Der Kindersitz Osann Colorado entstammt der Premium-Produktfamilie einer Kindersitzmarke, die sich als Anbieter von ordentlicher Ware zu erschwinglichen Preisen am Markt positioniert. Man könnte sich demnach auf einen hochwertigen Sitz mit einem qualitativen Abstand zum übrigen Sortiment freuen, das sich außerdem in der Testhistorie des ADAC meist im Mittelfeld hat halten können.
Sehr lange Nutzungsdauer von 9 Monaten bis 12 Jahren
Es handelt sich dabei um einen mitwachsenden Kindersitz der ECE-Gruppe I-III für Kinder von etwa einem bis zwölf Jahren und Mitbewerber der Modelle Osann Beline SP, Osann I-Max SP und Osann Racer SP aus gleichem Haus. Ein Blick ins Datenblatt zeigt, dass er diesen in puncto Sicherheit, Ergonomie und Handhabung durchaus ebenbürtig ist, es aber auch sein sollte: Sämtlich Osann-Sitze aus dieser ECE-Klasse erregten im Sitzvergleich kaum Aufsehen, schnitten mit einem „befriedigend“ ab und verschwanden im hart umkämpften Kindersitzmarkt dann „unter ferner liefen“. Von einem Premium-Sitz darf man Höheres erwarten, auch bei Osann.Das Rückenteil garantiert Aufprallschutz in den höheren Gewichtsklassen
Dass der Colorado einen Schritt weiter in Sachen Unfallsicherheit ist, lässt sich an einem zentralen Produktaspekt ablesen: In den höheren Gewichtsklassen II und III (ab etwa vier Jahren) bleibt das Rücken- mit dem Sitzteil verbunden, womit sich der Sitz einer sehr kritischen Betrachtung der Warentester entzieht, die in trennbaren Sitzen einen eklatanten Sicherheitsmangel erkennen. In der Regel wird hier kurzerhand abgewertet. Laut ADAC fehle es am Seitenaufprallschutz, einer Kopfabstützung und einer vernünftigen Gurtführung über die Schulter bei Kleineren. Der Colorado macht seine Sache gut. Dank verstellbarer Kopfstütze wächst er mit, die Lehne stört dabei nicht.Warnsignal „BEEP“ vermeldet Anschnallfehler
Die Frage ist nur, ob darin zugleich ein Premiumaspekt zu erkennen ist oder, was der Blick auf die Testergebnisse zu den Kindersitzen ohne diese feste Verbindung nahelegt, nur eine Selbstverständlichkeit benennt. Wenngleich diese Sitzkissen oder Booster ohne eine Rückenabstützung normengerecht sind, lassen ADAC und Stiftung Warentest kein anderes Argument zu als das der fehlenden Sicherheit. Die unbestreitbaren Vorzüge in der Handhabung können diesen Mangel nicht kompensieren. Ob sich der gesuchte Premiumaspekt dann durch das Gurtwarnsignal „BEEP“ oder Sonderleistungen bei den Schadstoffen speisen lässt, werden Test- und Erfahrungsberichte zeigen. Bis dahin listen diverse Onlinehändler ihn für attraktive 99 EUR.