Seit dem Jahr 2011 fließt erstmals eine Schadstoffprüfung in das ADAC-Qualitätsurteil bei Kindersitzen mit ein. Mit auf dem Prüfstand sind alle Teile, mit denen das Kind direkt auf Kontakt gehen kann. Den Milano des Kindersitzherstellers Recaro betraf dies nur geringfügig; der Normgruppen II/III-Kindersitz ist so gut, dass er trotz einer hier offenbarten Schwäche noch immer ein Gesamturteil „gut“ erhielt.
Einfacher Einbau, einfaches Anschnallen
Was beim Milano überrascht: Nur auf den ersten Blick sieht er aus wie ein wuchtiges Trumm; beim Tragen hingegen entpuppt der 8 Kilogramm leichte Sitz sich als leichfüßig zu dirigierendes Modell, das schnell zwischen mehreren Fahrzeugen gewechselt und zudem noch leicht im Auto montiert ist. Insoweit holt der Normgruppen II/III-Kindersitz beim Automobilclub (ADAC Motorwelt, Heft 6/2011) in den Einzelkriterien Bedienung und Ergonomie jede Menge Punkte. Das hier erreichte „gut“ bestätigt auch die Stiftung Warentest mit einem „Einbauen und Anschnallen einfach“ (Stiftung Warentest, Heft 6/2011)
Geringes Fehlbedienungsrisiko
Damit aber ist er nicht nur leicht in der Bedienung, sondern punktet zugleich in der Rubrik Sicherheit. Denn Leichtbauweisen mit simpler Anschnalltechnik mindern sehr häufig Fehlbedienungsrisiken und damit die Unfallgefahr ganz erheblich. Ergänzen lässt sich das Positivbild in Sachen Sicherheit noch durch die gute Bewertung des Seitenschutzes. So hat die Stiftung Warentest im Testjahr 2011 in der genannten Ausgabe ein „gut“ erteilt, während er beim Frontalaufprall nur „durchschnittlich“ schütze.Geringe Schadstoffbelastung
Ein differenziertes Bild dann beim Sitzkomfort: Während die Beinauflage als gut bewertet wurde, bescheinigten ihm die Experten der Stiftung Warentest ein sehr knappes Platzbudget sowie eine „etwas unkomfortable Sitzposition“. Bei der Reinigung offenbart er eine Neigung zur Perfektion: mit einem „sehr gut“ überzeugte er hier - und auch im Verarbeitungsniveau vermag er nach ADAC-Erkenntnissen zu brillieren. Nur in der Schadstoffprüfung leistet er sich kleinere Schwächen, sodass es in dieser Disziplin nur für ein „befriedigend“ reicht.Effektiver Seitenaufprallschutz
Die Seitenelemente sind zur Optimierung der Stoßdämpfungseigenschaften mit absorbierenden Elementen bestückt. Die mit dem komplexen Namen ASP – Advanced Side Protection – bezeichneten Kopf- und Seitenwangen erlauben eine bessere Kraftaufnahme und –verteilung und bieten effektiven Unfallschutz. Auch die höhenverstellbare Kopfstütze leistet einen Beitrag hierzu, denn optimale Anpassung auf die Größe des Kindes geht unmittelbar mit der Sicherheit für das Kind einher.Bei solch überzeugender Bestandsaufnahme mag der mit rund 93,50 EUR aufgerufene Kurs (Amazon) nur noch ein weiteres Argument liefern, sich den Recaro Milano in den Warenkorb zu legen.