wenig mehr könnte für den stolzen Preis jedoch schon drin sein). Höherklassigere Kameras bieten da aber natürlich eine andere und bessere Qualität...
Das Gehäuse der NX30 sieht standardmäßig wie die üblichen DSLR aus und auch alle Tasten sind gut erreichbar. Über das Einstellrad kann man schnell die verschiedenen Modi (Automatik, Manuell, Smart Modi, Custom, etc.) auswählen. Direkt daneben findet sich ein weiterer Drehschalter, mit dem man die Serienbildfunktion und den Selbstauslöser einstellen kann. Zusätzlich gibt es am Objektiv noch eine "iFn"-Taste mit der man schnell (zB. während man durch den Sucher schaut) weitere Einstellungen einstellen kann.
An der rechten Seite befinden sich hinter einer Schutzklappe ein Micro-USB-Anschluss (der auch zum Laden des Akkus gebraucht wird), sowie ein Micro-HDMI-Anschluss. Auf der linken Seite findet sich eine 3,5mm Klinke, um ein externes Mikrofon anschließen zu können.
Der Akku kann leider nur über das USB-Kabel geladen werden und muss somit in der Kamera verbleiben. Wer also fotografieren möchte und gleichzeitig seinen zweiten Akku laden will schaut hier leider in die Röhre. Ein externes Ladegerät hätte ich mir noch gewünscht, da mir der Ersatzakku dann auch nicht so viel bringt. Hinzu kommt, dass der Akku keine überragend lange Laufzeit hat. Wenn man wirklich mal etwas länger unterwegs ist, viele Bilder macht, sich alle noch einmal durchschaut, etc, dann wird das schon knapp.... und was ist schlimmer, als dann plötzlich mit einem leeren Akku dazustehen?!
Das mitgelieferte Objektiv:
Ich habe ja das 18-55mm Objektiv mitgeliefert bekommen. Das Anschrauben an die Kamera funktioniert problemlos und intuitiv. Mit dem großen geriffelten Rad stellt man die Brennweite ein und mit dem kleinen vorderen Rad kann man selbst fokussieren, wenn man den Schalter von AF auf MF gestellt hat. Direkt über diesen beiden Schaltern findet man den iFn Knopf. Mit diesem lässt sich am Objektiv die Schärfe, die Schärfentiefe und der Kontrast direkt einstellen.
Zum Objektiv beigelegt ist auch noch eine Gegenlichtblende, die man auch ohne Probleme verkehrt herum aufschrauben kann um sie einfacher zu transportieren.
Sehr positiv anzumerken ist, dass die Kamera im Autofokus-Modus im Objektiv selbst fokussiert. Man hat also keine drehende Frontlinse und Polfilter/Sonnenblenden bleiben so an Ort und Stelle! :)
Wenn man den Autofokus ausgeschalten hat und man selber am fokussieren ist, hat Samsung noch ein nettes Feature eingebaut. Dreht man am Fokusring, zoomt die Kamera automatisch ins Bild herein, sodass man besser erkennen kann, ob man das gewünschte Ziel auch wirklich ganz scharf gestellt hat.
Der Bildsensor:
Die NX30 ist ja keine Spiegelreflexkamera, sondern eine Systemkamera ohne Spiegel. Verbaut ist ein APS-C Sensor mit 20 Megapixeln und einer Größe von 23,7 x 15,7mm. Mit dabei ist eine Sensorreinigung, die mit Vibrationen Staub, etc. vom Sensor wegbekommt. Die Empfindlichkeit des Sensors ist von ISO 100 bis 25.600 einstellbar und deckt somit einiges ab!
Da die Bildstabilisatoren in den Objektiven verbaut sind, konnte man diesen hier weglassen.
Beim Fotografieren habe ich mit gutem Licht wirklich sehr schöne, scharfe und farbintensive Bilder geschossen. Wenn es dann jedoch in die Dämmerung und in die Nacht hinein geht, sollte man ein Stativ dabei haben, um länger belichten zu können. Sonst muss man den ISO-Wert stattdessen erhöhen und bekommt dafür ein Rauschen.
Der Sucher:
Samsung hat hier einen herausziehbaren und klappbaren Sucher eingebaut. Wenn man ihn etwas aus dem Gehäuse herausgezogen hat, kann man ihn um ca. 80 Grad nach oben klappen! Somit kann man von oben herein schauen und so die Bilder machen (anstatt z.B. auf dem nassen Boden rumzukriechen). Natürlich kann man dies auch verwenden, wenn man einfach eine große/längere Nase hat :D
Zusätzlich wurde im Sucher ein Sensor eingebaut, der erkennt, ob man durch diesen schaut oder auf das Display. Je nachdem wird dann das andere ausgeschalten und spart somit Strom. Leider braucht der Bildschirm im Sucher einen kleinen Moment bis es angeschalten ist. Wenn man also schnell durch diesen durchschauen will, muss man sich einen ganz ganz kleinen Moment gedulden.
Von der Qualität her ist der Sucher aber 1A. Die Farben werden sehr schön dargestellt und mit einem kleinen Rad an der Seite, kann man verschiedene Dioptrien einstellen (falls man eine Sehschwäche hat). Somit kann jeder gestochen scharf hindurchschauen.
Positiv ist auch, dass man sich z.B. eine Wasserwaage im Sucher anzeigen lassen kann.
Das Display:
Hier wurde ein 3 Zoll AMOLED Touchscreen eingebaut, der 345.600 Pixel darstellt. Damit kann man wirklich alle Bilder gestochen scharf anschauen, vergrößern und bearbeiten. Die Helligkeit ist hierbei auch sehr gut, lediglich wenn die Sonne direkt darauf scheint, spiegelt er.
