Für wen eignet sich das Produkt?
In Sachen Design hebt sich der Osann Vegas zwar mühelos von der Konkurrenz ab, vermag die angedeutete Innovation aber nicht im gesamten Datenblatt durchzusetzen. Kann der Stadtliebhaber auf den ersten Blick mit Mustern und knalligen Farben bezaubern, zeigt er sich dann im Aufbau eher klassisch. Gerade, unaufgeregte Linien und altbekannte Features buhlen um Aufmerksamkeit, wirklich begeistern kann allerdings nur der leichtgängige Klappmechanismus. Geeignet ist der Buggy für Kinder, die bereits selbstständig sitzen können und maximal 15 Kilogramm Gewicht auf die Waage bringen. Mancher Vertreter lässt sich mit Hilfe von Adaptern sogar zum Shop’n’Travel System erweitern − kann also Babyschalen beherbergen −, allerdings ist diese Fähigkeit auf die neueren Modelle begrenzt.
Stärken und SchwächenAbgesehen davon, dass selbst manchem Händler nicht klar zu sein scheint, welche Version er denn nun vertreibt, wird Vegas‘ Können von den bisherigen Nutzern recht ambivalent dargestellt. Feiert ihn mancher Kunde als beste Investition des Jahres, schütteln andere ob der Qualität enttäuscht den Kopf. Von klackernden, blockierenden Rädern ist da die Rede, die nur auf ebenen Wegen ihre Arbeit verrichten. Zudem scheint die Halterung der Bremsstange so locker, dass sie auf holprigem Untergrund schnell nachgibt und so die Bremse aktiviert. Da hilft nur immer wieder Bremse lösen und runter vom Kopfsteinpflaster. Sitzbreite und -höhe sind für groß gewachsene Kinder sehr knapp bemessen, das Nickerchen zwischendurch fällt also nicht allein aufgrund der fehlenden Polsterung kürzer aus. Kleinere Passagiere müssen dann spätestens im Winter mit beengten Verhältnissen rechnen. Weshalb Osann bei den Riemen des schützenden 5-Punkt-Gurtsystems auf Polster verzichtet und so ein Einschneiden ermöglicht, bleibt schleierhaft. Da wissen Ablagetablett am nicht höhenverstellbaren Schieber und eher schwache Federung nur mit Mühe zu begeistern.
Preis-Leistungs-VerhältnisOb die Qualitätsprobleme das Ergebnis von Montagsmodellen sind, sich auf eine Marge begrenzen lassen oder die Mängel von kritischen Kunden einfach schneller wahrgenommen und härter abgestraft werden, lässt sich kaum eruieren. Dass der Vegas aber keine ausufernde Nutzungsdauer mitbringen kann, scheint eine allgemeingültige Auffassung. Dafür kommt er recht portemonnaiefreundlich daher und verlangt vom geneigte Käufer je nach Design − und Marge? − zwischen 69 und 130 Euro im Onlinehandel.