ein Gerät mit grandioses Bild, aber leider auch ein paar kleinen Schönheitsfehlern
-
Vorteile:
attraktives Design, gute Auflösung, einfache Installation, guter Blickwinkel, guter Klang
-
Nachteile:
kleiner Konstruktionsmangel (oberer Bildrand bei Dunkelheit)
-
Geeignet für:
überall
-
Ich bin:
erfahrener Nutzer
Nachdem ich den Samsung, der einem echt Augenschmerzen bereitet, zurückgegeben habe, wollte ich nun kein Risiko mehr eingehen, und habe zu diesem recht teuren Testsieger von „Stiftung Warentest“ gegriffen. Die werden ja schon wissen, was sie sagen.
Zunächst einmal ist es schön, dass sich der hohe Preis im Design und der Verarbeitung auch wirklich niederschlägt. Statt glänzendem Plastik gibt es eine edle Verkleidung aus gebürstetem Metall. Auch die Fernbedienung ist derart hochwertig gehalten und liegt schön schwer in der Hand. All das macht schon echt was her.
Leider opfert Phillips in Punkto BEDIENUNG dem Design ein wenig die Funktionalität. Wichtige Tasten (wie die Stummschaltung) muss man erst suchen. Auch die Zappingwippe hebt sich nicht so deutlich hervor, wie man es von anderen Herstellern gewohnt ist.
Generell sind die Zahlentasten recht klein. Für Nutzer des älteren Semesters könnte die Fernbedienung also schnell ein Grund zur Verzweiflung werden.
Leider fehlt auch eine praktikable Sender-Sprung-Funktion. Mit einer universellen „Back“-Taste gelangt man lediglich zum zuletzt gewählten Sender, wobei der Fernseher dabei keinen Unterschied macht, ob man diesen länger angesehen oder nur reingezappt hat.
Und zu guter Letzt: Warum ist die Fernbedienung in Englisch gehalten? Meine Eltern können kein Englisch und fallen als potentielle Käufer somit wohl aus der Zielgruppe.
Einzig die Erst-Einstellung des Bildes durch im Split-Screen-Verfahren angezeigte Vergleichsbilder ist wirklich eine gute Idee.
Was der Philips in Puncto Bedienung verliert, macht der aber mit der QUALITÄT DES BILDES mehr als wett. Das ist wirklich sensationell gut. Der Kontrast ist deutlich, aber nicht zu kräftig, und die Farben sind natürlich. Die Helligkeit wird von einem Lichtsensor automatisch dem Raumverhältnissen angepasst, sodass man bei Tage ebenso viel erkennt, wie bei einem abgedunkelten Raum.
Der größte Pluspunkt des Bildes ist aber die Ruhe. Nicht einmal das geringste Anzeichen von Ruckeln oder Überblendung ist zu bemerken. Da leistet die 100Herz-Natural-Motion-Funktion wirklich ganze arbeit. Allerdings reicht hier die Einstellung auf Minimum, da ansonsten die Details im Bild ein wenig glattgebügelt werden. Auch die „Erweiterte Schärfe“ sollte deaktiviert werden, da sie das Bild im analogen Empfang eher grobkörnig werden lässt.
Beherzigt man diese Tipps, bekommt man selbst mit normalem Kabelfernsehen ein tolles Bild.
Dieses wirkt wie bei allen anderen Philips auf den ersten Blick zwar etwas grobkörnig, aber bei schnellen Bewegungen bleibt es beim 9000er ziemlich scharf, sodass das so genannte Pumpen (=schnelle Unschärfewechsel zwischen einem stillen und bewegten Bild) quasi unbemerkt bleibt.
Im HD-Modus ist das Bild einfach nur ein Traum. Balsam für die Augen. Es ist unfassbar, welche Details man bei einer BluRay erkennen kann. Und das alles in ruhig fließenden Bewegungen, die in ihrer Schärfe schlicht umwerfend sind. Ganz ehrlich: Es fehlen die geeigneten Superlative, um dieses grandiose Bild gerecht zu beschreiben.
Ein paar Kleinigkeiten gibt es aber dann doch wieder zu meckern.
Erstens: Zwar funktioniert die automatische Formateinstellung zuverlässig, aber es gibt kein echtes 4:3 Format. Anstelle links und rechts schwarze Balken zu zeigen, wählt das Gerät einen Kompromiss. Es staucht das Bild ein wenig und schneidet einen kleinen Teil oben und unten ab. Auf den ersten Blick fällt das zwar kaum auf, aber dennoch wäre es schön gewesen, als Nutzer die Wahl zu haben. Hier bleibt lediglich der volle Zoom, der aber die Darsteller skalpiert.
