Protectwear TB-ALH

Der TB-ALH ist ein Motorradstiefel für Tourenfahrer, die Wert auf bequemes Tragen auch in Fahrpausen legen. Das von Protectwear vertriebene Ledermodell wirkt auf den ersten Blick ausgesprochen solide – vor allem die dicke Sohle und Verstärkungen an den sturzrelevanten Zonen lassen den Rückschluss auf ein ordentliches Schutz- und Verarbeitungsniveau zu. Allerdings trennt, wie so häufig, eine Detailschwäche auch hier die Spreu vom Weizen im Low-Budget-Bereich.

Schaltverstärkung und Schleifkanten

Die Liste der Ausstattungspunkte ist recht übersichtlich, doch enthält sie alle grundlegenden Features einer Stiefelgattung, der von Hause aus für alle Eventualitäten gerüstet sein soll. Verstärkungen an Knöcheln, eine solide geschusterte Ferse sowie Zehen, Schien- und Wadenbein sorgen für ein ordentliches Schutzniveau, die vielen Nähte lassen allerdings die Besorgnis aufkommen, den Zugkräften nicht dauerhaft gewachsen zu sein. Solide hingegen wirkt die Schaltverstärkung am Stiefel, und auch auf eine Ferse zum Schutz vor dem Abrutschen an der Raste und angeschraubte – nicht lediglich angeklebte - Schleifkanten muss man nicht verzichten.

Wasserdicht: Material und Nähte

Eine der Kernfeatures bei Tourenstiefeln ist die Wasserdichtigkeit – und beim Protectwear kann man offenbar den Schutz vor Wassereinbrüchen in mehrfacher Hinsicht erwarten. Denn der Hersteller spricht beim TG-ALH von wasserdichten Eigenschaften des Materials und der Nähte, wie sie insbesondere für Touren- und Ganzjahresfahrer von enormer Bedeutung ist. Wer viel auf Tour ist, muss in jedem Fall mit Regen- oder Schneefall rechnen – und wer hier mit nassen Füßen unterwegs ist, wird die Vorzüge eines Stiefels zu schätzen wissen, der Regen zuverlässig und dauerhaft vom Fuß fern hält. Erfahrungsberichte zu diesem Punkt liegen allerdings nicht vor.

Massive, aber gefühlsechte Sohle

Die im Netz auffindbaren Nutzerbewertungen beschreiben allerdings ein ganz anderes Problem. Denn die Zehenkappe ist vergleichsweise massiv gearbeitet und passt folglich nicht unter jeden Schalthebel – zusammen mit dem direkten Gefühl für Raste und Fußbremse ein ausgesprochen praxisrelevantes Feature. Die massiv gearbeitete Sohle scheint aber nicht derart hart geschustert, dass sie das Gefühl für den Untersatz verwässere. Auch die Beweglichkeit und Bewegungsfreiheit ist offenbar nicht eingeschränkt. Als Fazit bleibt die Empfehlung für Einsteiger, die auf das letzte Quäntchen Komfort verzichten können. Erhältlich ist er für rund 65 EUR (Amazon).