Raumklang-Gehirn und Kraftquelle
Der Onkyo TX-L50 ist als Gehirn und Kraftquelle einer Audio-Anlage gedacht, die 5.1-Raumklang hervorbringen können soll - vor allem als Ergänzung eines SmartTV-Apparates. Dafür wartet der erstaunlich kompakte, in Schwarz oder Weiß erhältliche AV-Netzwerk-Receiver mit einer ungeheuren Ballung an Kompatibilitäten und Funktionalitäten auf. Vom analogen UKW-Rundfunk-Empfang einschließlich RDS bis zu den neuesten Streaming-Optionen, von einer Vielzahl kabelgebundener Schnittstellen bis zu den attraktivsten Möglichkeiten für die drahtlose Verständigung mit anderen Devices. Bemerkenswert: Der digitale Radio-Standard DAB+ ist abwesend. DSP und Verstärker-Abteilung stellen ihre famosen Fähigkeiten mit High-End-Konzepten einem selbst selektierbaren Lautsprecher-Arrangement zur Verfügung. Eine App hilft bei der Fein-Abstimmung des Systems, „FireConnect“ bei der Realisierung von Multiroom-Lösungen.
Unzählige Optionen für berauschende Hörerlebnisse
Dank einer Ausgangsleistung von 6 x 80 Watt an 4 Ohm lassen sich mittelgroße Wohnräume in exzellenter Qualität beschallen, für Aktiv-Subwoofer gibt es einen separaten Vorverstärker-Ausgang. Der 32bit-Klangprozessor von Cirrus biegt alles hin, was an Signalen hereinströmt. So, dass es zu den persönlichen Vorlieben und der restlichen Hardware passt. Für AccuEQ, ein Verfahren zur Kalibrierung gemäß der akustischen Gegebenheiten vor Ort, befindet sich ein Einmess-Mikrofon im Lieferumfang. Zu den beherrschten Formaten gehören beispielsweise Dolby TrueHD, DTS-HD Master Audio und DSD, aber nicht Dolby Atmos. Neben regionalem Analog-Rundfunk und dem riesigen Universum an freien Internet-Radiosendern sind die prominentesten Streaming-Buden abrufbar, etwa Spotify, Deezer, Tidal, Pandora, TuneIn. Haupt-Content-Lieferant dürfte jedoch oft ein Ultra-HD-Fernseher sein, dessen Input mit maximaler Güte umgesetzt wird und der unkompliziert mit Quellen wie einem Blu-ray-Player zu koordinieren ist. Das Schnittstellen-Regal ist prallvoll, Klassiker wie Cinch-Anschlüsse und junge Wilde wie USB- und HDMI-Ports üben sich in friedlicher Koexistenz. Auch ein echter Phono-Eingang ist vorhanden - um Vinyl-Fans das Andocken eines Analog-Plattenspielers mit MM-Tonabnehmer ohne externen Vorverstärker zu erlauben. Parallel sind stets Kabellos-Dolmetscher wie WLAN, Bluetooth, Google Cast und AirPlay am Werk.
Dolby Atmos muss einem nicht fehlen
Ab ungefähr 360 Euro ist das Klang-Organisationswunder zu erwerben. Die teils frisch entwickelten technischen Raffinessen rechtfertigen jeden Cent, Verarbeitung und Design sind ebenfalls top. Mit den richtigen Boxen lassen sich heftige Sound-Feuer entfachen. Allerdings fehlt Dolby Atmos, audiophile Projekte würden mehr Power und Purismus erfordern. Der massive Denon AVR-X1400H kann etliche Feature-Lücken schließen, ist aber sperriger - doch immerhin nicht wesentlich teurer.