Der Entwickler Mobilizy arbeitet derzeit an einer neuartigen Navigationssoftware, welche die Navigation auf dem iPhone und auf Android-Handys noch realistischer gestalten soll. Das Programm Wikitude Drive arbeitet dazu auf Basis „erweiterter Realität“ (Augmented Reality, AR), bei der das von einer Kamera aufgenommene Bild der Straße mit Zusatzhinweisen überlagert wird. Auf diese Weise sollen abstrakte Karten überflüssig werden.
So bekommt der Fahrer zum Beispiel frühzeitig die Information, in welche Fahrspur er sich einordnen und in welche Richtung er abbiegen muss. Die entsprechenden Richtungspfeile werden auf den dazu passenden Fahrspuren eingeblendet, was die intuitive Verständlichkeit steigern und Fehlentscheidungen verhindern soll, wenn zum Beispiel mehrere Abbiegespuren vorhanden sind. Zusätzlich soll aber auch Wikitude Drive nicht auf gängige Komfortmerkmale wie Sprachanweisungen und die Navigation zu sogenannten Point-of-Interests verzichten.
Wikitude Drive benötigt allerdings eine konstante Verbindung mit dem Internet, da das Programm selbst keine Navigationsdaten beinhaltet. Alle nötigen Routing-Informationen werden von Online-Servern abgerufen. Wie groß die dabei übertragene Datenmenge ist, verrät Mobilizy noch nicht, das Programm dürfte sich dadurch aber nur für Nutzer einer Internet-Flatrate empfehlen. Und überhaupt bleibt abzuwarten, wie nützlich die Video-Navigation überhaupt ist. Schon bei den Vorbildern unter den echten Navi-Geräten, wie dem Blaupunkt Travelpoint 700, gibt es – durchaus berechtigte – Kritik: Video-Navigation lenke den Fahrer nur noch mehr von der eigentlichen Straße ab.
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- Erschienen: 15.01.2011 | Ausgabe: 3/2011
- Details zum Test
5 von 5 Sternen
„Das erste Navi ohne Straßenkarte: Wikitude Drive blendet die Fahranweisungen direkt ins reale, von der Handykamera eingefangene Bild ein. So macht Navigieren Spaß, und die Straße bleibt stets im Blick. Wie bei Google Maps ist eine Internetverbindung nötig.“