Roba Kombihochstuhl Liebhabär

Auf den Kombi-Hochstuhl von Roba "Liebhabär" kann man sich offenbar trotz seines günstigen Preises recht guten Gewissens einlassen. Das lässt sich zumindest an den überwiegend positiven Kundenbewertungen ablesen, die unter den vielen Amazon-Rezensionen zu finden sind. Kritikpunkte sollte man aber durchaus ernst nehmen: Bei Makeln wie dünnem Holz, wenig Eigenstabilität und den nicht sonderlich vertrauenserweckenden Verleimungen des Grundgestells geht es immerhin um mehr als nur kosmetische Aspekte, denen mit etwas bastlerischem Geschick zu beizukommen wäre.

Ein Tisch, auf dem ein Stuhl thront...

Grundsätzlich handelt sich beim Roba-Modell um einen der besonders begehrten Stuhl-/Tischkombinationen, die sich den Nutzern in einer recht eigenwilligen Form als „mitwachsend“ präsentieren: Ein Tisch, auf dem ein Stuhl thront, der sich nicht wie bei normalen Hochstühlen durch die Verstellbarkeit wie Fußstütze, Rückenlehne oder Sitzhöhe an die unerschiedlichen Entwicklungsstufen des Kindes anpassen lässt, sondern durch einen Komplett-Umbau vom Hochstuhl zum vollwertigen Spieltisch mit Stuhl für das Kindergartenalter. Das Modell wird zerlegt geliefert, doch der Umbau von den Nutzern als leicht beschrieben.

... und der später zum vollwertigen Spieltisch wird

Grundsätzlich müssen sich solche Modelle eine Generalkritik gefallen lassen: Weil außer dem Essbrett kaum etwas verstellbar sei, könne man kaum Babys und Kleinkinder gleich gut darin unterbringen (etwa Stiftung Warentest 8/2007). Beim Roba kommt hinzu, dass sich die Tischplatte leicht verschieben lässt, weil man sie konstruktionsbedingt beweglich lassen muss, um die Aussparung altersgerecht einzustellen; andererseits schreibt eine Nutzerin, dass sich die Stärken einer solchen Stuhl-/Tischkombi hier gut darin zeigen, dass die Kleinen später ein eigenes Reich zum Essen, Malen und Spielen besitzen, ohne wie bei normalen Hochstühlen vom Platz her begrenzt zu sein.

Große Sitzfläche, gute Polsterung

Erfreulich sind die große Sitzfläche und die gute Polsterung, für Sitzanfänger soll allerdings ein Sitzverkleinerer notwendig sein, der aus dem Roba-Sortiment separat hinzugekauft werden muss (etwa 12 EUR bei Amazon). Punkte gibt es außerdem für die kleinen Holzleisten auf dem Tablett. Anders als bei den muldenförmigen Esstischchen mancher Konkurrenzprodukte kann hier auch gemalt und gebastelt werden, ohne dass etwas abrutscht oder in einer Becherhalterung verloren geht. In den Abmessungen erreicht der Tisch im Übrigen 54 x 46 x 44 Zentimeter, in der Gesamthöhe sind es 88 Zentimeter.

Häufige Kritikpunkte

Tatsächlich lässt sich auch Kritik finden, die über die üblichen „kosmetischen“ Macken solch preislich günstiger Modelle hinausgeht. So erreiche das gesamte Konstrukt durch mangelnde Verleimung, der billigen Tackerbefestigung am Band des Tischchens sowie dessen kaum 1 Zentimeter dünne Tischplatte (laut Hersteller aus Buche Natur und mit Melamin beschichtet) nicht die Qualität vergleichbarer Stuhlkombis (etwa von Koko Kinderartikel), sei dafür aber pflegeleicht und strapazierfähiger als das weichere Kiefernholz des Koko-Modells. Kurz: Die 30 EUR (Amazon) sind hier nichts anderes als Ausdruck eines typischen Kompromisses, zu dem man bereit sein muss.