Für wen eignet sich das Produkt?
Seine physische Impression ist gewaltig und wer die Stärken des Intense Pure Air XL PU 6020 für sich arbeiten lassen will, behötigt erst einmal Stellfläche (32 x 24 x 68 Zentimeter) und eine zu reinigende Raumfläche von 70 Quadratmetern – als groben Anhaltspunkt für seinen Einsatzbereich. Mit dem funktionsreichen Filtersystem ist in einen weißen Monoblock gekleidete Kampfansage gegen Tierhaare, Bakterien, Rauch, Gerüche, organische Verbindungen (VOCs) und Staub. Das größte Interesse an diesen Fähigkeiten – besonders dem HEPA-Filter – dürften Allergiker und Menschen haben, die sich gegen die gesundheitlichen Auswirkungen der Feinstaubbelastung unserer Atemluft schützen wollen. Im Produktdatenblatt wird ausdrücklich auch den Asthmatikern hohe Priorität gesetzt.
Stärken und SchwächenZwischen einen Vor-, Aktivkkohle- und NanoCaptur-Filter (gegen Formaldehyd) sitzt der High Efficiency Particulate Air (HEPA), dem die dritthöchste Filterklasse zugeordnet ist. Von ihm sollen 99,95 Prozent aller Teilchen bis zu einer Größenordnung von 2,4 Mikrometer aufgehalten werden. Die Konkurrenz von Beurer LR 330 , einem marktführenden Platzhirsch der Branche, setzt mit seinen drei Filterebenen eher schüchterne Werte entgegen, Formaldehyd lässt er gänzlich unangetastet. Ebenfalls selbstbewusst sind Luftleistung und Stromverbrauch. Denn stündlich werden mit 80 Watt 45 Kubikmeter Raumluft umgewälzt, wobei der Lüfter mit einer Startzeitvorwahl und einer Abschaltautomatik jeweils nach einer, zwei, vier oder acht Stunden arbeitet. Positiv wirkt sich der Verzicht auf einen Ionisator aus: Er bedeutet zwar auch den Verzicht auf eine erhöhte Partikelbindung, aber auch auf die Bildung von schädlichem Ozon. Auf die Habenseite gehört der SmartControl getaufte Sensor zur Erkennung und Steuerung der Luftqualität – alles automatisch sowie laut Nutzerbewertungen nachvollziehbar in seinem Werkeln und obendrein effektiv. Störend wirkt sich nur der Geräuschpegel aus. Auf höchster Stufe sind 52 dB(A) in 1,5 Meter Abstand zu verkraften.
Preis-Leistungs-VerhältnisOb das zuschaltbare Stimmungslicht oder der Tagmodus mit voller und der Nachtmodus mit halber Intensität den entschlossenen Griff in den Geldbeutel des Kunden rechtfertigen (laut Amazon 270 Euro), ist vom Nutzerprofil und den Gegebenheiten der Zielumgebung abhängig. Die Ausgabe lohnt sich für Nutzer, die sich mit den Folgekosten durch Filterwechsel (Aktivkohle-, HEPA- und NanoCapturfilter summieren sich rechnerisch etwa auf rund 85 Euro pro Jahr) und den Stromkosten beschäftigt haben vom höheren Schutznievau aus gesundheitlichen Gründen ausgiebig Gebrauch machen wollen. Filtersystem, Sensortechnik und Farbwechsel funktionieren gewiss. Kunden, die das Gerät im Schlafraum aufstellen möchten, werden die Investition vermutlich bereuen, denn es arbeitet alles andere als „flüsterleise“. Tipp: Wem das kleinere Schwesternmodell PU 4010 mit seiner Bestimmung für Räume von halber Größe reicht, muss sich mit weniger Gebrumme arrangieren (45 dB(A)) – oder sich gleich bei der Konkurrenz umschauen. Der Philips AC4072 beispielsweise soll bei der Luftqualität nachvollziehbare Ergebnisse liefern und einfacher zu bedienen sein.