Schon beim Auspacken des MSI FX600-i5447W7P fällt die Strukturoberfläche des Gehäuses auf und man kann sich über den Abschied von der lästigen Klavierlackoptik nur freuen. MSI zielt mit den beiden FX-Modellen auf eine Klientel ab, die einerseits modernste Technik in Form von Intels Core i-Prozessoren erwartet und andererseits genauso viel Wert auf eine ansprechende Optik legt.
Trotz des geringen Gewichts von 2,4 Kilogramm macht das Gehäuse des FX600-i5447W7P einen stabilen Eindruck im Chassis-Teil – der Displaydeckel zeigt sich zwar steif mit einem breiten Rahmen, lässt sich jedoch ohne großen Kraftaufwand verbiegen. Die matte Schlangenleder-Struktur des Gehäuses bedeckt nicht allein den Deckel, sondern findet man auch im gesamten Innenbereich wieder. Das macht die Handauflage besonders sympathisch, denn im Vergleich zur Klavierlackoptik der meisten Notebooks bleibt man nicht kleben. Die Displayscharniere bieten die gewünschte Festigkeit in jeder Position bis maximal 140 Grad und lassen den Deckel erst zuklappen, wenn der Winkel weniger als 10 Grad erreicht hat. Eine Arretierung ist nicht mehr vorhanden, aber genügend Gummipuffer im Deckelrahmen, die den Tastaturabdruck verhindern.
Bei einem unverbindlichen Verkaufspreis von 799 Euro kommt man bei der Ausstattung des MSI FX600-i5447W7P schon ins Staunen. Ein Intel Core i5-450M mit bis zu 2,66 GHz arbeitet im Gespann mit 4 GByte DDR3 Arbeitsspeicher und treibt ein Windows 7 (64 Bit) Premium Home an. Der Prozessor ist mit Intel Turbo Boost ausgestattet und besitzt HyperThreading, sodass im Taskmanager vier Prozessorkerne angezeigt werden. Die Daten kommen von einer flotten Western Digital Caviar Blue mit 500 GByte Kapazität oder einem Sony Multi-DVD-Brenner – ein 4-in-1 Kartenleser steht ebenfalls dafür zur Verfügung. Auf der rechten Seite findet man neben dem DVD-Laufwerk einen eSATA/USB-Port, VGA-Anschluss und Gigabit-LAN; linksseitig neben dem Kensington-Lock, sind die Netzbuchse, ein HDMI, zwei USB 2.0 plus Audio-Buchsen positioniert – die Abluft-Schlitze des Systems sind beim FX600-i5447W7P ebenfalls linksseitig angeordnet.
Besonderen Spaß machte den Redakteuren der Sound – so etwas hört man nur selten aus einem Notebook kommen. Die vier Lautsprecher haben einen besonders klaren Klang und werden von einem Creative Labs THX TruStudio Pro-System angesteuert. Da kam sowohl bei Musikstücken als auch beim Kino-Sound wahre Begeisterung auf.
Bei dem Tastatur-Layout hat man beim MSI FX600-i5447W7P inzwischen dazugelernt, denn endlich ist die rechte Shift-Taste normal dimensioniert und hat nicht mehr die winzigen, fehlerträchtigen Ausmaße. Der vollwertige Ziffernblock hat im 15-Zoll-Bereich bei MSI schon Tradition und dankbare User. Die Chiclet-Tasten haben einen angenehmen Anschlag und machen den Vielschreibern das Leben leicht. Das Anschlag-Verhalten erinnert stark an die Scissor-Technik (Scherenbeinchen) von Logitech. Das Touchpad besitzt eine spezielle Oberfläche, die feinste Noppen aufweist und anfänglich etwas an der Fingerkuppe kitzelt. Hat man sich erst daran gewöhnt, stellt man schnell fest, dass die Präzision der Cursor-Platzierung deutlich erhöht wird. Wer die Multi-Gesture-Steuerung via Touchpad noch nicht kennt, wird sich sehr schnell daran gewöhnen und nur noch ungern darauf verzichten. Schnell ist in ein Bild hineingezoomt, es nach Belieben gedreht und mit zwei Fingern gescrollt – eine echte Bereicherung. Zusätzlich befindet sich zwischen Touchpad und Tastatur ein Ein-/Ausschalter für das Pad.
Die Akkuleistung bleibt mit seinen sechs Zellen etwas hinter den Erwartungen zurück und User mit hohem Mobilitätsanspruch sollten entweder einen Ersatz-Akku oder einen stärkeren ordern. Im DVD-Betrieb schaffte das MSI FX600-i5447W7P gerade einmal 128 Minuten und beim Hardcore-Zocken war exakt nach 62 Minuten das Ende erreicht.
Die 3D-Leistungen der nVidia GT 325M Grafikeinheit war wiederum eine angenehme Überraschung. Mit einer nativen Auflösung von 1.366 x 768 Pixeln konnte man bei bester Detailstufe flüssig spielen. Beim Kurztest kam StarCraft 2 zum Einsatz, das mit durchschnittlich 85 Frames pro Sekunde durch seine relative altbackene Grafik gar keine Probleme zeigte. Far Cry 2 hingegen mühte sich mit hoher Detailstufe bei 30 Frames pro Sekunde ab – konnte aber nach Änderung der Grafik-Optionen auf zügige 42 Frames beschleunigen. Das MSI FX600-i5447W7P ist von Hause aus kein Gamer-Book – dafür hat MSI seine GX-Serie auf dem Markt, aber dass man mit einem edlen Designer-Notebook auch spielen kann, ist ein echter Zugewinn.
Allen Testern viel die Ruhe auf, die das Notebook beim Testen zeigte – es war nur unter schwerster Gaming-Last leise zu hören. Die installierten Temperaturanzeigen bestätigten das subjektive Temperaturempfinden: Im Ruhezustand erreichten CPU und Grafikchip gerade einmal 22 Grad und unter Volllast war es sensationelle 49 Grad Celsius – kein Vergleich mit älteren MSI-Notebooks, die sich mächtig aufheizen können.
Für das MSI FX600-i5447W7P kann man eine uneingeschränkte Kaufempfehlung aussprechen, da das Preis-Leistungsverhältnis jeden überzeugen kann. Ein sehr ansprechendes Design wurde hier mit ordentlicher Performance gepaart.
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- Erschienen: 03.12.2010 | Ausgabe: 1/2011
- Details zum Test
Note:2,0
Preis/Leistung: „gut“
„Das FX600 ist ein solides Notebook ohne Stärken - und ohne Schwächen. Das spiegelnde Display ist nicht jedermanns Sache.“