Der H710 von Protectwear richtet sich an Rollerfahrer, die zumeist im Stadtverkehr unterwegs sind. Zu diesem Zweck verzichtet der Jethelm auf den Maximalschutz auch für Nase und Kinn, wie ihn etwa Integralhelme bieten. Aber auch das übrige Schutzniveau ist zweifelhaft, wie Kundenbewertungen zeigen.
Fragwürdiges Sicherheitsniveau
Laut Auskunft des Herstellers soll der H710 der aktuell gültigen Helmnorm ECE-R 22.05 entsprechen. Doch ob die damit ausgewiesenen Mindestanforderungen für die Nutzung auf dem Motorrad auch tatsächlich dem normgerechten Schutzniveau entsprechen, bleibt im Unklaren. Auf der sicheren Seite ist man mit dem in der Regel am Kinnriemen eingenähten ECE-Sticker, den die Nutzer des H710 allerdings vergeblich suchten. Als Zubehör findet sich ein getöntes Ersatzvisier, ein Helmbeutel sowie eine Sturmhaube, die Nutzer als brauchbar einstuften - mehr aber auch nicht.Belüftung suboptimal
Auch der Kinnriemen wird von den Nutzern kritisch beäugt: Er sitze so weit vorne, dass er keinen befriedigenden Unfallschutz biete. Als nähme der Schrecken kein Ende, soll es auch mit der Belüftung nicht besonders gut bestellt sein. So klagen mehrere Nutzer darüber, dass der Kopfschutz ohne Zuhilfenahme eines Baumwolltuches an warmen Tagen kaum erträglich sei. Düster sehe es auch mit dem als gering angepriesenen Geräuschniveau aus: Ab einem Tempo jenseits der Stadtverkehrs verhalte er sich dröhnig, teils habe man schon bei langsamen Touren Probleme.Halbvisier schützt nicht vor Insektenangriffen
Im Übrigen aber scheint er die Käufererwartungen halbwegs zu erfüllen – zumindest in optischer Hinsicht. Mit seinem Pilotendesign nebst Ralleystreifen und dem gewölbten Halbvisier setzt der Helm fraglos ästhetische Maßstäbe und weckt damit die Begehrlichkeiten vor allem der Roller- oder Chopperfahrer. Versuche der geneigten Kundschaft, das Helmmodell auch bei strammer Geschwindigkeit – etwa auf Landstraßen oder Autobahnen – zu nutzen, scheiterten jedoch am Fahrtwind oder wahlweise Insektenangriffen. Hier sollte man dann doch zu einem vollwertigen Integralhelm greifen.Dass trotz der Zweifel am Sicherheitsniveau am Ende dennoch Freue aufkommt, mag an den Konditionen liegen: Protectwear-Kunden beliefert etwa Amazon schon für knapp 54 EUR.