Klein und sündhaft teuer präsentiert sich Nikons 1 V1 auf dem Markt für jene, die gerne Filmen und Fotografieren gleichzeitig realisieren möchten. Die hohen Anschaffungskosten legen nahe, dass die Kleine als ideale Zweitkamera im Profibereich zum Einsatz kommen könnte. Dafür reicht die Bildqualität jedoch nicht ganz aus und es wird eher eine Klientel angesprochen, die nicht so auf den Preis schauen muss und leicht 825 Euro bei amazon dafür hinlegen kann.
Dafür bekommt man eine sehr kompakte Systemkamera, die in Kürze sogar einen Adapter für „normale“ DSLR-Objektive am Nikon-AF-Anschluss erhält und ganz neue Möglichkeiten für die V1 eröffnet. So gewinnt die kleine Nikon an Attraktivität und kann besonders für den Einsatz mit Objektiven langer Brennweite herhalten. Denn der Cropfaktor von 2,7 macht aus den Teleobjektiven dann Superteleobjektive, die jedoch mit dem kleinen Sensor von 13,7 x 8,8 Millimetern ein deutliches Bildrauschen erzeugen können. Wenn man mit der verminderten Bildqualität leben kann, bekommt man aus einem 200er Tele ein 540-Millimeter-Objektiv heraus.
Das mitgelieferte Standardzoom VR 3,5-5,6/10-30mm passt zwar gut zur kleinen Systenmkamera, kann aber in der Praxis nicht voll überzeugen, da im 10-Millimeterbereich sichtbare Verzeichnungen auftreten. Beim großen Megazoom mit einer Brennweite von 27 bis 270 Millimetern ist darauf zu achten, dass man vor dem Abschalten in die Parkposition fährt, da es sich nicht manuell einschieben lässt. Die gesamte Kamera- und Zoomsteuerung, sowie das GPS sind von einem Akku abhängig, der eine gute Laufzeit mit sich bringt. Der Bedienungskomfort ist typisch für Nikon (also gewöhnungsbedürftig) und erlaubt eine manuelle Blenden- und Zeitvorwahl für die Aufnahmen. Für den Hobby-Fotografen sind die Optionen „Smart Photo Selector“ und „Bewegter Schnappschuss“ interessant und unterhaltsam. Bei der ersten Option wird, wie bei anderen Kameras auch, das beste Foto aus einer Serienaufnahme bewertet und aussortiert. Bei der zweiten Option wird ein Mini-Film in Full-HD unmittelbar vor dem Schnappschuss aufgenommen und mit Musik untermalt wiedergegeben – lustig, wenn dabei die Bildqualität stimmt. Leider rauscht die V1 bei ISO 100 scheint leicht, was sich mit parallel zur Steigerung des ISO-Werts weiterentwickelt. Bei ISO 800 ist dann endgültig Schluss, da das Rauschen jedes Bildergebnis dominiert.
Eine im Preis vergleichbare DSLR wie die D7000 von Nikon liefert unterm Strich die besseren Ergebnisse ab, kann aber in puncto Kompaktheit nicht mithalten.
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- Erschienen: 03.06.2013 | Ausgabe: Nr. 7 (Juli 2013)
- Details zum Test
„gut“ (79%)
„Die V-Serie besitzt einen integrierten Sucher. Die V1 aus der ersten Generation ist trotzdem verhältnismäßig kompakt.“