Pinolino mag vielen ein Begriff für die Herstellung hochwertiger Kindermöbel sein. Der vom Münsterländer Hersteller vertriebene Lauflernwagen integriert die gewohnte Qualität und bietet Eltern, die auf die umstrittenen Baby Walker mit Sitzeinhang verzichten möchten, eine Alternative. Wer hier zugreift, sollte allerdings in höchsten Maße auf den Wegfall sämtlicher Gefahrenquellen und lückenlose Aufsicht achten.
Weit auskragende Hinterräder
Kaum ein anderes Kinderprodukt stößt auf ähnliche Empörungsbereitschaft bei Eltern und Experten wie die so genannten Baby Walker oder Gehfrei genannten mobilen Geräte zum Laufenlernen. Weil es mit den fahrbaren Gestellen, in denen das Baby sitzt, vermehrt zu Unfällen gekommen war, rieten Experten der Stiftung Warentest vom Erwerb solcher Lauflernhilfen ab. Der Pinolino allerdings könnte etwas für Eltern sein, die eine Alternative zu den als mindestens überflüssig empfundenen Lauflernhilfen suchen und dabei keine Kompromisse im Hinblick auf Sicherheit machen wollen. Die nötigen Voraussetzungen dafür hat er: Das Holzgestell auf vier Rädern verfügt über einen mittig platzierten Schiebegriff, es steht auf vier gummi-ummantelten Rädern sowie einer Stahlachse. Bei den Maßen spricht der Hersteller von 56 x 32 Zentimetern in Länge und Breite, der Schieber wiederum ist auf einer Höhe von 45 Zentimetern angebracht. Das Gefährt ist für Kinder ab einem Jahr konzipiert und soll sich im Betrieb besonders kippsicher verhalten. Möglich wird das durch den mittig angebrachten Schieber, das Material aus massiver Buche mit seinem Eigengewicht von 3,3 Kilogramm sowie den vier Holzrädern – zwei kleine hinten, zwei größere vorne. Für ein Plus an Sicherheit sollen die weit auskragenden Hinterräder sorgen – sie minimieren die Kippgefahr nach hinten für den Fall, dass das Kind sich am Schieber hochzieht.Lückenlose Aufsicht unabdingbar
Das im Übrigen schlichte Design begeistert die bisherigen Käufer, vor allem der Verzicht auf akustische Beigaben und anderes elektronisches Blingbling heben den Kandidaten von der Masse der Mitkonkurrenten angenehm ab. Für Enttäuschung sorgte allerdings die eingeschränkte Funktionalität: So müsse das Kind beim Laufen einen großen Abstand zum Wagen einhalten und auch der Einbau der vom Hersteller als leicht nachrüstbar beworbenen Bremse habe sich als umständlich erwiesen. Für Beifall wiederum sorgte die Frontschale zum Beladen und Transport von Spielsachen. Material und Verarbeitung wurden hoch gelobt, allerdings berge der Kandidat tatsächlich eine Gefahr: Behalte man den Nachwuchs nicht lückenlos im Auge, könne der Wagen zur Seite kippen. Darüber hinaus könne ein Kind mit dem Gerät erstaunliche Geschwindigkeiten erreichen, weshalb Stürze oder Verletzungen vorprogrammiert seien. Eine Bremse allerdings schaffe da keine Abhilfe, denn diese löse sich beim Fahren sehr schnell.
Fazit: Trotz der überwiegend positiven Kundenresonanzen und an sich durchdacht angelegten Sicherheitsmerkmale kann keine klare Kaufempfehlung ausgesprochen werden. Dennoch Interessierte finden das Gerät auf Amazon für derzeit rund 36 EUR.