Das Samsung Galaxy Note ist mit seiner enormen Größe sicherlich kein klassisches Smartphone. Das zeigt sich dieser Tage auch am IFA-Stand des Unternehmen: Dort stehen immer wieder interessierte Verbraucher und wollen mehr über das spannende, neue „Tablet“ wissen – bis sie darüber aufgeklärt werden, dass es sich dabei vielmehr um einen neuen Typ von Smartphone handelt. Das Missverständnis kommt dabei sicherlich nicht nur durch die schiere Größe (Bilddiagonale: 5,3 Zoll) zustande. Denn das Galaxy Note kann auch wie aktuelle Grafik-Tablets oder frühere PDAs mit einem Spezialstift bedient werden. Der Hit auf der IFA 2011 war denn auch das Ausprobieren eines vorinstallierten Zeichen- und Notizenprogramms.
Doch die Stiftbedienung erlaubt noch etwas ganz anderes, was seit den Zeiten eines Sony Ericsson G900 leider fast völlig vom Markt verschwunden ist: die Handschrifterkennung. Hierbei kann der Nutzer viel Zeit einsparen, indem er zum Beispiel eine SMS nicht über die virtuelle Tastatur eingibt sondern einfach schnell die Buchstaben aufs Display kritzelt. Diese Funktionalität wurde dankenswerterweise auch beim Galaxy Note integriert, so dass der Anwender mit ein paar abgekürzten Zeichenfolgen den Empfänger der SMS auswählen und anschließend auch die Nachricht selbst verfassen kann. Zu diesem Zweck wird jeder Buchstabe schnell in Druckschrift auf den Bildschirm geschrieben.
Leider wirkt das Ganze beim Samsung Galaxy Note noch nicht wirklich ausgereift. Lässt man sich viel Zeit, kann man zwar tatsächlich zuverlässig Buchstaben zeichnen. Gleichwohl dauert die Erkennung – so gut sie funktioniert – einfach viel zu lange. Gefühlte zwei Sekunden vergehen, ehe man den nächsten Buchstaben ansetzen darf. Schreibt man wie einst beim G900 einfach einen Buchstaben nach dem anderen, vermengt die Software die einzelnen Zeichen und erzeugt absoluten Unsinn. Das ist schade, denn so wird der Zusatznutzen dieser Funktion wieder in Frage gestellt: Was nützt mir eine elegante Handschrifterkennung, wenn sie länger dauert als das Eintippen der Buchstaben über eine Tastatur?
Da bleibt zu hoffen, dass es sich bei dem Gerät vielleicht um ein Vorserienmodell gehandelt hat und die Performance beim Serienmodell besser ausfällt. Denn dann wäre die Handschrifterkennung sicherlich einer der großen Pluspunkte dieses „neuen Smartphone-Typs“.
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- Erschienen: 07.11.2013 | Ausgabe: 1/2014 (Dezember/Januar)
- Details zum Test
„gut“ (32 von 40 Punkten)
„Pro: Solide Verarbeitung und guter Akku; Großer, leuchtstarker Bildschirm.
Contra: Größe und Gewicht machen das Note unhandlich; Leistung nicht zeitgemäß.“