Mit der Z-Reihe steigt Nikon in die Welt der spiegellosen Systemkameras mit Vollformatsensoren ein, in der bislang Sony den Ton angibt. Die Z6 gehört zusammen mit dem Schwestermodell Z7 zu Nikons Debüt-Modellen in diesem Segment. Äußerlich gibt es keine Unterschiede zwischen den beiden Kameras, die Z6 ist jedoch mit einem 24-Megapixel-Sensor ausgestattet, während die Z7 stolze 45 Megapixel zu bieten hat. Einen Unterschied macht auch der Preis: Für die Z6 werden im Kit mit 24-70-Millimeter-Objektiv rund 2.900 Euro fällig, bei der Z7 sind es in dieser Kombination 4.300 Euro. Mit beiden Kameras richtet sich Nikon vor allem an semi-professionelle Anwender und Profis. Die Nikon Z6 wird ab November 2018 erhältlich sein.
Wie macht sich die Z6 in ersten Tests?
Die Nikon Z6 mit dem Kit-Objektiv, das Schulterdisplay arbeitet mit OLED-Technologie. (Bildquelle: nikon.de)
Bislang sind noch keine qualifizierten Tests zur Bildqualität verfügbar. In ersten Hand-on-Tests wird aber vor allem das gelungene Handling gelobt. Obwohl das Gehäuse ein ganzes Stück kompakter als das einer professionellen Spiegelreflexkamera ausfällt, verfügt es über einen großen Handgriff, der auch die Arbeit mit schwereren Linsen ermöglicht. Außerdem übernimmt Nikon in weiten Teilen die von seinen DLSRs bekannten Bedienelemente, sodass sich vor allem Nikon-Fotografen sehr schnell zurechtfinden sollten.
Wie sieht es mit der Objektivauswahl aus?
Die Z6 kommt mit dem neuen
Z-Bajonett, für das zum Verkaufsstart
erst drei Objektive verfügbar sind. Neben dem Kit-Standard-Zoom sind noch eine 50-Millimeter- und eine 35-Millimeter-Festbrennweite mit Blende f/1,8 verfügbar. Allerdings hat Nikon bereits angekündigt, in den kommenden drei Jahren 20 weitere Objektive für das System auf den Markt zu bringen. Außerdem lassen sich
Objektive mit dem Nikon F-Bajonett mithilfe des
FTZ-Adapters nutzen. Auf die Autofokus-Performance wirkt sich der Adapter ersten Tests zufolge nicht negativ aus. Der Adapter kann als Set mit der Kamera oder einzeln für rund 300 Euro erworben werden.
Was kann die Z6 besser als die Z7?
Weniger Megapixel, kleinerer Preis – das klingt eigentlich nicht danach, als ob die Z6 auch Vorteile gegenüber ihrer teureren Schwester aufweisen könnte. Ein paar gibt es aber doch: So liegt die Serienbildgeschwindigkeit der Z6 mit
bis zu 12 Bildern pro Sekunde höher als die der Z7 (9 Bilder pro Sekunde) und
der ISO-Bereich erstreckt sich bis 51.200 im Gegensatz zu 25.600. Außerdem kann man davon ausgehen, dass die Z6 aufgrund ihrer größeren Sensor-Pixel ein etwas besseres Rauschverhalten aufweist. Daraus ergeben sich für beide Kameras unterschiedliche Stärken: Die Z6 dürfte mit ihrer höheren Schnelligkeit für
Sportfotografen die interessantere Wahl sein und auch
Low-Light- und Astro-Fotografen eher ansprechen. Die Z7 ist mit ihrer maximalen Auflösung und daraus resultierenden höheren Schärfe die interessantere Alternative für Architektur-, Landschafts- oder auch Studiofotografie. Der eigentliche Konkurrent zu Nikon Z6 kommt aber
aus dem Hause Sony und heißt Alpha 7 III. Wie sich Nikons Spiegellose gegen die hochgelobte Sony-Kamera schlägt, werden Vergleichstests in absehbarer Zeit zeigen.