Ein zu groß geratenes Tablet oder schon ein ernst zu nehmender Notebook-Ersatz?
-
Vorteile:
attraktive Optik, flottes Arbeitstempo, brillantes und kontraststarkes Display, stiftbasierte Bedienung, Akkukapazität, großer Bildschirm
-
Nachteile:
kein UMTS, Akkuladezeit zu lang, nicht gerade günstig, schwer und sperrig
-
Geeignet für:
jeden, Geschäftsmänner
Das Galaxy NotePRO 12.2 ist eines der größten und leistungsfähigen Tablets mit Android als Betriebssystem. Neben Samsung bietet aktuell kaum ein anderer Hersteller ein so großes Gerät an. Samsung hat mit dem NotePRO den professionellen Einsatz im Auge, gedacht für Nutzer, die mehr als nur Filmchen schauen, spielen und im Web surfen wollen. Doch auch für Schüler und Studenten kann das Tablet interessant sein.
Im Rahmen eines trnd-Tests konnte ich das Gerät und seine vielfältigen Funktionen einige Wochen gründlich testen.
Design und Verarbeitung
Annähernd DIN A4 groß ist das NotePRO 12.2, was aufgrund der von anderen Tablets bekannten Proportionen zunächst wenig auffällt. Die Verarbeitung des Kunststoffgehäuses macht einen hochwertigen und robusten Eindruck. Die Rückseite wurde mit einem schick aussehenden Lederimitat versehen. Das sieht nicht nur gut aus, sondern ist auch angenehm griffig. Mit ca. 8 mm ist das NotePRO recht dünn, wodurch es kompakter und filigraner wirkt. Auch fühlt es sich überraschend leicht an, wobei ca. 750g bei der Größe des Geräts zwar in Ordnung gehen, in der Praxis jedoch nicht zu unterschätzen sind. Insgesamt kann man das NotePRO als nur eingeschränkt mobil bezeichnen.
Display
Das Highlight ist sicherlich das 12,2 Zoll Display (30,99 cm), bei einem Bildverhältnis von 16:10. Das verbaute IPS-Panel löst mit 2.560 x 1.600 Pixeln auf (WQXGA). Aufgrund der Pixeldichte von 247 ppi sind Bildschirminhalte scharf und ohne sichtbare Treppeneffekte. Bei direkter Sonneneinstrahlung spiegelt das Display trotz an sich ausreichender Displayhelligkeit (366 cd/qm) sehr, was die Bedienung aber nicht unmöglich macht. Auch aus unterschiedlichen Blickwickeln werden Farben und Kontrast klar und deutlich wiedergegeben. Größere Texte, Zeitschriften, Emails usw. lassen sich mit dem großen Display deutlich angenehmer lesen.
S Pen
Wie alle Samsung Tablets der NotePRO Reihe kommt das 12.2 mit einem integrierten Stylus, den S Pen, der viel mehr als einen Ersatz für die Bedienung mit den Fingern darstellt und dazu einlädt auf Stift und Papier zu verzichten und stattdessen handschriftliche Notizen zu verfassen. Hierbei ist die Größe des Tablets ein wirklicher Vorteil, da einerseits ganze Dokumente dargestellt werden können und gleichzeitig genügend Platz für die Stifteingabe vorhanden ist. Die Texterkennung funktioniert außerordentlich gut. Auch längere Texte können so handschriftlich geschrieben werden.
CPU
Das Galaxy NotePRO ist mit zeitgemäßer - um nicht zu sagen herausragender - Prozessorleistung ausgestattet: Samsung’s Octa-Core-SoC Exynos 5420 verfügt über 2 x 4 Kerne, die mit 1,9 bzw. 1,3 GHz getaktet werden und auf 3GB RAM-Speicher zugreifen. Die getestete Variante war mit 32 GB Flash-Speicher ausgestattet (25,6 GB nutzbar), der sich mittels eines MicroSD-Karten-Slots um bis zu 64 GB erweitert lässt.
Schnittstellen
Das NotePRO ist mit der neusten WiFi-Technologie ausgestattet (2.4/5GHz 802.11ac – mit 500 Mbit/s). Das Gerät verfügt über einen Micro-USB 3.0 Anschluss für hohe Datenraten. Hier kann auch ein HDMI-fähiger Monitor angeschlossen werden. Das Galaxy NotePRO 12.2 wird ebenfalls über den USB-Anschluss geladen: mit dem Micro-USB 3.0 Kabel langsam, mit Standard Micro-USB Kabel noch langsamer.
Akku
Mit 9500 mAh hat das Galaxy NotePRO den stärksten Akku, der je in einem Tablet verbaut wurde. Das Tablett hält bei geringer Nutzung durchaus mehrere Tage durch, was bei der extrem großen Batterie auch nicht anders zu erwarten ist. Bei mittlerer Nutzung gibt Samsung eine maximale Betriebsdauer von 13 Stunden an, was so auch bestätigt werden kann. In der Praxis muss es einmal am Tag geladen werden - wofür allerdings etliche Stunden eingeplant werden sollten.
Kamera
Auch wenn es gerade mit einem so riesigen Tablett ein wenig komisch aussieht, Fotografieren kann man mit dem NotePRO auch, und das mit 8 Megapixeln (3264 x 2448 Pixel). Allerdings reicht die Bildqualität nicht an Premium-Smartphones heran. Die Farbsättigung fällt etwas schwach aus, aber die Schärfe und Helligkeit der Bilder sind gut. Aufgrund der Ausstattung mit LED-Blitzlicht, Auto-Focus und Bildstabilisator ist die Kamera im Endeffekt besser als die der meisten Tablets.
Das NotePRO verfügt ebenfalls über eine Frontkamera mit 2 Megapixel (1920 x 1080 Pixel) für Videotelefonie und Selfies.
Fazit
Ob man den extra Bildschirmplatz des NotePRO 12.2 wirklich braucht, muss jeder selbst entscheiden - zumal der Formfaktor der Portabilität deutliche Grenzen setzt.
Wenn man den Preis außen vor lässt, bekommt man wirklich außergewöhnliche Hardware, die andere Android Tablets in praktisch jeder Beziehung aussticht. Die Software halte ich persönlich für gewöhnungsbedürftig und auch noch nicht wirklich ausgereift (z.B. Performance Probleme).
Das NotePRO kommt sicherlich der Vision eines Arbeitstags ohne Notebook sehr nahe, indem das ausschließliche Arbeiten mit Tablets die Norm darstellt - aber noch sind wir noch nicht ganz angekommen.
Das NotePRO 12.2 ist groß und nicht gerade günstig - zum Schreiben oder Zeichnen jedoch schlicht das beste verfügbare Tablet.
Antworten