Zweitens: Ist der Raum völlig abgedunkelt, bemerkt man am oberen Bildrand leichte Grauschemen. Diese waren bei meinem ersten Gerät an einer Stelle so deutlich, dass ich es umgetauscht habe. Hier scheint Philips einfach ein wenig unsauber konstruiert zu haben. Offenbar drückt die 2 cm breite Bildschirm-Halterung im inneren des Gehäuses leicht auf die LCD-Kristalle, die mit Helligkeitsveränderungen reagieren, welche sich wellenartig am oberen Bildrand verteilen und zeitweise mit dem Finger wegdrücken(!) ließen. Im Alltagbetrieb ist davon zwar rein gar nichts zu sehen, aber bei einem 1000-Euro-TV sollte das Bild bei jeder Tageszeit keinerlei Spuren eines Makels zeigen.
Vielleicht bin ich an dieser Stelle ein wenig zu penibel, aber da ich so etwas bei noch keinem Fernseher gesehen habe, ist es mir als ehemaliger Filmvorführer einfach aufgefallen. Vermutlich würde es den allermeisten Nutzern auch gar nicht auffallen, wenn man nicht explizit darauf achtet (Entschuldigung, dass ich Euch darauf nun hingewiesen habe).
Letztlich bekommt man für die 1000 Euro ein wunderbar angenehm zu schauendes Bild, was ich in dieser Qualität bei noch keinem anderen Hersteller gesehen habe. Nach dem Motto „Man muss sich auch mal was gönnen“, hat sich der Kauf für einen Filmgenießer wie mich auf jeden Fall gelohnt.
Über den TON braucht man nicht lange zu reden. Die 2x15 Watt klingen satt und klar und lassen keine Wünsche übrig.
Dem AMBILIGHT stand ich anfangs ziemlisch skeptisch gegenüber. Was sollte es bringen, die Wand hinter dem Fernseher anstrahlen zu lassen?!
Aber jetzt, wo ich es habe, will ich es nicht mehr missen.
Zunächst einmal wird es möglich, sämtliche Lichtquellen im Zimmer abzuschalten, behält mit der Hintergrundbeleuchtung aber eine ausgleichende Lichtquelle fürs Auge. Da sich die Helligkeit und Farbgebung am Fernsehbild orientiert, wirkt es gewissermaßen wie eine Vergrößerung des Bildes – ein Effekt, der zwar eher unterbewusst wirkt, aber dennoch das heimische Kinofeeling unterstützt. Alles in allem empfinde ich das abendliche Fernsehen damit wirklich angenehm.
Nebenbei bemerkt lässt sich das Ambilight in Helligkeit und Dynamik regulieren oder mit einer (unsinnigerweise) großen Taste auf der Fernbedienung ganz abschalten.
Was die ganzen ONLINE- und INTERNET-Spielereien angeht, davon habe ich keine Ahnung. Da vertrete ich den Standpunkt, dass man für Filme den Fernseher und für Internet den Computer hat. Dass man seinen Fernseher mit Software updaten kann, ist mir einfach suspekt. Das hat den Anschein, als wolle man unausgereifte Technik erst einmal auf den Markt werfen, wo dann der Kunde selbst am Ende dafür sorgen darf, dass diese dann auch so funktioniert, wie sie sollte. Ich bin zwar erst 34 Jahre alt, aber irgendwie beginne ich mich an jene Zeiten zu erinnern, in welchen man einen Fernseher bloß einschalten musste, damit er lief. Möchte gar nicht wissen, wie viel günstiger das Gerät ohne diesen Online-Schnickschnack werden würde, den vermutlich eh keine 10 % aller Käufer auch nur ansatzweise nutzen.
ZAZIT: Ich liebe meinen neuen Fernseher! Bild und Ton – letztlich das, worauf es ankommt – sind eine Wohltat für die Sinne. Natürlich ist die Qualität aus dem analogen Kabelnetz nicht jene Offenbarung, wie es das HD-Bild ist, aber im Vergleich zu anderen Geräten, ist man mit dem 9000er-Philips einfach noch am besten bedient. Lediglich die vielen zu verbessernden Kleinigkeiten kosten dem Gerät aus meiner Sicht die Bestnote.
Ob sich der hohe Preis für jeden lohnt, sei einmal dahingestellt. Ich persönlich bin vor allem froh, dass der BluRay-Player (Modell BDP7300 von Philips) aus meinen DVDs ebenfalls weit mehr rausholt, als der gute alte DVD-Player. Diese Kombination macht Fernsehen in jeder Hinsicht zu einem absoluten Hochgenuss.
Antworten