Besonders spektakulär und ungewohnt ist der Touchscreen. Man benötigt das kleine Bedienkreuz rechts gar nicht mehr, da man alles auf dem Display selbst mit dem Finger erledigen kann! Dies funktioniert verzögerungsfrei und ist wunderbar (man merkt, dass Samsung Smartphones herstellt ;) ).
Zusätzlich lässt sich das Display schwenken und um bis zu 270 Grad drehen. Dies ist super, um sich z.B. selbst zu fotografieren oder besonders, wenn man sich selbst filmen möchte! Für mich ist ein schwenkbares Display ein Muss und hier hat Samsung alles richtig gemacht.
Einen großen Kritikpunkt gibt es jedoch! Als ich meinen Hund beim Spielen fotografieren wollte, ist mir aufgefallen, dass der Display manchmal nicht hinterherkommt, wenn ich mich schnell bewege... Da gab es Verzögerungen und das Bild hat gewackelt... Nicht schön! Jedoch tritt das auch nicht immer auf...
Videos:
Durch einen kleinen runden roten Knopf lässt sich jederzeit die Videofunktion starten. Dann kann man mit Full-HD, mit 1920 x 1080 Pixeln und 60 Bildern die Sekunde aufnehmen. Per Touchscreen kann dann während des Drehs fokussiert werden und über die verschiedenen Aufnahmemodi kann man den Weißabgleich, die Belichtung, etc. einstellen.
Alles in allem klappt dies alles gut, lediglich der Autofokus könnte noch etwas schneller und vor allem bei schlechtem Licht besser funktionieren.
Die Spezialfunktionen:
Hierunter zählt bei mir, dass Samsung in die Kamera NFC, sowie WIFI eingebaut hat und einem so die Möglichkeiten gibt, die Kamera an sein Smartphone anzuschließen.
Prinzipiell eine ganz gut Idee... auf dem Papier.
Ich persönlich habe diese Kamera um Bilder zu machen und eventuell um Videos zu drehen.
Somit kann und will ich gar nicht Fotos von der Kamera direkt über das WLAN per Mail verschicken, oder auf Facebook, Youtube, etc hochladen (zumal dies nur mit JPEG-Bildern geht). Ich möchte mir die Bilder erst noch einmal auf meinem Computer in groß anschauen, sie eventuell bearbeiten und dann vielleicht hochladen. Direkt von der Kamera werde und habe ich das aber nie getan, weshalb man diese Funktionen meiner Meinung nach gerne hätte weglassen können (und den Preis dafür etwas senken).
Gut ist jedoch, dass ich die Kamera über mein Smartphone bedienen und so zum Beispiel aus der Ferne den Auslöser drücken kann. Dabei ist die Live-Übetragung auf das Handy sehr von Vorteil. Logischerweise braucht man hierfür jedoch wieder WLAN…
Die AutoBackup Funktion hört sich eigentlich auch sehr gut und schön an, nur hat Samsung das nicht so ganz gut umgesetzt. Ich möchte gerne nach Hause kommen, die Kamera loggt sich automatisch ins WLAN ein und überträgt dann die neuen Bilder an meine Netzwerkfestplatte. Dies funktioniert nicht, da die Backup Funktion nur über ein lokal am PC installiertes Programm läuft. Somit kann ich also auch gleich die Kamera mit dem USB-Kabel an meinen PC anschließen und die Bilder dorthin ziehen, wo ich sie gerne haben möchte. Zumal die Bilder über das Kabel auch gefühlte 1000mal schneller übertragen werden...
Für mich bleibt hier also übrig:
Wlan und NFC unnötig. Lieber wäre mir da GPS gewesen, dann müsste ich nicht alle Bilder im Nachhinein mit Geodaten füttern.
Mein Fazit:
An und für sich ist die NX30 eine gute Systemkamera. Sie schießt Qualitativ sehr schöne, scharfe und farbenfrohe Bilder und hat eine Menge an Funktionen zu bieten.
Zu kritisieren gibt es meiner Meinung nach die WLAN Funktion, dass der Display bei schnellen Bewegungen nicht hinterherkommt und der Hybrid-AF manchmal doch etwas länger braucht.
Positiv ist der gestochen scharfe AMOLED-Display, der verstellbare Sucher, die SmartModi und einfach die Bildqualität.
Jedoch hätte Samsung einfach das WLAN, sowie NFC weglassen und dadurch auch den Preis etwas nach unten schrauben sollen. Denn für stolze 899€ (wie der Preis zu Beginn war) kann man doch etwas mehr erwarten. Vor allem ein Body, der nicht nur aus Plastik besteht, wäre schon etwas gewesen.
Andere Kameras auf dem Markt, die sich im gleichen Preissegment tummeln, sind da doch etwas stärker ausgereift.
Der Wille zum Aufholen und vor allem das Einbringen von neuen Innovation machen jedoch Mut auf mehr, weshalb ich hoffe, dass Samsung mit der nächsten Generation einen wirklich würdigen Gegner für die Konkurrenz herausbringt.
Die NX30 hat sehr viele positive Aspekte, jedoch auch einige negative, die man nicht übersehen kann.
Mein Fazit ist somit 4 von 5 Sternen. Gerne würde ich 3,5 geben, da mir 4 schon fast etwas zu viel erscheinen, jedoch überzeugt mich dann doch Innovativität Samsungs.
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