Für wen eignet sich das Produkt?
Zeitgleich mit seiner in puncto Ausstattung noch etwas überlegenen Modellschwester lässt Philips einen Luftreiniger reinsten Wassers vom Stapel. Denn das mit einem starken Filtersystem für luftübertragene Mikroben ausgestattete Gerät soll es auf jene besonders feine Partikelfilterung der PM2.5-Grenze bringen, die Experten für Feinstaub ziehen. Auf die Idee, damit mitten ins Herz von Allergikern zu treffen, sind Wettbewerber zwar auch längst gekommen – eine Zielgruppe, die stetig wächst und weitere für das Problem schadstoffbelasteter Raumluft sensibilisiert. Doch der AC2882/10 trifft mit einem weiteren Feature besonders zielsicher auf diesen Nerv.
Stärken und SchwächenDer „AeraSensor“ spürt nicht nur Mikroben auf, sondern ist Basis für einen sensorgesteuerten Betrieb, bei dem er Gebläse und Filterleistung an den Verschmutzungsgrad anpasst. Ein Highlight der Ausstattung ist die Feinstfilterung: Das Gerät reagiert auf jene winzigen Partikel der Feinstaubfraktion, die sich im Gefäßsystem ablagern und zu Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems führen können. Drei Gebläsemodi stellen ein besonders breites Filterspektrum bereit – vom groben Staubkorn über Schwebestoffe bis zu Kleinstpartikel von 0,002 Mikrometer Größe. Zum Vergleich: Milbenkot, ein besonders häufiges Allergen, hält sich bei etwa 0,5 Mikrometern auf, die meisten Bakterien bei Größenordnungen zwischen 0,6 und 1 Mikrometer, Viren sind bis zu 100-mal kleiner. Mittels HEPA-Filter und im „Viren-Modus“ besitzt das Gerät einen Gesamtabscheidegrad von etwas über 99 Prozent - erkennt aber Viren nicht besser als jedes andere Gerät zur Luftreinigung, sondern erhöht in diesem Modus schlicht seinen Luftstrom. Das größte Lob, das dem Philips-Produkt gebührt, ist der Verzicht auf den umstrittenen Einsatz der Luftionisation.
Nur die numerische Rückmeldung zu Veränderungen der Schadstoffwerte fehlt, diesen Service bietet besagtes Schwestermodell, bittet dafür aber um 80 Euro Aufgeld. Ab September soll das das Exemplar für 300 Euro in den Handel kommen. Auf den ersten Blick dreist, nichtsdestotrotz ist ein solcher Kurs nicht unrealistisch: Er lässt sich über die außergewöhnlich hohe Reichweite von 79 Quadratmetern, Geruchsneutralisierung durch Aktivkohlefilter und einen zusätzlichen Schutz vor flüchtigen organischen Verbindungen rechtfertigen – allerdings nur nach der Papierform. Denn den Nachweis, dass Gerüche und Gase neutralisiert werden, bleiben belastbare Studien noch schuldig. Das bedeutet Gleichstand mit dem Clean Air Optima CA-366 oder De Longhi AC230 ohne Ionisierung und demselben, ehrenwerten Verzicht auf knorriges Brummen, das bei Luftreinigern für Reichweiten bis 80 Quadratmeter ausgesprochen selten ist.