Für wen eignet sich das Produkt?
Wie die meisten anderen Hochstühle auch richtet sich der Roba Chair up vor allem an diejenigen Eltern, deren Nachwuchs bereits selbstständig sitzen kann. Ein Sitzverkleinerer ist separat erhältlich und verhindert aufgrund weicher Polsterung einen schmerzenden Babypopo. Sobald Junior dem Kleinkindalter dann entwachsen ist, passt sich der Roba dank verstellbarer Sitz- und Fußbretter den veränderten Gegebenheiten an, und das über viele Jahre hinweg. Bis ins hohe Teenageralter kann er problemlos genutzt werden. Aus Holz gefertigt und mit einem farblosen Lack überzogen lässt er sich mühelos ins Ambiente einfügen ein und schützt dank der abgerundeten Ecken und Kanten vor Verletzungen.
Stärken und SchwächenBesonders hervorzuheben in Sachen Design sind jedoch die beiden extrem verbreiterten Seitenteile, die den Sprössling nicht nur stützen, sondern ihn auch vor dem Herausfallen bewahren sollen. Ein verstellbarer Sicherheitsgurt schützt zusätzlich, doch genau hier hat der Hersteller den ersten Fehler begangen. Schiebt man das Sitzbrett nämlich in eine der tiefer gelegenen Rillen, reicht die Länge des Gurtes nicht mehr aus. Er muss abgenommen werden. Zwar bietet der hölzerne Sicherheitsbügel noch eine gewisse Sicherheit, doch auch der wurde nur halb durchdacht. Durch die Befestigung oben auf den Seitenteilen bietet er von vornherein nur begrenzt Platz im Sitz, ist nicht verstellbar und kann bei erhöhter Krafteinwirkung sogar abgerissen werden. Doch dem nicht genug, hat sich Roba beim Chair Up einen weiteren Fauxpas geleistet: Das Sitzbrett bleibt trotz festgezogener Schrauben an den Seiten beweglich. Nicht erst einmal ist es dadurch zu Unfällen gekommen, bei denen die Kinder samt Brett aus dem Stuhl gerutscht sind und teils sehr schmerzhafte Landungen mit dem Kopf auf der Lehne oder dem Fußbrett hinnehmen mussten. Dass ein namhafter Hersteller es innerhalb von neun Jahren seit Markteinführung nicht schafft, bei solch groben Mängeln nachzubessern oder alternativ den Stuhl aus dem Verkauf zu nehmen, spricht Bände.
Preis-Leistungs-VerhältnisAngesichts dieser gefährlichen Fehler – hier sei noch einmal darauf hingewiesen, dass es drei an der Zahl sind – erscheinen selbst 45 Euro auf Amazon für ein jahrelang nutzbares Möbelstück noch zu viel investiert. Und obwohl Form und Stabilität auch oft gelobt werden, heißt es nicht umsonst „Form follows function“. Sicherer wäre jedenfalls gewesen, der Hersteller hätte sich im Design mehr an den Bedürfnissen von Kleinkindern – allen voran der Sicherheit auch bei unruhigem Herumruckeln – orientiert und nicht allein am Aussehen. Viele Tränen hätten sich dadurch erübrigt.