Vier Räder und ein Sicherheitslenkergriff – keine unpraktischen Eigenschaften für das erste Gefährt eines Kindes, das die Koordination der Lenk- und Beinbewegungen erst lernen muss. Das Pukylino von der Puky-Marke My First Puky bietet eine Reihe von Produktmerkmalen, die teilweise recht pfiffig sind. Allerdings scheint das Modell Stürze über den Lenker zu provozieren.
Einsteigerfahrzeug mit Lernschwerpunkt Motorik
Beim Pukylino handelt es sich um einen eher untypischen Vertreter seiner Zunft: Als Rutschfahrzeug bietet es dem Nachwuchs ab etwa zehn Monaten erste frei bestimmte Mobilität auf Rädern, bietet dank seiner Sitzhöhe - hier von 22 Zentimetern - aber zugleich die Eigenschaften eines Lauflernrades. Allerdings verfügt es über vier Räder, die ein deutlich geringeres Maß an Balance erfordern als Laufräder, die etwa ab zweieinhalb Jahren geeignet sind. Wer bei der Anschaffung eines Laufrades an ein Modell denkt, das für später auch die Balance schult, wird seine Wahl auf eher auf ein Zweiradmodell legen. Der vorliegende Kandidat bietet zwar Vorteile bei der Kippsicherheit, schmälert aber die Variationsbreite der Trainingsmöglichkeiten.
Kippelig, instabil, gefährlich?
Der im Vergleich zum Bobbycar höhere Schwerpunkt bedeutet indes höhere Kippgefahren – und die sind offenbar auch nicht durch die vier Räder ausreichend gelöst, wie ausgesprochen negative Kundenberichte zeigen. Klickt man sich durch diverse Elternforen und Verkaufsplattormen, ist von Kippeligkeit die Rede, von instabiler Kurvenlage, gar von bösen Stürzen über den Lenker mit Verletztungen im Bereich des Gesichtes wird berichtet. Verantwortlich hierfür dürften nicht nur relativ hohe Geschwindigkeiten sein, die Kinder mit solchen Gefährten mit Vollgummireifen bereits erreichen, sondern auch ein konstruktiver Mangel, der das Problem der Schwerpunktlage nicht ausreichend löst. Wünschenswert in diesem Zusammenhang wäre außerdem ein höhenverstellbarer Lenker gewesen, dessen Fehlen einen weiteren Punktabzug rechtfertigt.Weitere Ausstattungsmerkmale
Ansonsten bietet das Puky-Gefährt durchaus vorzeigbare Eigenschaften: Die Flüsterräder aus Vollgummi sorgen für leise Fahrgeräusche, was sich vor allem auf dem heimischen Laminat-, Parkett- oder Fliesenboden als wahrer Segen erweist. Sicherheitsmerkmale sind Prallschutz und Polsterung beim Lenker – sie mildern Stürze auf das Lenkrad zugunsten der Sicherheit des Kindes und sind insoweit nahezu vorbildlich umgesetzt. Allerdings berichten Nutzer, dass die Lenkerschraube nicht ausreichend festgedreht werden könne, weshalb der Lenker sich bei jedem Sturz verziehe. Komfort wiederum zeigt das Gefährt mit seinem ergonomisch geformten Sitz, die pulverbeschichtete Lackierung bürgt für Robustheit und Kratzschutz auch bei unsanften Behandlungen.Fazit: Angesichts der nicht nur vereinzelten negativen Kundenmeinungen kann das Puky-Produkt nicht ohne Einschränkungen empfohlen werden. Immerhin – die Lernschwerpunkte Auf- und Absteigen, planvolles Lenken, die Folgen gleich- oder gegenläufiger Beinbewegungen sowie Abstoßen sind beim Pukylino gut umgesetzt. Wer dennoch einen Versuch unternehmen möchte, findet das Gefährt etwa auf Amazon, dort derzeit ab 33 EUR. Farbwünsche lassen die Auswahl zwischen Kiwi, Ocean, Pink und Rot zu.