Die beliebtesten Kindersitze für das Kindergarten- und Schulalter sind wie der Osann Tango: leicht, handlich, platzsparend und völlig unkompliziert in der Montage. Wäre da nicht der Widerstand der Sitztester, die dem Konzept harsche Kritik entgegensetzen, hätte er durchaus Aufmerksamkeit verdient. Doch es fehlen ihm die Rücken- und Kopfabstützung und damit auch der so wichtige Seitenaufprallschutz. Und wie immer bei solchen Sitzkissen sitzt man als Redakteur da und fragt sich, worüber jetzt mäkeln, was loben? Immerhin sind diese Sitze amtlich zugelassen und überaus beliebt, und die meisten marschieren durch den Alltag der Eltern, als wäre nichts gewesen.
Und speziell dem Tango kann man einen weiteren Vorteil nicht absprechen: Er verfügt über ausgeprägte Gurthörnchen und eine deutlich größere Sitzhöhe als üblich. Beides zusammen kann sich positiv für den Gurtverlauf am Becken und über der Schulter auswirken. Optimal ist er trotzdem nicht. Denn bei kleineren Kindern kann der obere Teil des Erwachsenengurts noch immer empfindlich in den Hals einschneiden, sollte es zu einer Vollbremsung oder einem Crash kommen. Zu raten bleibt eigentlich nur, solche Sitze möglichst selten zu verwenden oder stattdessen zu einem vollwertigen Sitz mit Rückenlehne zu greifen.
Babys und Kinder als Mitfahrer in Kraftfahrzeugen brauchen besonderen Schutz. Auch bei größeren Kindern muss darauf geachtet werden, dass der Dreipunkt-Sicherheitsgurt am Körper des Kindes so verläuft wie bei einem Erwachsenen. Deshalb sollte nicht nur die gesetzliche Regelung über den Einsatz eines Kindersitzes bzw. einer Sitzerhöhung entscheiden, sondern vor allem der optimale Gurtverlauf. – ADAC im Juli 2019